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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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keine Zeit mit fruchtlosen Diskussionen vergeuden. »Wie weit ist es bis zu seinem Laden?«
    »Er befindet sich auf dem rechten Seine-Ufer. Mit dem Taxi sind es zehn Minuten.«
    »Ich habe draußen einen Wagen stehen. Wir schaffen es in fünf.«
    Sie rannten die Treppe hinunter.
    Das Schaufenster des Antiquitätengeschäfts war dunkel, und die Tür war verriegelt. Skye holte den Schlüssel hervor, den Darnay ihr anvertraut hatte, und öffnete die Tür. Ein schmaler Lichtstreifen drang unter den Bürovorhängen hervor.
    Austin schob vorsichtig den Vorhang zur Seite. Die bizarre Szene, die sich ihm darbot, erinnerte an ein Arrangement in einem Wachsfigurenkabinett. Ein kniender grauhaariger Mann hatte den Kopf mit dem Kinn auf eine Speditionskiste aus Holz gelegt, wie ein zum Tode Verurteilter. Sein Haar war zerzaust.
    Er war an Händen und Füßen gefesselt, sein Mund war mit Klebeband verschlossen.
    Ein großer Mann stand vor ihm und stützte sich auf ein langes, zweihändiges Breitschwert; eine schwarze Maske verhüllte die obere Hälfte seines Gesichts. Der Scharfrichter blickte auf und lächelte Austin an. Er zog die Maske ab, schleuderte sie beiseite und hob das Schwert über Darnays Hals. Das Licht brach sich bösartig funkelnd auf der Klinge.
    »Bitte bleiben Sie«, sagte er mit einer Stimme, die für seine Körpergröße überraschend hoch klang. »Ihr Freund würde seinen Kopf verlieren, wenn Sie weggingen.«
    Skye grub ihre Finger in Austins Oberarm, doch er nahm es kaum wahr. Austin erinnerte sich an die Beschreibung, die er gehört hatte, und wusste, dass er den falschen Reporter vor sich sah, der den Gletschertunnel geflutet hatte.
    »Warum sollten wir weggehen?«, fragte Austin nonchalant.
    »Wir sind doch gerade erst hereingekommen.«
    Der Mann mit dem teigigen Gesicht lächelte, doch sein Schwert schwebte weiterhin über Darnays Hals.
    »Dieser Mann ist sehr dumm«, sagte er. Er blickte auf ein Regal, in dem alte Helme aufgereiht waren. »Er weigert sich, mir zu verraten, welcher dieser Töpfe der ist, nach dem ich suche.«
    Darnays Standhaftigkeit hatte ihm wahrscheinlich das Leben gerettet, dachte Austin. Der alte Mann musste gewusst haben, dass er getötet würde, sobald sein Angreifer erhielt, was er wollte.
    »Ich bin sicher, dass jeder Ihnen passen würde«, meinte Austin begütigend.
    Der Mann ignorierte den Vorschlag und richtete den Blick auf Skye. »
Sie
verraten es mir, nicht wahr? Sie sind in diesen Dingen eine Expertin.«
    »Sie haben Renaud getötet, nicht wahr?«, sagte Skye.
    »Vergießen Sie wegen Renaud keine Tränen. Er hat mir gesagt, wo Sie zu finden sind«, sagte der Mann. Das Schwert stieg ein paar Zentimeter hoch. »Zeigen Sie mir den Helm, den Sie vom Gletscher mitgenommen haben, und ich lasse Sie alle laufen.«
    Höchst unwahrscheinlich, dachte Austin. Sobald Renauds Mörder den Helm in seinen Besitz gebracht hatte, würde er sie alle erledigen. Austin beschloss zu handeln, auch wenn das bedeutete, dass er Darnays Leben aufs Spiel setzte. Er hatte an einer Wand, ein paar Schritte entfernt, eine Streitaxt entdeckt. Er ging hin und nahm die Waffe an sich.
    »Ich schlage vor, Sie legen das Schwert weg«, sagte er. Seine Stimme klang leise und völlig ruhig.
    »Soll ich es auf Monsieur Darnays Hals deponieren?«
    »Das können Sie tun«, antwortete Austin, wobei er dem Mann in die Augen blickte, damit keine Irrtümer entstanden. »Aber dann würde wenig später Ihr dicker fetter Schädel auf dem Fußboden neben seinem liegen.«
    Er hob die Axt, um seine Worte zu unterstreichen. Die Waffe war primitiv, aber nicht zu unterschätzen. Der Kopf aus Karbonstahl war verlängert und so geformt, dass man ihn als Speer benutzen konnte. Ein Dorn ragte auf der Rückseite des Axtkopfs hervor wie der Schnabel eines Storchs. Stählerne
langelets
schlossen den Axtkopf ab, um den Stiel aus Hartholz zu schützen.
    Der Mann dachte über Austins Drohung nach. Dem entschlossenen Tonfall in Austins Stimme konnte er entnehmen, dass er, falls er Darnay oder Skye tötete, ebenfalls sterben müsste. Er würde sich zuerst um Austin kümmern müssen und sich dann die anderen vornehmen. Austin hatte mit dieser Reaktion gerechnet, genau genommen wünschte er sie sich sogar. Nach seiner Erfahrung unterschätzten große Männer kleiner gewachsene Gegner des Öfteren.
    Der Mann machte einen Schritt auf Austin zu, holte mit dem Schwert aus und schwang es in einem Bogen abwärts. Austin war auf diese Aktion nicht

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