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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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und rutschten vom Deck herunter.
    Sie spuckten die Atemventile ihrer Pressluftflaschen aus und sogen dafür frische Luft in heftigen, tiefen Atemzügen in ihre Lungen.
    Zavala verließ eilends das Cockpit und rannte zurück zum Tunnel. Er wich zur Seite aus, als eine zweite, schwächere Welle aus dem Tunnel herausquoll, den Rumpf des Tauchbootes umspülte und eine Gestalt in einem orangefarbenen Taucheranzug anschwemmte. Austins geborstene Tauchmaske hing schief vor seinem Gesicht. Der Helm mit der Gegensprechanlage war ihm vom Kopf gerissen worden, und die Wucht der Welle rollte ihn hin und her wie einen Ball, der in eine Meeresbrandung geworfen worden war.
    Zavala bückte sich, hielt Austin fest, damit die Welle ihn nicht zurückriss, und half ihm auf die Füße.
    Er schwankte wie ein Betrunkener, und seine Augen waren so glasig wie Murmeln. Austin spuckte einen Schwall fauligen Wassers aus und schimpfte wie ein Rohrspatz.
    »Wie ich schon sagte, Joe, mit deinen Fahrkünsten ist es wirklich nicht weit her.«
    Das französische Rettungsteam traf eine Stunde später ein. Der Helikopter stürzte sich vor dem Kraftwerk regelrecht vom Himmel wie ein Fischadler auf seine Beute. Noch bevor seine Kufen den Erdboden berührt hatten, drängten sich sechs mutige und kräftige Bergsteiger durch die Tür nach draußen, bepackt mit Karabinerhaken und Kletterseilen. Der Anführer erklärte, sie hätten Bergsteigerausrüstung mitgebracht, weil sie geglaubt hätten, dass Leute
auf
dem Gletscher und nicht
darunter
in Not geraten seien.
    Als der Anführer erfuhr, dass die Dienste seines Trupps nicht mehr benötigt wurden, zuckte er die Achseln und gab gleichmütig zu, dass ein Bergsteigerteam bei einer Hochwasserrettung sowieso nutzlos gewesen wäre. Dann holte er zwei Flaschen Champagner hervor, die er mitgebracht hatte.
    Während er den Geretteten und seinen Leuten zuprostete, meinte er, dass es noch viele andere Gelegenheiten geben würde.
    Ständig gerieten Touristen in Bergnot.
    Nach dieser Stegreiffeier beaufsichtigte Austin den Rücktransport des Tauchbootes zur
Mummichug
, dann kehrte er mit Zavala zum Kraftwerk zurück. Die Überlebenden waren zum Duschen und für eine heiße Mahlzeit zum Werk gebracht worden. In eine bunte Vielfalt geliehener Kleidung gehüllt, hatten sie sich im Freizeitraum des Kraftwerks versammelt, um ihre Geschichten zu erzählen.
    Die Reporter führten die Videobänder von der Attacke auf Renaud vor, aber sie waren von schlechter Qualität und zeigten lediglich ein nur kurze Zeit sichtbares verschwommenes Bild vom Gesicht des Pistolenhelden. Das Tonband lieferte außer dem kurzen Dialog zwischen Renaud und seinem Angreifer auch keine weiteren Informationen.
    Austin genehmigte sich eine Flasche belgisches Bier aus den Vorräten des Kraftwerks. Er saß da, stützte das Kinn in eine Hand und spürte, wie seine Wut nach und nach zunahm, während Skye und die anderen Einzelheiten der kaltblütigen Tat schilderten, die beinahe mehrere unschuldige Menschen unter dem Eis hätte den Tod finden lassen.
    »Das ist eine Angelegenheit für die Polizei«, sagte Drouet, der Verwaltungschef des Kraftwerks, nachdem er die ganze Geschichte erfahren hatte. »Die zuständigen Behörden sollten sofort benachrichtigt werden.«
    Austin äußerte sich nicht dazu. Wenn die Gendarmen erst einmal hier eingetroffen waren, dann wäre die Spur kälter als das Bier in seiner Hand.
    Renaud hatte es eilig wegzukommen. Indem er auf seine Hand verwies, als hätte er dort eine lebensbedrohliche Verletzung erlitten, drängte er sich rücksichtslos vor und schaffte es, einen Platz im Hubschrauber des Kraftwerks zu ergattern. Rawlins und die Reporter skizzierten schnellstens ihre Story, die weit über die Entdeckung des Mannes im Eis hinausging. Danach forderten die Reporter das gecharterte Wasserflugzeug an, das sie zum Gletscher gebracht hatte.
    Der Pilot des Flugzeugs konnte ein Rätsel aufklären. Er sagte, er hätte auf dem See darauf gewartet, dass die Reporter vom Gletscher zurückkamen, als der große Mann, den er ebenfalls mitgebracht hatte, am Ufer in LeBlancs Citroën aufgetaucht war. Der Mann erklärte, die anderen Reporter würden über Nacht dableiben, doch er müsse schnellstens zurück.
    Skye verfolgte, wie das Wasserflugzeug beim Start über den See fegte, dann brach sie in schallendes Gelächter aus.
    »Haben Sie Renaud gesehen? Er benutzte seine verletzte Hand, um andere Leute beiseite zu drängen, damit er als Erster

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