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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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gleichzeitig fegte ein heißer Lufthauch durch den Tunnel. Sie stürzten zu Boden und pressten die Gesichter gegen den nassen Untergrund, während die Druckwelle über sie hinwegjagte.
    Als es schien, dass diese Gefahr sich verzogen hatte, standen sie auf und wischten sich den Morast aus den Gesichtern. Ihre Ohren summten, sodass sie laut rufen mussten, um einander verstehen zu können.
    »Was war
das?
«, fragte LeBlanc.
    »Sehen wir mal nach.« Thurston schickte sich an loszugehen und befürchtete das Schlimmste.
    »Warten Sie!«, rief Skye.
    »Was ist los?«, wollte Thurston wissen.
    »Schauen Sie mal auf Ihre Füße.«
    Das Licht ihrer Helmlampen wurde von etwas reflektiert, das funkelte und sich auf dem Tunnelboden bewegte.
    »Wasser!«, brüllte Thurston.
    Die Flut raste ihnen entgegen.
    Sie machten kehrt und rannten tiefer in den Tunnel hinein, wobei Wasserwogen ihre Füße umspülten.

6
    Durch sein Fernglas hatte Austin beobachtet, wie Skye in einen Wagen einstieg, und dann das Fahrzeug verfolgt, wie es den Steilhang auf einer Seite des Gletschers hochgeklettert war und schließlich hinter den Bäumen verschwand. Es war, als ob die Erde sie verschluckt hätte. Während er sich an die Reling des Schiffs lehnte, wanderte sein Blick zur La Langue du Dormeur.
    Mit seiner fleckigen Oberfläche und den dunklen, hoch aufragenden Felsbastionen auf beiden Seiten sah der Gletscher aus wie eine Landschaft auf dem Planeten Pluto. Die Sonne wurde funkelnd vom Eis reflektiert, doch sie schaffte es nicht, die Kältewellen zu mildern, die von seiner Oberfläche ausgingen und sich über den spiegelglatten See wälzten.
    Indem er sich Skyes Theorie ins Gedächtnis zurückrief, dass Karawanen, die die Bernsteinstraße benutzt hatten, auch am Ufer des Sees entlanggezogen waren, versuchte er sich in die Lage der alten Reisenden zu versetzen und fragte sich, wie sie sich wohl eine Naturerscheinung, so groß und abweisend wie der Gletscher, erklärt haben mochten. Höchstwahrscheinlich hätten sie darin ein Werk der Götter gesehen, die man friedlich stimmen musste. Vielleicht hatte dieses Unterwassergrab irgendetwas mit dem Gletscher zu tun. Er war mindestens genauso begierig wie sie, das Grabmal zu erforschen. Es kostete kaum Mühe, sich ins Tauchboot zu setzen und eine kleine Solofahrt zu unternehmen, aber das würde sie ihm niemals verzeihen. Und er könnte es ihr noch nicht einmal übel nehmen.
    Austin beschloss, dafür zu sorgen, dass das Tauchboot einsatzbereit war, sobald Skye zurückkehrte. Während er das SEAmobile mit äußerster Sorgfalt inspizierte, hörte Austin im Geiste die Stimme seines Vaters, der ihn daran erinnerte, sich um jedes auch noch so unwichtige Detail zu kümmern. Sein Vater, der wohlhabende Inhaber einer Schiffsbergungsfirma mit Sitz in Seattle, hatte Kurt die Grundlagen der Seefahrt gelehrt und ihm zwei wichtige Seefahrerregeln mit auf den Weg gegeben: Knüpfe nie einen Knoten, der nicht mit einem einfachen Zug an der Leine gelöst werden kann, auch wenn sie nass ist, und halte dein Schiff stets makellos in Schuss.
    Austin hatte sich die Worte seines Vaters zu Herzen genommen. Die Knoten, die er durch ständiges Üben lernte, klemmten niemals. Er achtete darauf, dass die Leinen auf dem Segelboot, das sein Vater für ihn gebaut hatte, stets ordentlich aufgeschossen waren, dass die Holzteile stets auf Hochglanz poliert waren und dass sämtliche Metallteile nicht von Korrosion angegriffen wurden. Diese Ratschläge beherzigte er auch, als er aufs College ging. Während er Systemmanagement an der Universität von Washington studierte, besuchte er außerdem eine hervorragende Tauchschule in Seattle und ließ sich zum professionellen Taucher ausbilden. Gleichzeitig erwarb er besondere Fähigkeiten in einigen speziellen Bereichen.
    Nach dem College arbeitete er zwei Jahre lang auf Ölbohrinseln in der Nordsee und kehrte danach für sechs Jahre in die Schiffsverwertungs- und Bergungsfirma seines Vaters zurück, ehe er von einer kaum bekannten Abteilung der CIA, die auf Unterwasserspionage spezialisiert war, in den Regierungsdienst übernommen wurde. Am Ende des Kalten Krieges schloss die CIA ihre Unterwasserabteilung, und er heuerte bei der NUMA an.
    Dank seiner Vorliebe für Philosophie wusste Austin, dass die Ratschläge seines Alten Herrn sich nicht nur auf die Führung eines Schiffs beschränkten. Sein Vater erklärte ihm in einfachen Begriffen den Sinn des Lebens und machte ihn auf die Notwendigkeit

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