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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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kaum wahrnehmbaren Geruch in der Luft.
    »Täusche ich mich, oder riecht es hier tatsächlich nach Gas?«, fragte Ben.
    »So riecht es hier am Abend immer«, sagte der Wachmann. »Das kommt von den Bunsenbrennern unten im Labor.«
    Er brachte Ben zu einer Tür und klopfte.
    »Herein!«, ließ sich eine Stimme von der anderen Seite der Tür vernehmen.
    »Dr. Maxwell ist hier«, rief der Wachmann, ohne die Tür zu öffnen.
    »Schicken Sie ihn rein, Vincent.«
    Der Wachmann deutete auf die Klinke und bedeutete Ben mit einer Kopfbewegung, dass er eintreten solle.

26
    22:00 UHR
AMT, GARBERVILLE, VIRGINIA
    »Dr. Maxwell, es freut mich sehr, Sie endlich einmal persönlich kennenzulernen«, sagte Dr. Fayed Vitek und entblößte zwei Reihen blendend weißer Zähne. Er war ein etwa fünfzig Jahre alter Mann mit einem athletisch wirkenden Körper und einem offenen, sympathischen Gesicht. Seiner Hautfarbe nach mochte er aus dem Nahen Osten kommen, er hätte aber auch ein Inder oder Pakistani sein können.
    »Es ist mir eine große Ehre, dass Sie als der Projektleiter für CardioPatch unsere bescheidene Forschungseinrichtung besuchen.«
    Der Wissenschaftler, der einen weißen Laborkittel trug, erhob sich von seinem mit Akten und Büchern überhäuften Schreibtisch und ging mit ausgestreckter Hand auf Ben zu.
    »Die Freude ist ganz meinerseits, Dr. Vitek«, erwiderte Ben und schüttelte dem Leiter von AMT die Hand. »Bisher hatten wir ja nur per Mail miteinander zu tun.«
    Dr. Vitek bot Ben einen Stuhl an und fragte ihn, ob er etwas trinken wolle, was dieser verneinte. Er wollte die Sache möglichst schnell hinter sich bringen und Jack draußen im Auto nicht zu lange warten lassen.
    »Womit kann ich Ihnen behilflich sein, Dr. Maxwell?«, fragte Vitek, nachdem er sich wieder hinter seinem Schreibtisch
niedergelassen hatte. »Martin Larrick hat mich angerufen und von dieser bedauerlichen Sicherheitspanne erzählt. Nicht auszudenken, wenn wirklich jemand die vertraulichen Mails der FDA abfangen und entschlüsseln könnte. Der Industriespionage wären Tür und Tor geöffnet, und mittelständische Firmen wie Biometrix könnten auf der Stelle zusperren. Manchmal frage ich mich wirklich, was in den Köpfen dieser jungen Leute vor sich geht. Was wollen die mit dieser Computerhackerei bloß bezwecken?«
    Ben setzte sich auf den Klappstuhl aus weißem Plastik, auf dem er sich irgendwie unbehaglich fühlte.
    »Vielleicht wollen sie uns einfach auf Trab halten«, antwortete er mit einem freudlosen Lächeln. »Immerhin haben sie erreicht, dass ich hundert Meilen mit dem Auto fahren muss, um an meine Daten zu kommen.«
    »Um was für Daten handelt es sich denn?«
    »Um die komplette Dokumentation der Materialprüfungen für CardioPatch sowie die Ergebnisse der damit verbundenen toxikologischen, pharmakologischen und klinischen Prüfungen.«
    Dr. Vitek machte ein besorgtes Gesicht.
    »Ist denn mit den Daten etwas nicht in Ordnung?«, fragte er.
    »Keine Sorge, die Daten waren hieb- und stichfest, soweit ich mich erinnern kann. Das Problem ist nur, dass sie nicht mehr auffindbar sind. Fragen Sie mich nicht, wie so etwas passieren kann, aber auf einmal waren sie nicht mehr in unserer Datenbank. Die zuständige Mitarbeiterin behauptet, die IT-Abteilung hätte Mist gebaut, und die IT-Abteilung schwört Stein und Bein, dass jemand die Daten aus Versehen mit denen einer älteren Untersuchung
überschrieben hat. Wir werden wohl nie dahinterkommen, woran es lag, aber das würde mir ohnehin nichts helfen. Tatsache ist, dass ich die Daten ganz dringend für meinen Abschlussbericht brauche.«
    »Machen Sie bei der FDA denn keine Sicherungskopien?«, fragte Vitek verwundert. Die Tatsache, dass eine Behörde so nachlässig mit wichtigen Daten umging, schien ihn zu befremden. Ben fing an zu schwitzen. Auf diese Frage war er nicht vorbereitet. Hoffentlich stellte er sich jetzt nicht so dumm an, dass der Wissenschaftler Verdacht schöpfte.
    »Doch, natürlich machen wir die«, erwiderte er. »Aber wenn Sie eine neue Version mit einer alten überschreiben und diese dann sichern, dann nützt Ihnen das schönste Backup nichts.« Ben verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen und beugte sich über den Schreibtisch hinüber zu dem Laborchef. »Ich will Ihnen mal ein Geheimnis verraten, Dr. Vitek«, sagte er mit vertraulich gesenkter Stimme. »Es besteht bedauerlicherweise die Möglichkeit, dass ich es selber war, der die Daten versehentlich gelöscht hat. Ich stehe

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