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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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aufmerksam, stets auf das Unerwartete vorbereitet zu sein. Diesen Rat nahm Austin sehr ernst, und sein Sinn für Details hatte ihm und den Menschen in seiner engeren Umgebung bei mehr als nur einer Gelegenheit das Leben gerettet.
    Er überprüfte die Batterien, versicherte sich, dass die Lufttanks durch frische ersetzt worden waren, und inspizierte das Vehikel mit seinem erfahrenen Blick. Zufrieden mit dem Ergebnis seiner Überprüfung, klopfte er mit den Knöcheln sacht gegen die transparente Kuppel. »Alles in bester Ordnung und hervorragend in Schuss«, murmelte er lächelnd.
    Austin kletterte von dem Tauchboot hinunter auf das Deck der
Mummichug
. Das achtzig Fuß lange Doppelrumpfboot war das kleinste Forschungsschiff der NUMA, auf dem er jemals gearbeitet hatte. Wie die kleinen Fische, die ihm den Namen gaben, war die
Mummichug
im Süß- und im Salzwasser zu Hause. Sie war die modifizierte Version eines Schiffs, das für den Küstendienst in den ungemütlichen Gewässern vor New England gebaut worden war.
    Sie war seetüchtig und schnell, angetrieben von starken Dieselmotoren, die ihr eine Reisegeschwindigkeit von 20 Knoten ermöglichten. Sie bot acht Personen Platz und war ideal geeignet für kurze Missionen. Trotz seiner bescheidenen Größe konnten die Kräne der
Mummichug
und ihre Davits schwere Lasten bewältigen. Und ein größeres Schiff hätte gar nicht den gewundenen Fluss bis zum Gletscher befahren können.
    Austin holte sich eine Tasse Kaffee in der Kombüse und stieg dann nach unten in das Messlabor. Es war ein kleiner Raum, der voll gestopft war mit mehreren Computermonitoren, die auf Tischen verteilt waren. Wie alles andere auf dem Schiff war auch dieses Labor ganz bewusst auf bescheiden getrimmt, obgleich elektronische Nerven und Ganglien die Monitore mit einer leistungsfähigen Ansammlung von Such-, Mess- und Prüfinstrumenten verbanden.
    Er ließ sich vor einem Bildschirm auf einen Stuhl fallen, trank einen Schluck Kaffee und rief die Datei auf dem Display des Side-Scan-Sonars auf. Dr. Harold Edgerton hatte 1963 zum ersten Mal mit einem Side-Scan-Sonar gearbeitet, als er einen Sonarsignalwandler an der Seite anstatt am Boden seines Vermessungsschiffs montiert hatte. Diese Neuerung, die es normalen, an der Wasseroberfläche operierenden Schiffen erlaubte, große Flächen des Meeresgrundes abzusuchen, revolutionierte die Technik der Unterwassersuche.
    Als die
Mummichug
zum ersten Mal am Einsatzort eintraf, hatte Skye um eine Suchfahrt entlang des Ufers auf der anderen Seite des Sees, dem Gletscher gegenüber gebeten, der für Karawanen sicherlich ein unüberwindliches Hindernis dargestellt hatte. Sie war der Auffassung, dass Reisende in der Nähe des Flusses eine Zeit lang Rast gemacht hatten, ehe sie ihn durchwateten, und dass in der Nähe vielleicht sogar eine Siedlung gegründet worden war. Die Wasserstraße selbst könnte als eine Art Mautstation der Bernsteinstraße benutzt worden sein.
    Während das Tauchboot seine Unterwassermission durchführte, hatte das Schiff seine Suchfahrt entlang des Seeufers fortgesetzt. Austin wollte sich ansehen, was die Suche ergeben hatte. Er ließ die Aufzeichnung langsam über den Bildschirm scrollen, und das hoch auflösende Sonarbild lief vom oberen Rand nach unten durch wie ein bernsteinfarbener Zwillingswasserfall. Am rechten Rand des Bildschirms wurden Breiten- und Längengrad sowie die jeweilige Position des Schiffs angezeigt.
    Sonarbilder zu interpretieren erforderte ein erfahrenes Auge, doch es ist trotzdem nicht gerade die aufregendste Beschäftigung. Mit seinem ebenen, von Geröll übersäten Grund war der Lac du Dormeur monotoner als viele andere Gewässer.
    Austin ertappte sich dabei, wie seine Gedanken auf die Reise gingen. Seine Augenlider waren halb herabgesunken, doch sie öffneten sich schlagartig, als eine Anomalie seine Aufmerksamkeit erregte. Er scrollte zurück und beugte sich vor, um das dunkle Kreuz vor dem gleichförmigen Hintergrund eingehender zu betrachten. Dann holte er mit einem Mausklick das Bild in die Mitte des Schirms und vergrößerte es.
    Was er vor sich sah, war eindeutig ein Flugzeug. Er konnte sogar das Cockpit erkennen. Er klickte auf das Druckersymbol, und ein paar Sekunden später schob sich ein Bild aus dem Ausgabeschacht des Druckers. Er studierte es unter einer wattstarken Lampe. Der Teil einer Tragfläche schien zu fehlen.
    Er erhob sich von seinem Platz und wollte zur Tür, um den Kapitän auf seinen Fund

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