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Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition)

Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition)

Titel: Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Harbort
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gestorben. Mein Mann war wie immer, man hat ihm nichts angemerkt. Also ich begreife das nicht.«
    Die Ermittler der Sonderkommissionen in Kassel und Karlsruhe sind erstaunt: Der Raubüberfall in Rottweil, begangen zwei Monate nach dem Mord bei Eiterhagen, passt nicht ins Bild. Insbesondere das Motiv bleibt unplausibel. Wollte der Täter sein Opfer vom belebten Marktplatz entführen, um es anderswo zu töten? Oder wollte er den Touristen nur ausrauben? Oder hatte er es auf den Wagen abgesehen? War allein Habgier das Motiv?
    »Ich habe von den finanziellen Problemen meines Mannes nichts bemerkt. Aber er muss wohl in der letzten Zeit sehr klamm gewesen sein; deshalb hatte er wohl auch die vielen Konten. Im letzten halben Jahr, noch vor seiner Verhaftung, hatte er sage und schreibe 24 Konten, eins nach dem anderen eröffnet. Jedes Konto hat er dann ins Soll gehen lassen. Bei einer der Banken hat er sogar noch ein Darlehen von 17 000 Euro bekommen. Was ich nicht verstehen kann, ist, wie er unser ganzes Geld durchgebracht hat, weit über 250 000 Euro. Das Geld war einfach weg. Er alleine weiß, wo es geblieben ist.
    Mir ist gar nicht aufgefallen, dass alles Geld weg war. Er hatte mir zwei Jahre vor seiner Verhaftung gesagt, er würde sich ab jetzt um die Finanzen kümmern. Ich war auch ganz froh darüber, weil ich vorher alles Finanzielle geregelt hatte. Er hat mir mein Taschengeld immer in eine Schatulle getan, bis zum Schluss. Aber dann war er wohl so ausgereizt, dass er auch bei mir aufgeflogen wäre.«
    Anfang Dezember kommt es zu einem intensiven Informations- und Gedankenaustausch der Ermittler aus Kassel und Karlsruhe mit den Kollegen der Kripo Rottweil. Fallerkenntnisse werden diskutiert, Datenbanken verknüpft und Strategien für die weitere Verfahrensweise bei den Ermittlungen formuliert und dokumentiert.
    Schließlich kristallisiert sich ein besonders erfolgversprechender Ermittlungsansatz heraus: Nach dem Überfall auf den 51-jährigen Niederländer in Rottweil haben die Ermittler entlang des angenommenen Fluchtwegs des Täters alle Pkws fotografiert, auch in den Nebenstraßen. Beim Abgleich der Fahrzeuge mit den Zeugenaussagen im Fall Harald Huber richtet sich das Augenmerk nun auf einen anthrazitfarbenen Saab 9-2X mit Waiblinger Kennzeichen, der zur Tatzeit im Nahbereich des Tatorts in Rottweil geparkt war und auch kurz nach dem Mord bei Eiterhagen auf einem Ausweichparkplatz gesehen worden sein könnte, jedenfalls soll dort ein dunkler »skandinavisch aussehender« Wagen gestanden haben. Die Ermittler hoffen nun, dem Serienmörder endlich auf der Spur zu sein.
    »In den Tagen und Wochen vor seiner Verhaftung war mein Mann noch schweigsamer als sonst, regelrecht in sich gekehrt. Er hat noch weniger gelacht. Das habe ich aber alles auf seine fortschreitende Depression zurückgeführt. Außerdem war er antriebslos, hatte zu nichts mehr Lust. Ich habe öfter zu ihm gesagt: ›Komm, lass uns mal wieder mit dem Auto ein bisschen wegfahren.‹ Doch er hat immer bloß geantwortet: ›Nein. Ich habe keine Lust.‹ Er war irgendwie an allem desinteressiert. Und weil er seit kurzem neue Tabletten gegen seine Aids-Erkrankung und gegen die Depressionen nahm, habe ich sein merkwürdiges Verhalten auf die Tabletten geschoben. Ich dachte, er kommt damit noch nicht so gut klar.
    Zu dieser Zeit hat er auch öfter mal die ganze Nacht am Computer zugebracht, ist nicht ins Bett gegangen. Oder er ist ganz früh ins Bett und schlief vierzehn Stunden durch. Sein Schlafrhythmus war ziemlich durcheinander. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Auch wenn er von seinen Autofahrten zurückkam, hat er nichts gesagt. Aber das war ich ja schon gewohnt und hab mir deshalb nichts dabei gedacht.«
    Der anthrazitfarbene Saab ist auf einen 63-jährigen Rentner zugelassen, der im Zentrum Waiblingens wohnt, und das seit siebzehn Jahren. Der Mann heißt Franz Rawski, ist verheiratet und nicht vorbestraft. Einen Waffenschein besitzt der Verdächtige nicht. Die Ermittler wollen zunächst weitere Erkenntnisse sammeln und observieren den Mann, der auch große Ähnlichkeit mit dem Phantombild des Täters in Rottweil aufweist. Nachdem weitere Informationen über Franz Rawski zusammengetragen worden sind und ein richterlicher Beschluss für die Durchsuchung seiner Wohnung vorliegt, schlagen die Fahnder am 12. Dezember 2007 zu.
    »Als die Kripo anrückte, dachte ich zuerst an einen Überfall. Ich habe einen Mordsschreck gekriegt. Die sind einfach in die

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