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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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unverwandt auf Ben starrte.
    »Lass los, habe ich gesagt!«, zischte der Samariter. »Wir brauchen den Kleinen noch, damit er uns sagt, ob er irgendwo
noch eine Kopie der Daten hat. Danach kannst du mit ihm machen, was du willst.«
    Miller lockerte seinen Griff, und Jack fiel wie ein nasser Sack zu Boden.
    »Fühl seinen Puls«, befahl der Samariter. »Wenn du ihn umgebracht hast, bist du der Nächste.«
    Miller legte Jack eine Hand an die Halsschlagader.
    »Er lebt noch«, verkündete er und stand auf.
    »So, und jetzt geh raus und hilf beim Packen der letzten Lastwagen. Ich muss mal ein ernstes Wort mit unserem FDA-Mann reden.«
    Miller verpasste dem bewusstlosen Jack noch einen brutalen Tritt in die Rippen und verließ mit einem letzten Blick hinüber zu Ben den Raum. Man merkte ihm an, dass er Jack am liebsten getötet hätte.

71
    10:29 UHR
EIN KELLERRAUM, IRGENDWO IN VIRGINIA
    Als Miller gegangen war, kniete Ben sich neben seinen Sohn und fühlte ihm den Puls. Gott sei Dank, er lebt wirklich noch, dachte er und strich Jack die immer noch feuchten Haare aus der Stirn.
    »Können wir diese rührende Vater-Sohn-Szene vielleicht auf später verschieben?«, fragte der Samariter kalt. »Allerdings wird es eine Ihrer letzten sein, denn weder Sie noch er werden den heutigen Tag überleben.«
    »Wenn Sie mich töten, werden Sie nie erfahren, was auf diesem USB-Stick ist«, sagte Ben.
    »Dann haben Sie die Daten also entschlüsselt?«
    Ben antwortete nicht. Der Samariter trat auf ihn zu und riss ihn hoch. »Sehen Sie mich an, wenn ich mit Ihnen rede!«, herrschte er ihn an. »Und geben Sie mir eine Antwort, wenn ich Sie etwas frage. Haben Sie die Daten entschlüsselt?«
    »Das sage ich Ihnen erst, wenn Sie mir versprechen, Jack am Leben zu lassen.«
    »Ich verspreche Ihnen überhaupt nichts. Das wird Ihnen jetzt vielleicht nicht gefallen, aber es ist mir vollkommen egal, was auf diesem USB-Stick ist. Es ändert nämlich nicht das Geringste an dem, was heute geschehen wird. Heute wird Gericht gehalten, Herr Doktor, und noch bevor die Sonne
untergeht, wird dieses sündige Land zittern und beben und um Gnade winseln, denn der Zorn Gottes wird über diejenigen hereinbrechen, die viel zu lange und unbelehrbar dem Pfad der Sünde und der falschen Erkenntnis gefolgt sind.«
    »Was haben Sie denn vor?«
    »Ich werde dieses Land und die ganze Welt von dem Abschaum reinigen, der sich in all den Jahren der Gottlosigkeit angesammelt hat. Und mit Ihnen fange ich an, Herr Wissenschaftler. Hier, nehmen Sie das …«
    Er griff in seine Hosentasche und zog einen kleinen, mit dem Sternenbanner bedruckten Beutel heraus, den er Ben zuwarf. »Los, schmieren Sie sich das auf Ihre Hände.«
    »Was ist das?«
    »Lesen Sie selbst.«
    Ben drehte den Beutel in seiner Hand. Es war eine von den aus Plastikfolie bestehenden Probepackungen für Kosmetika, wie man sie in jeder Drogerie geschenkt bekommt. Auf der Vorderseite prangten die amerikanische Flagge und die Worte
    HANDS AGAINST TERRORISM
4. JULI 2011
während auf der Rückseite unter dem Logo der Firma Sanitell folgender Text zu lesen war:
    Antibakterielles Handgel
Wirkt gegen 99,9 % schädlicher Keime
    »Und was soll ich damit?«, fragte Ben.
    »Aufreißen und auf den Händen verteilen. Das Gel tötet alle bösen Keime. Und nicht nur die.«
    Der Samariter lachte leise. Das hatte Ben gerade noch
gefehlt: Ein Killer, der versuchte, witzig zu sein. Aber noch viel schlimmer war die Erkenntnis, die ihm auf einmal zu dämmern begann. Dieses Gel, das, dem Aufdruck nach zu schließen, unter den Teilnehmern der Menschenkette gratis verteilt werden sollte, enthielt mit hoher Wahrscheinlichkeit das Virus, das Angies modifiziertes Herzpflaster in eine die Aorta zerfetzende Biobombe verwandelte. Bevor Millionen von Menschen sich am Nachmittag die Hände reichten, um eindrucksvoll die Einigkeit dieses Landes gegen den Terrorismus zu demonstrieren, würden sie sie zuvor mit diesem Gel desinfizieren und damit, ohne es zu wissen, dazu beitragen, dass viele Führungspersönlichkeiten der USA einen ebenso sicheren wie qualvollen Tod sterben mussten.
    Und das Gel war nicht nur ein hocheffizienter Weg, um möglichst viele Menschen innerhalb kürzester Zeit mit dem Virus zu infizieren, sie war auch die perfekte Tarnung: Niemand würde ein Gel als den Auslöser eines Massensterbens verdächtigen, die Millionen von Menschen vollkommen unbeschadet verwendet hatten. Nur bei denjenigen, die ein CardioPatch in ihrer

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