killer country: thriller (German Edition)
Scheide zurück. Ein alter Säbel. Einer von Oumous Schätzen.
»Deshalb solltest du mit Christa allein fahren.«
»Aber dann versäumt sie einen Tag in der Schule.«
»Bah! Was ist schon ein Tag. Es wird ihr guttun. Euch beiden wird es guttun.«
»Und du?«
»Ich habe die Chance, in aller Ruhe so viel wie möglich zu arbeiten.«
Mace trat hinter sie und schob seine Hände unter den Latz ihrer Latzhose, um ihre Brüste zu umfassen. Oumou ließ keinen Moment lang den Ton los, den sie gerade auf der Scheibe formte.
»Du hast also nichts dagegen?«, fragte er und spielte mit ihren Brustwarzen. Das Bild der nackten Tai-Chi-Frau tauchte vor seinem inneren Auge auf.
» Non . Natürlich nicht. Du und Christa, das Einzige, was ihr zusammen macht, ist schwimmen. Wie kannst du dabei mit ihr reden? Ihr seid zusammen, aber wichtige Dinge besprecht ihr nicht. No ? Jetzt könnt ihr lange Zeit im Auto sitzen und euch über alles austauschen.«
»Eine beängstigende Vorstellung«, meinte Mace und strich mit einer Hand zu ihrem Schoß hinunter.
»So beängstigend nun auch wieder nicht.« Oumou ließ die Töpferscheibe langsamer werden. »Es gibt viel für dich über Christa zu erfahren. Und vieles, was sie über ihren Papa wissen will.«
Mace runzelte die Stirn. Auf einmal war er sich nicht mehr so sicher, ob er diese Reise ausgeheckt hatte oder einem alten Plan von Oumou auf den Leim gegangen war.
»Warum fragst du sie nicht?«, meinte Oumou erneut. »Sie wird sich freuen.« Sie fasste hoch und zog Mace zu sich. Hinterließ etwas Ton auf seiner Wange. »Ihr werdet eine tolle Zeit zusammen haben.« Sie zog seine Hand aus ihrem Schoß. »Willst du es jetzt machen?«
»Warum nicht?«, entgegnete Mace.
»Hier?«
»Warum nicht?«, wiederholte er.
Später fuhr er die Molteno in die atemlose Stadt hinunter, während er sich fragte, ob Oumou manchmal nicht genauer wusste, was los war, als er das tat. Auch was ihn betraf.
41
Pylon sollte Henk und Olivia Smit in der Empfangslounge der Büros der Smit & Desai Financial Advisors treffen. Während er auf sie wartete, bewunderte er die Aussicht zu den teuren Apartments hinüber, die an den Yachthafen und die Einkaufszentren angrenzten. Rechts ein Blick auf den Hafen in Betrieb mit einer angedockten Bohrinsel, auf der sich zahlreiche Arbeiter tummelten.
Von seinem Platz aus konnte er zudem die Krümmung der Bucht erkennen, die zur Westküste hinauf verlief. Bis zu dem Land, das er zu erschließen gehofft hatte, vermochte er nicht zu sehen. Aber beinahe. Der Anblick verursachte einen metallischen Geschmack in seinem Mund. Nicht nur wegen des Mordes an Rudi, sondern auch wegen Obed Chocho. Weil Chocho so rücksichtslos über alle hinwegfegte.
Das erklärte er auch Henk und Olivia Smit.
»Einen Moment«, unterbrach ihn Henk. »Warten Sie, okay? Bevor Sie anfangen, muss ich Ihnen sagen, dass wir nicht vorhaben, es uns anders zu überlegen. Ihr Angebot war gut, aber das von Obed Chocho besser. Das ist nicht persönlich gemeint. So sind einfach die Zahlen.«
»Sie hören mir nicht zu«, entgegnete Pylon. »Ich habe Ihnen doch bereits erklärt, dass Chocho Sie abhängen wird.«
»Wie meinen Sie das?«
»Er wickelt Sie ein. Er sagt Ihnen das, was Sie hören wollen. Wenn es dann mal so weit ist, wird er Sie ohne einen Cent in die Wüste schicken.«
Henk unterbrach ihn erneut. »Ach, kommen Sie.«
Olivia bat: »Lass ihn ausreden.«
Pylon schaute von Henk zu Olivia, deren Mienen unverbindlich blieben. »Ich bin hier, um Ihnen mehr Informationen zu geben. Informationen, die Sie kennen sollten, ehe Sie sich festlegen.«
»Wir haben uns bereits entschieden«, erwiderte Henk. »Sie können uns nicht mehr umstimmen.«
Pylon lächelte. »Das habe ich auch nicht vor. Wir haben uns zurückgezogen. Das heißt, wir mussten uns zurückziehen.«
»Weshalb?«, wollte Olivia wissen. Sie saß auf einem großen Ledersofa neben ihrem Mann und strich immer wieder über ihren Rock, um die Falten zu glätten. Eine so zarte, fragile Frau, dachte Pylon, die in der Finanzwelt bestehen muss.
»Weil unser Geldgeber erschossen wurde.«
Olivia hielt mitten im Bügeln inne. Henk sagte: »Verdammt, Mann!«
»Er wurde am Montagabend in die Stadt gefahren und auf der Fahrt erschossen. Wir wissen nur, dass der Attentäter direkt neben ihm gewesen sein muss und ihn an der Stelle traf, wo sich die Spuren an der Schnellstraße gabeln. Er ist gestern im Krankenhaus gestorben.«
»Verdammt«, sagte Henk noch
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