Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
Vom Netzwerk:
geräumt hatte. Eine kleine Aufnahme, die Farben rosa verblichen. Das Paar, Arm in Arm in die Kamera lachend. Der Haltung nach zu urteilen war das Bild mit Selbstauslöser entstanden, vermutete Pylon. In Gedanken verglich er es mit den Aufnahmen, die ihm Captain Gonsalves von dem toten Paar gezeigt hatte. Von jedem der beiden. Dachte: So kann’s gehen. Sagte: »Ich hab nicht genug Geld für fünf Prozent.«
    Obed Chocho warf ihm mit hochgezogenen Brauen einen Blick zu. Seine Augen ausdruckslos, die Zähne schimmernd. Er nahm einen weiteren Schluck Whisky.
    »Sie haben die falschen Entscheidungen getroffen«, sagte er. »In Ihrem Geschäft. Sie haben Ihre Kameraden vergessen. Und deshalb haben diese Sie vergessen. Sie sind ein kleiner Fisch, Brother. Bei Bauprojekten wie diesem können Sie nicht mithalten. Die in der Entwicklungsabteilung sehen ein Angebot von Pylon Buso und lachen. Wo sind die freien Mittagessen? Wo die bezahlten Urlaube? Die Geschenke? Die großzügigen Gesten? Wo ist die Unterstützung? Nein, dieser Pylon hat sich von uns abgewandt. So spricht man über Sie.«
    Obed Chocho sprang von seinem Barhocker und trat ans Fenster, Pylon den Rücken zugewandt.
    »Ich jedoch habe Sie nicht vergessen. Ich erinnere mich an Kamerad Pylon. Ich erinnere mich daran, was er für den Kampf getan hat. In den Tagen des Leids. Also« – er drehte sich um –, »ich weiß, dass Sie Geld auf den Cayman Islands haben. Und ich weiß, dass Sie dieses Geld für die fünf Prozent benutzen können.«
    Pylon hielt die Augen starr auf den Mann gerichtet, der jetzt hämisch grinste.
    »Was ich damit sagen will: Lassen Sie uns die anderen Dinge vergessen. Blicken wir nach vorn.« Er wollte Pylon einen weiteren Schluck Whisky einschenken, doch dieser hielt die Hand über sein Glas. »Sind wir uns einig?«
    »Ich brauche Zeit«, erwiderte Pylon.
    »Klar, warum nicht? Auf den Caymans wachen sie um diese Zeit gerade erst auf. Reden Sie mit Ihren Bankern, wenn die sich den Schlaf aus den Augen gerieben haben. Wir können das alles in wenigen Stunden dingfest machen. Durch eine schlichte Überweisung. Von den Caymans zur Isle of Man. Wir leben in einer globalisierten Welt, Brother. Da ist vieles möglich.« Er verzog den Mund zu einem Grinsen. »Melden Sie sich. Heute Nachmittag.«
    66
    »Wie?«
    »Ist doch egal, Mace. Er weiß es. Wenn wir mitmachen, erwischt man uns. Wenn wir nicht mitmachen, wird er das Finanzamt informieren. Wenn wir die Polizei informieren, wird der Fall zu den Akten gelegt. Wahrscheinlich hat er Spitz bereits bestochen, damit er ihn nicht belastet. Wir stecken in der Scheiße. Und zwar tief. Keine Ruder, keine Kanus, überall Krokodile.«
    »Und was ist mit Visser?«
    »Er behauptet, dass Visser sich daran beteiligt habe. Dass die beiden Kumpel sind.«
    »Visser kann ihn nicht kennen. Er hat ihn zu sechs Jahren verurteilt. Das macht kein Kumpel.«
    »Er behauptet, das sei ein Trick gewesen. Im Grunde war es egal, für wie lange er ihn verurteilt. Beide wussten, dass Chocho nur einige Monate absitzen würde. Nimm’s hin. Er behauptet, Visser sitze seit zwei Jahren im Vorstand von Zimisela. Also fast von Anfang an.«
    »Und suggeriert damit, dass Visser mit dem Auftragsmord einverstanden war. Quasi seinen eigenen Vater umbringen ließ. Wegen schlechter Beziehungen zwischen den beiden. Pah! Vergiss es. Das kann nicht sein.«
    »So was passiert.«
    »In Romanen vielleicht.«
    »Auch im richtigen Leben, Mace.«
    »Also konzentrieren wir uns auf Visser.«
    »Wollen wir ihn fesseln und ihm auch die Finger zertrümmern?«
    »Wäre eine Möglichkeit.«
    »Und eine andere?«
    »Wir erzählen ihm, was wir wissen, und erklären, dass wir damit an die Öffentlichkeit gehen. Wir spielen ihn gegen Chocho aus.«
    »Gefährlich.«
    »Oder wir machen nichts von beidem.«
    »Sondern?«
    »Erschießen ihn. Erschießen Obed Chocho. Mit einer Zweiundzwanziger, dasselbe Kaliber. Sollte die Polizei etwas beschäftigt halten. Während sie darüber nachdenkt, ist unser Problem gelöst. Das Westküsten-Projekt kommt wieder auf den Markt, und du sicherst dir den Vertrag. Pylon Buso Developments.«
    »Und Sheemina February?«
    »Was ist mit ihr?«
    »Vielleicht war sie die undichte Stelle. Bei den Caymans.«
    »Das Aas.«
    »Vielleicht.«
    »Dann würde sie ein großes Theater machen. Oder auch nicht. Wenn sie es tut, dann …«
    »Über die meisten dieser Optionen will ich überhaupt nicht nachdenken.«
    »Es wäre eine Möglichkeit,

Weitere Kostenlose Bücher