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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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ihr zerschellte.

HANDS AGAINST TERRORISM
    MONTAG, 4. JULI 2011

70
    10:13 UHR
EIN KELLERRAUM, IRGENDWO IN VIRGINIA
    Ben fuhr sich mit der Hand über seinen schmerzenden Kopf und spürte, dass sein Haar noch ebenso feucht war wie seine Kleidung. Wie lange er hier zusammengekrümmt wie ein Embryo auf dem harten, kalten Betonboden gelegen hatte, konnte er nicht sagen. Er befand sich in einer Art Lagerraum mit metallenen Regalen an den Wänden, in denen sich Behälter mit Reinigungsmitteln und Ersatzteile für irgendwelche Maschinen befanden. Die Luft roch streng nach Ammoniak und Wälzlagerfett.
    »Dad?«
    Ben richtete sich halb auf und musste husten. Er hatte immer noch Flusswasser in den Bronchien.
    »Alles in Ordnung, Dad? Die haben dir ziemlich was verpasst.«
    Ben tastete seinen Hinterkopf ab und bemerkte eine große, schmerzhafte Beule. »Machen das die vom FBI immer, wenn sie jemand verhaften, der auf ihrer Fahndungsliste steht?«
    »Das war nicht das FBI, Dad. Und auch keine Polizei. Die zieht dich nicht aus dem Wasser, gibt dir eins auf die Rübe und wirft dich dann in einen Lieferwagen. Nein, das waren dieselben Typen, die Angies Firma angegriffen haben.«

    »Und woher wussten die, wo wir waren? Der Rappahannock liegt doch ein ganzes Stück vom Lake Anna entfernt?«
    »Erinnerst du dich nicht mehr an die Cessna, Dad?«
    »Du meinst, aus der hat man die Leute herbeordert?«
    »Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.«
    Ben stand auf und sah sich in dem Raum um. Die Tür bestand aus massivem Metall, und Fenster gab es keine. Außer den Regalen an der Wand war da noch ein kleiner Tisch in der Mitte, dessen Platte leer war, und ein paar Stühle. Vermutlich befanden sie sich in einer Kombination aus Lager- und Aufenthaltsraum.
    »Wo sind wir hier?«, fragte er.
    »In einem Keller«, antwortete Jack. »Unter irgendeiner Fabrik, würde ich schätzen. Hörst du das Geräusch?«
    Es war ein beständiges Summen, begleitet von einem rhythmischen Rumpeln, als würden über ihren Köpfen, schwere Maschinen irgendwelche komplizierten Arbeiten verrichten.
    »Das geht jetzt schon die ganze Zeit so, seit sie uns hergebracht haben. Und das war vor ein paar Stunden. Du warst richtig bewusstlos, Dad.«
    Ben konnte sich nicht mehr erinnern, was geschehen war, nachdem Angies Flugzeug an der Brücke zerschellt war. Nur noch daran, dass Jack ihm geholfen hatte, ans Ufer zu schwimmen, und dass auf einmal diese maskierten Männer da gewesen waren.
    Er ging zu der Tür und rüttelte daran. Sie war abgeschlossen. »Beton und Stahl«, sagte er. »Sieht so aus, als kämen wir hier nicht so schnell wieder raus. Tut mir leid, Jack.«
    »Das braucht dir nicht leidzutun, Dad. Du kannst ja schließlich nichts dafür. Und immerhin leben wir noch …«

    Sein Sohn hatte Recht. Sie hatten überlebt, und Angie war tot. Ihren dritten Versuch, Ben das Leben zu retten, hatte sie mit ihrem eigenen bezahlt. Ben studierte Jacks Gesicht. Seine Augen waren tränenfeucht, aber um seinen Mund lag ein entschlossener Zug. In den vergangenen paar Stunden war sein Sohn ein gewaltiges Stück erwachsener geworden. Er sah jetzt aus, als überlege er, wie sie Angies Tod rächen könnten. Ben hegte ganz ähnliche Gedanken, sprach sie aber nicht aus.
    »Das Wichtigste ist, dass wir uns beide noch haben, mein Sohn. Und ich bedauere zutiefst, dass ich dich da mit hineingezogen habe.«
    »Ich weiß, Dad, aber das hilft uns jetzt auch nichts. Überlegen wir uns lieber, wie wir hier wieder rauskommen. Hast du eine Idee?«
    Ben hatte keine.
    »Irgendwie muss das doch zu schaffen sein«, beharrte Jack. »Ein Raum ist wie ein Computersystem. Wenn man lange genug sucht, findet man immer einen Weg hinein und auch wieder hinaus.«
    »Das hier ist keines von deinen Computerspielen, Jack.«
    »Kommt ganz drauf an, wie man es betrachtet. Wir haben da jede Menge Zeug in den Regalen. Lass uns mal schauen, ob wir nicht etwas Brauchbares finden.«
    »Aber da sind doch nur Putzmittel und anderer ganz normaler Haushaltskram. Das können wir uns schenken.«
    »Hast du eine bessere Idee, Dad?«
    Sie fingen an, systematisch die Regale zu durchsuchen und stellten eine Art Inventar der Dinge zusammen, die ihnen brauchbar erschienen: Ein Schraubenzieher, ein Teppichmesser, drei Taschenlampen mit einer großen Packung
Ersatzbatterien, ein paar Rollen Klebeband und seltsamerweise sechs Tennisbälle. Die Tennisbälle schienen erst gar nicht zu den anderen Dingen zu passen, aber dann fiel Ben

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