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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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war auch sein Plan gewesen, obwohl es ihm nicht gefiel, derselben Meinung wie diese Frau zu sein.
    Er klopfte an Obed Chochos Tür und öffnete sie. Obed Chocho mochte ein Schwein sein, aber er war auch ein trauernder Ehemann, und das bedrückte den Commander.
    »Mr Chocho«, sagte er. »Sie können gehen. Ihre Anwältin erwartet Sie unten.«
    Obed Chocho blickte zu ihm auf. Räusperte sich. »Brother«, krächzte er heiser. Er hustete und fing noch einmal an: »Bruder, ich spende das …« Vage zeigte er auf den Fernseher, den Videorekorder und den DVD -Player, die Ministereoanlage sowie den Stapel Bücher. »… dem Gefängnis.«
    Der Commander nickte. »Das nehmen wir gern an.« Er bemerkte den zerbrochenen Rahmen und die Glasscherben auf dem Boden, sagte aber nichts.
    Obed Chocho nahm seine Tasche vom Bett und folgte ihm nach unten in den Empfangsraum. Dort wartete noch immer Sheemina February. Sie blieb stehen, als er eintrat, lächelte nicht und begrüßte ihn auch nicht. Auch er gab keinerlei Anzeichen von sich, dass er sie bemerkt hatte. Unter der Tür hielt der Commander Obed Chocho die Hand hin, doch dieser achtete nicht darauf. Sagte nur: »Ganz prima, Brother, ganz prima.« Drängte sich an ihm vorbei, ging durch die Türen zum Parkplatz hinaus. Sheemina February sah dem großen Mann hinterher, bis er außer Sicht war.
    »Danke, Commander«, erklärte sie und streckte ihm die Hand ohne Handschuh entgegen. »Sie waren sehr entgegenkommend.«
    »Er ist down«, meinte der Commander und spürte die Kraft in ihrer Hand, als er diese schüttelte.
    »Verständlicherweise«, erwiderte die Anwältin und folgte ihrem Mandanten nach draußen.
    Im Auto sagte Sheemina February: »Tun Sie das in Zukunft nie mehr. Ich bin nicht Ihre Frau. Ich bin Ihre Anwältin. Sie sind mein Mandant. Das sollten Sie nicht vergessen.«
    Sie verließ das Gelände des Gefängnisses und fuhr auf die Autobahn. Obed Chocho antwortete nicht. Er starrte auf die Häuser, die entlang der Straße standen – kleine, enge Hütten mit schäbigen Vorgärten. Dazwischen hier und da eine Kleinparzelle voller Abfälle. In Gedanken stellte er sich sein Zuhause ohne Lindiwe vor. Wo ihn alles an sie erinnern würde. Noch etwas anderes bereitete ihm Sorgen. Sobald die Nachricht ihrer Ermordung ihre Familie erreicht hatte, würde diese eine Delegation schicken. Wenn die Familie erfuhr, dass Lindiwe mit Popo Dlamini erschossen wurde, käme bestimmt einer auf das mögliche Motiv. Es würde eine angespannte Situation bedeuten. Sheemina February unterbrach seine Überlegungen.
    »Obed«, sagte sie. »Fangen wir noch mal an.«
    Obed Chocho fragte: »Weiß Lindiwes Familie schon Bescheid?«
    »Guten Morgen, Obed«, erwiderte sie. »Das wäre die korrekte Art, unsere Unterhaltung zu beginnen.«
    »Prima, ganz prima«, entgegnete er. »Wissen sie schon Bescheid?«
    »Guten Morgen, Obed.«
    Er sah sie an – ihr Profil, die Augen auf die Straße gerichtet. In ihm regte sich Wut. Für wen hielt sich diese Frau eigentlich?
    »Tun Sie’s ja nicht«, sagte sie, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. »Wagen Sie es bloß nicht, mich anzubrüllen. Denken Sie nicht einmal daran. Ich will Sie nicht belehren, und ich weiß, dass Sie gerade die Hölle durchlaufen. Aber es gibt Dinge, die geregelt werden müssen, Obed. Geschäftliche Dinge.«
    Obed Chocho atmete hörbar aus. Schloss die Augen hinter seiner dunklen Sonnenbrille und versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Die Frau hatte recht. Er durfte jetzt nicht die Fassung verlieren. Nach einer Weile sagte er: »In Ordnung. Prima, Sister, worum geht’s?«
    »Zu Ihrer ersten Frage«, erwiderte Sheemina February. »Ja, die Familie weiß Bescheid. Sie wollen Sie sehen. Ich habe vorgeschlagen, dass man sich heute Nachmittag in meiner Kanzlei trifft.«
    »Sie werden Probleme machen.«
    »Was für Probleme?«
    »Sie werden vermuten, dass ich sie umgebracht habe.«
    »Ach?«
    »Einer von ihnen wird es geträumt haben.«
    »Den Mord?«
    »Natürlich. Wir könnten Spitz und Manga anheuern«, schlug Obed Chocho vor. »Als Wachen.«
    »Das halte ich für keine gute Idee.«
    »Lindiwes Leute werden nicht lockerlassen und mich viel Geld kosten.«
    »Erstens«, sagte Sheemina February, »wollen Sie nicht mit den beiden in Verbindung gebracht werden. Und zweitens haben die beiden heute bereits einen weiteren Auftrag zu erledigen.«
    »Ab morgen dann«, erklärte er. »Niemand wird was merken. Spitz und Manga wohnen bei mir,

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