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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Mund und warf einen Blick auf Manga. »Wann fahren Sie?«
    Manga spielte mit dem Schlüssel und der Fernbedienung. »Nach dem Frühstück.«
    »Prima«, erwiderte Obed Chocho. »Also jetzt.«
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Spitz. Auf seinem Teller lagen sieben Apfelschnitze. Er spießte einen mit dem Messer auf und führte ihn zum Mund. Biss in das knackige Fruchtfleisch. »Wir haben den ganzen Tag Zeit.«
    Obed Chocho zeigte mit dem Löffel auf die Schuhe von Spitz. »Sie waren einkaufen. Teuer einkaufen.«
    Spitz nahm einen weiteren Bissen. Antwortete nicht, sondern blickte in den Garten mit seinen Zementstatuen, die in der Morgensonne schimmerten. Er merkte, wie ihm Obed Chocho mit dem Löffel aufs Knie klopfte.
    »Ich kann unangenehm für Sie werden, Mr Spitz-the-Trigger«, erklärte er. Klopfte mit jedem Wort auf das Knie. »Ich kann Ihren Ruf ruinieren. Ein großer Versager. Ein Wort von mir, Mr Triggerman, und Sie sind arbeitslos. Für immer. Sie verstehen mich, Brother? Sie würden tief in der Scheiße stecken. Keine Aufträge mehr. Kein Geld. Keine schicken, teuren Schuhe. Nichts mehr.« Obed Chocho formte mit den Fingern der rechten Hand eine Pistole und schoss sich selbst in die Schläfe. »Peng. Wenn Sie diesen Auftrag vermasseln, reicht ein Wort von mir, und der großartige Spitz war einmal. Ein lebender Toter. Kapiert?«
    Spitz legte sein Messer auf den Teller neben die sechs restlichen Apfelschnitze. Er stand auf, so dass sein Stuhl über den Terrassenboden kratzte. »Das wäre keine gute Idee, Mr Chocho«, sagte er, verbeugte sich leicht und ging ins Haus.
    »Wagen Sie nicht, mir zu drohen, Brother!«, rief Obed Chocho ihm hinterher. »Ich kann Ihnen verdammt wehtun. Ich kann Sie vom Erdboden verschwinden lassen.« Zu Manga gewandt meinte er: »Gehen Sie, Kamerad. Bringen Sie ihn weg. Sofort. Wenn ich diesen Brother noch länger sehen muss, bring ich ihn um.«
    Mace verstand das nicht. Sie hatten gerade noch über die Wolle gesprochen, die an den Stacheldrahtzäunen hängenblieb, und auf einmal begann Christa über ihre Großeltern, also seine Eltern, zu reden.
    »Ich hab keine«, sagte er. »Also hast du keine Großeltern. Auf meiner Seite. Auf Seiten deiner Ma auch nicht. Die sind beide tot.« Er versuchte, locker zu klingen.
    »Über die weiß ich Bescheid«, erwiderte Christa. »Aber was ist mit deinen?«
    »Das war ernst gemeint. Ich hab keine.«
    Sie lachte. »Du musst welche haben.«
    »Klar«, sagte er. »Ich muss welche irgendwo haben, aber ich hab keine Ahnung, wo sie sind. Oder wer sie sind.«
    Sie wurde nachdenklich. »Echt nicht?«
    »Echt nicht.«
    »Und du willst das auch nicht herausfinden?«
    »Früher wollte ich das schon. Das ist lange her. Dann hab ich aufgehört, darüber nachzudenken.«
    »Und wer hat sich um dich gekümmert?«
    »Ein Waisenhaus.«
    Sie schnitt eine Grimasse.
    »In Johannesburg. Das Waisenhaus St. Thomas für Knaben. Schrecklicher Ort. Stank nach Fußkäse.«
    Christa zupfte einen weiteren Wollpuschel vom Zaun und rieb ihn zwischen den Fingern hin und her. »Seltsam«, sagte sie und bot ihm die Wolle an.
    Er nahm sie. Spürte den fettigen Flausch auf seinem Daumen. Einige Fäden lösten sich. »Schön war das nicht.«
    »Und deine Mama hast du nie kennengelernt?«
    »Sie hat mich weggeworfen. Ich wurde in einem Mülleimer gefunden.« Mace sah, dass Christa die Tränen in die Augen stiegen. »Ich mach Witze. Das haben sie mir dort immer erzählt, aber wahrscheinlich ist es gar nicht so gewesen.«
    »In Geschichten passiert so was.«
    »Nicht in allen Geschichten.«
    Sie gingen zum Wagen zurück, und Mace klappte das Dach hoch.
    »Manchmal«, sagte Christa, »tu ich so, als ob du nicht mein Papa wärst. Dass es einen anderen Mann in Mamans Dorf gegeben hat, der in Wirklichkeit mein Papa ist.«
    »Warum?«, wollte Mace wissen. »Warum denkst du so was?«
    »Damit ich wie Pumla bin.«
    »Denkst du das wirklich?«, fragte Mace.
    »Nein«, erwiderte Christa, trat zu ihm und hielt ihren Arm an den seinen. »Aber wir haben verschiedene Hautfarben.«
    »Pumla ist schwarz wie Treasure.«
    »Und?«
    »Und du bist nicht schwarz. Du hast nicht die gleiche Farbe wie deine Ma. Das muss doch irgendwoher kommen. Oder nicht?«
    Christa überlegte und grinste. »Ein Mädchen nennt mich immer Latte.«
    »Und was machst du?«
    »Das stört mich gar nicht. Ich nenn sie Vanilleeis.«
    Mace lachte. »Ja, eben. Latte ist nicht schlecht. Ist sogar voll in Mode.«
    Sie fuhren

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