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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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schob seine Hände in die krausen Haare der Frau. »Er wird’s mit Meerblick wollen.«
    Sie bearbeitete Spitz auf der Fahrt zum Parkplatz am Leuchtturm Mouille Point. So bekam sogar Spitz seinen Meerblick und sah noch Robben Island, ehe sie mit ihm fertig war. Saugte und schluckte. Dann tauchte sie wieder auf. Tupfte ihren Mund mit einem Papiertaschentuch ab. Der Lippenstift verschmiert. Während Spitz seinen Hosenschlitz schloss, öffnete sie eine kleine Handtasche und schminkte sich erneut den Mund. Roter Gloss.
    »Ein Mädchen muss wie ein Mädchen aussehen – was, Süßer?«, sagte sie und nahm die drei Fünfziger in Empfang.
    Spitz nickte und stieg aus dem Auto.
    Während sie Manga einen blies, lehnte sich Spitz an ein Geländer und beobachtete zwei Surfer, die auf einer kleinen Welle bei den Felsen ritten. Er rauchte eine Mentholzigarette. Genoss die Sonne im Nacken. Die salzige Luft. Die kreischenden Möwen. Dachte: Dieser Tag könnte vergnüglich werden. Sobald Manga fertig war, würden sie noch auf ein Bier und Weißwürste ins Paulaner weiterziehen. Dann einen Film ansehen. Morgen losfahren, am Samstag den Auftrag erledigen. Am Sonntag konnte er mittags ins JB ’s und dort seine Mokassins vorführen. Alles in allem: Für eine Woche Arbeit eine gute Rendite und eine interessante Kulisse. Er trat die Menthol aus, als Manga zu schreien anfing. Drehte sich um und sah, wie dieser die Prostituierte aus dem Wagen zerrte. Mangas Gürtel offen, der Hosenschlitz seiner Jeans ebenfalls. Die Frau schlug wild um sich. Befreite sich und humpelte auf ihren hohen Absätzen davon. Spitz beobachtete die Szene. Manga rannte ihr hinterher, trat nach ihr und tänzelte wie ein Strauß um sie herum, während er mit einer Hand seine Jeans festhielt und mit der anderen nach ihr schlug. Die Prostituierte sprang auf ein Kinderkarussell und fuhr damit im Kreis, während Manga neben ihr hergaloppierte und sie als Schlampe, Poes , Hure, Umqwayizi und Moffie beschimpfte . Seine Jeans rutschte herunter, und eine alte Frau in der Nähe bekam so seinen schwarzen Hintern zu sehen. Die Prostituierte sagte etwas, was Spitz nicht verstand. Manga blieb stehen und riss seine Hose hoch. Die Prostituierte sprang vom Karussell, reckte ihm den Mittelfinger entgegen und grinste. Daraufhin bekam sie wieder Schlampe, Poes , Hure zu hören. Spitz sah, wie sich jetzt auch die Alte einmischte und Manga anbrüllte, er sei hier nicht in seinem Kaffer-Township. Manga erklärte der Alten, sich doch ins Knie zu ficken. Er schloss seine Jeans und schob das Hemd in die Hose, während er zu Spitz zurückkam. Vor Wut spuckend schimpfte er: »Scheiße, Mann, Captain, Mann – das war keine Nutte, das war ein Kerl! Mit Schwanz und Eiern zwischen den Beinen.«
    Spitz starrte Manga an. Starrte Cherildeen in ihrem kurzen Rock hinterher, wie diese in der Ferne davoneilte. Zwang sich zu einem Lachen.
    »Manchmal«, sagte er, »kann man das bei diesen Coloureds nicht auseinanderhalten.«

Freitag
    43
    »Das ist so cool.« Christa in Jeans und T-Shirt hielt die Arme hoch, als Mace beschleunigte und den Spider auf die N1 lenkte. Zweifelsohne war es das. Mit heruntergeklapptem Dach um halb neun Uhr morgens durch die würzige Luft brausen, während die braven Bürger zur Arbeit fuhren. Links am Hafen wurden Container hin und her gehievt, rechts kroch der morgendliche Pendlerverkehr in die Stadt. Hinter ihnen der leuchtende Berg, vor ihnen der strahlend blaue Himmel. Forever. Viel besser konnte es nicht werden.
    Mace musste lächeln. Fühlte sich eigentlich nach Lachen an. Er lehnte sich zu seiner Tochter hinüber und drückte ihr das Knie. Sie schlug seine Hand weg. Einen Moment lang sahen sie einander an und grinsten.
    Zum Teufel mit all den Problemen. Drei Tage lang würde er nichts damit zu tun haben, hoffte Mace. On the road, Baby.
    Er gab Gas und fuhr mit hundertzwanzig die Woodstock hinunter. Hinaus, hinaus – vorbei an den Gewerbegebieten, unter Hochstraßen hindurch, vorbei an Bürokomplexen, den Ranchhaus-Vororten und über den Panorama-Hügel Richtung Berge.
    »Durch den Tunnel oder oben drüber?«, rief er auf der Strecke durch das Tal auf den Pass zu.
    »Oben drüber!«, antwortete Christa, deren Haare im Wind verwirbelten. Hinter ihrer Sonnenbrille ganz die Young Miss.
    Mace bog auf den Bergpass ein. Keine anderen Autos vor oder hinter ihnen. Auf den Geraden jagte er den Motor hoch, schaltete an den Kurven herunter und bearbeitete das Auto, als würde es Spaß

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