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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Richter klang abgehackt. Fordernd.
    »Zufälligerweise haben sich die Dinge hier geändert. Ich kann jetzt tatsächlich dieses Wochenende auf Ihre Farm kommen.«
    »Das freut mich zu hören. Gut. Nur eine Kleinigkeit, Mr Bishop. Es ist nicht meine Farm. Sie gehört meinem Vater, wie ich bereits erwähnt habe.«
    »Aber Sie erben mal?«
    Der Richter murmelte: »Hm.« Mace fragte sich, was das bedeutete.
    »Ich habe vor«, sagte Mace, »morgen mit meiner Tochter hochzufahren. Und dort am Samstagvormittag einzutreffen. Wir bleiben über Nacht und fahren am Sonntag zurück.«
    »Ich halte das für keine gute Idee«, entgegnete Richter Visser. »Dass Ihre Tochter mitkommt. Nach den Drohungen, die wir erhalten haben, ist es zu gefährlich. Die Angriffe auf die Farmen passieren willkürlich.«
    »Das ist kein Problem, Richter Visser.« Er schaute zum Berg hinauf, zu den Leuten, die sich auf ihren Terrassen bewegten. Eine Frau beim Tai-Chi, völlig entblößt in der gleißenden Sonne.
    »Sie setzen sie einem unnötigen Risiko aus. Ich weiß, was mit ihr passiert ist. Diese Entführung. Ihre Einstellung überrascht mich.«
    »Das ist kein Risiko«, erwiderte Mace. »Wenn jemand angreift, wird er das nicht tun, wenn Besucher auf der Farm sind.«
    Der Richter antwortete nicht. Meinte schließlich: »Sie ist Ihre Tochter, Mr Bishop. Sie müssen es wissen.«
    »Das tue ich auch«, erklärte Mace. Ihm war die Kritik nicht entgangen, obwohl er noch immer die methodisch übende Tai-Chi-Frau beobachtete. War sie tatsächlich nackt? »Was mit Christa geschehen ist, verdanken wir jemandem aus Ihrem Berufsstand. Einer Anwältin. Einer gewissen Sheemina February. Kennen Sie sie?«
    »Ich habe von ihr gehört«, sagte Richter Visser.
    »Eine Schlange«, fuhr Mace fort. »Höchst manipulativ.«
    »Ich kenne die Sorte.«
    Mace ließ die Tai-Chi-Frau gut sein und kehrte zu seinem Handtuch und seiner Kleidung zurück. »Es ging ihr um Rache. Um Persönliches. Das hier ist ein einfacher Job. Meine Tochter mitzunehmen ist keine große Sache.«
    »Ich habe gesagt, was ich denke, Mr Bishop.« Mace hörte, wie Telman Visser seufzte. »Sie tun, was Sie für das Beste halten.«
    Dann erklärte er, er würde ihm die genaue Fahrtroute, eine Landkarte und die Telefonnummer der Farm zufaxen.
    Mace legte auf. Er fragte sich, warum der Richter so dagegen war, dass er Christa mitnahm. Noch schwieriger würde es allerdings werden, Oumou zu überreden, dass ihre Tochter einen Tag der Schule fernblieb. Er suchte die Häuser auf den Bergen nach der Tai-Chi-Frau ab und entdeckte sie bewegungslos auf einem Bein nach vorne gelehnt. Sie war nackt. Die Vorstellung erregte ihn.
    Zu Hause suchte er Oumou in ihrem Atelier auf. Schilderte ganz sachlich das mit der Farm und dem neuen Klienten. Dass er vorhabe, dort hinzufahren und ein verlängertes Wochenende daraus zu machen. Dass er seit Jahrzehnten nicht mehr die Karoo gesehen habe, und obwohl es keine Wüste sei, wie sie sie kannte – dort gab es weder Sand noch Dünen –, könne man sie doch beinahe als Wüste bezeichnen. Weite Ebenen aus Fels, Schiefersteinen, Busch und Inselbergen. Unbeschreiblich. Wie sehr er sich wünsche, sie würde sie auch erleben. Und Christa. Schließlich sei diese Landschaft ein Teil ihrer Heimat, eine Landschaft, die sie sich nicht vorstellen könne, wenn sie nur die Berge der Halbinsel, die Wälder und die Weinberge kenne. Sie wäre garantiert begeistert, und außerdem sei es wichtig, dass sie einen Eindruck habe. So viele Kinder wuchsen auf, ohne zu wissen, wie ihre Heimat überhaupt aussehe. Pumla zum Beispiel. Was wisse sie schon von dem Land, in dem Treasure und Pylon geboren wurden? Von ihren Wurzeln?
    »Du solltest Christa fragen«, sagte Oumou.
    »Und du?«, hakte er nach. »Ich möchte, dass du auch mitkommst.« Er zog einen kurzen Säbel aus der Scheide, in der er an der Wand hing. Eine stumpfe Metallklinge. Ein Ledergriff mit einer roten Patina, eingelegten Perlen und einem dekorativen Messingknauf. Fühlte sich glatt und kühl in der Hand an. Die Klinge ausgewogen.
    » Non «, sagte Oumou. »Es ist unmöglich. Ich habe zu viel zu tun.«
    Was Mace wusste. Er probierte die Klinge auf seiner Handfläche aus. Diese Art von Klinge konnte großen Schaden anrichten. Sie hatte in ihrem Leben wahrscheinlich bereits großen Schaden angerichtet.
    »In zehn Tagen ist die Ausstellung. Wie soll ich mir da freinehmen?«
    Damit hatte Mace gerechnet. Er schob den Säbel in die lederne

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