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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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der Steinzeit, wie du immer sagst.«
    »Aber dein Netzgerät nicht. Und ich habe meins leider zu Hause vergessen.« Jack hatte die Magentabletten gefunden und warf sie Ben auf den Schoß. »Da hast du deine Drogen.«
    »Danke, Jack.« Ben drückte zwei der roten Tabletten aus dem Blisterpack und schluckte sie hinunter. »Und jetzt mach kein so finsteres Gesicht, mein Sohn. Morgen hast du den ganzen Tag Zeit für deine Schmooze Konferenz.«
    »Die Konferenz heißt SchmooCon, und heute Abend wäre das große Begrüßungsessen, wo sich alle Leute kennenlernen. Extra deswegen bin ich nach Washington gekommen. Aber jetzt werde ich MafiaGrrl wohl nie kennenlernen.«

    »Seltsamer Name. Wer ist das denn?«
    »Das werde ich vermutlich nie erfahren.« Jack holte seinen iPod aus der Tasche und stöpselte den Kopfhörer ein.
    »Ich hatte auch gehofft, dass wir in diesen Tagen ein wenig Zeit füreinander hätten«, sagte Ben. »Ich hätte gerne mal mit dir geredet, so wie das Vater und Sohn im Urlaub hin und wieder tun.«
    »Hast du gerade Urlaub gesagt?«, gab Jack zurück. Seine Stimme klang besonders laut, weil er weiter Musik hörte. »Ich erinnere mich noch gut an unseren letzten gemeinsamen Urlaub, drunten am Amazonas. Das wäre um ein Haar unser letzter gewesen …«
    »Das war kein Urlaub. Ich musste dich zu mir holen, weil du eine Woche Unterrichtsverbot hattest.«
    »Ich glaube, ich bin der einzige Junge an unserer Schule, der im Regenwald fast umgebracht worden wäre, nur weil sein Vater ihn mit zur Arbeit genommen hat.«
    »Meinst du etwa, es macht mir Spaß, die ganze Zeit zu arbeiten?« Ben ging jetzt in die Offensive. »Ich will dir mal was verraten: Das tut es nicht. Aber ich muss schließlich den Unterhalt für dich und deine Mutter verdienen. Und warum, glaubst du, dass ich immer noch diese Rostlaube hier fahre? Na? Damit ich dir später das College bezahlen kann, deshalb leiste ich mir kein neues Auto.«
    »Ich brauche kein Geld fürs College.«
    »Ach nein? Dann nimm bitte ein für alle Mal zur Kenntnis, dass du nicht gut genug Football spielst, um ein Stipendium zu bekommen.«
    »Ich gehe nicht aufs College.«
    »Aber das musst du, Jack. Ohne ein Studium kriegst du keinen guten Job.«

    »So, und jetzt nimmst du bitte mal was zur Kenntnis, Dad«, sagte Jack trotzig. »Ich könnte mit Spieleprogrammieren und legalem Hacken heute schon ein höheres Monatsgehalt kriegen als du in deinem Leben jemals bekommen wirst. Was hast du denn gemacht, als du so alt warst wie ich? Rasenmähen oder den Hund der Nachbarn Gassi führen!«
    »Das war eine andere Zeit damals.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Mit deinen Fähigkeiten könntest du aufs MIT oder die Virginia Uni…«
    »Um was zu werden?«, unterbrach ihn Jack. »So etwas wie du? Was helfen dir denn deine ganzen Abschlüsse, du musst trotzdem jeden Tag schuften wie ein Idiot und beklagst dich auch noch ständig darüber.«
    Ben seufzte. Damit hatte Jack ins Schwarze getroffen.
    Eine ganze Weile fuhren sie schweigend dahin. Jack hatte seinen iPod so laut aufgedreht, dass ein blechern klingender Rhythmus aus den kleinen Lautsprechern zirpte. Als Ben die Stille zwischen ihnen nicht mehr aushielt, schaltete er das Radio ein, aber er hörte dem plappernden Moderator nicht wirklich zu. So konnte es zwischen ihnen nicht weitergehen. Wenn er seinen Sohn nicht verlieren wollte, musste er auf eine andere Ebene des Umgangs mit ihm kommen.
    Draußen regnete es immer noch, und die auf die höchste Stufe eingestellten Scheibenwischer des alten Saab hatten Mühe, die aus den tief hängenden Wolken herabstürzenden Wassermassen von der Windschutzscheibe zu entfernen. Der Verkehr auf allen drei nach Süden führenden Spuren des Interstate Highway war zähfließend. Offenbar machte sich der Berufsverkehr rings um Richmond bemerkbar.

    Als Jack die Kopfhörer aus den Ohren nahm, erzählte Ben ihm alles, was seit dem vergangenen Abend passiert war. Er erzählte ihm von Tammys Anrufen aus Pembroke, von seinen Treffen mit dem Commissioner der FDA und Senatorin Neal und davon, dass er sich Sorgen um Tammy machte. Offenheit, so dachte er, war das Einzige, was ihm seinen Sohn wieder näherbringen konnte. Jack hatte Recht, er war kein Kind mehr. Er verwandelte sich langsam in einen jungen Mann, der ein Recht darauf hatte, dass man ihn ernst nahm.
    »Dad, jetzt verstehe ich, wieso du so seltsam drauf bist«, sagte er mit echter Anteilnahme, als Ben mit seinem Bericht fertig war. »Mich würde

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