Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
Vom Netzwerk:
sagte er. »Ich hätte Ihnen gerne einige meiner hervorragenden Mitarbeiter vorgestellt.«
    »Wie viele Leute arbeiten denn hier?«
    »Normalerweise dreiundvierzig. Wir sind wie eine große Maulwurffamilie, die den Großteil ihrer Zeit unter Tage verbringt.« Er ging den Gang entlang und durch eine rote Tür. »In den beiden Stockwerken über uns werden alle Tests mit niedriger oder gar keiner Bio-Gefahrenstufe ausgeführt, also hauptsächlich physikalische und chemische Prüfungen. Wasserlöslichkeit, Hitzeverträglichkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Säuren und Laugen und natürlich die ganzen elektrischen und mechanischen Beanspruchungsprüfungen.«
    »Testen Sie dort auch künstliche Herzklappen?«
    »Natürlich. Herzklappen, mit allem Möglichen beschichtete Stents und Prothesen für Blutgefäße, die einen immensen Druck aushalten müssen.Wir haben zehn pneumatische Teststationen, auf denen die unterschiedlichsten Belastungen für medizinische Hilfsmittel unter den härtesten Bedingungen simuliert werden können. Wir prüfen das Zeug sozusagen auf Herz und Nieren.« Er lachte über seinen kleinen Scherz, und Ben lachte höflich mit. »Aber diese Tests
machen auch andere Labors, wie Ihnen ja sicher bekannt sein dürfte«, fuhr Vitek fort, während er Ben eine rote Metalltür aufhielt. »Das, worauf wir hier wirklich stolz sind, liegt in den unteren Stockwerken unseres kleinen Maulwurfsbaus. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn wir die Treppe benützen und nicht den Lift?«
    B en war das sogar sehr recht, auf diese Weise blieben ihm die unausweichlichen Beklemmungen erspart, die ihn jedes Mal überfielen, wenn er eine Liftkabine betrat. Hinter Vitek her stieg er eine breite Wendeltreppe aus Metall nach unten, in deren runde Betonwand gelblich schimmernde Leuchten eingelassen waren. Auf der Tür, zu der Vitek ihn führte, stand in roten Lettern »Biologische Sicherheitsstufe 4 - Schutzkleidung und Atemschutz erforderlich«.
    »Sie haben hier ein Labor der Stufe vier?«, fragte Ben verwundert. »Ich dachte immer, das einzige hier an der Ostküste wäre das der Uni in Boston.«
    »Nun ja …« Vitek nickte und sah Ben mit einem überlegenen Lächeln an. »Offiziell hat unser Labor noch nicht die Stufe-Vier-Zulassung, Dr. Maxwell, Sie wissen ja selbst, was das für ein enormer bürokratischer Aufwand ist, wenn man die bekommen will. Aber der fehlende behördliche Segen muss einen ja nicht davon abhalten, zumindest sicherheitstechnisch die strengen Voraussetzungen für Stufe vier einzuhalten. Immerhin testen wir hier Implantate auf ihre Resistenz gegen Viren, Bakterien und andere Pathogene wie Pilze, Protozoen und Prionen.«
    »Auch CardioPatch?«
    »Natürlich.«
    Er tippte eine sechsstellige Kombination in einen Nummernblock neben der Tür.

    »Und was ist mit der Schutzkleidung?«, fragte Ben, dem beim Gedanken, dass hinter dieser Tür womöglich heimtückische Krankheitserreger lauerten, ziemlich unwohl wurde. Zugleich wollte er Vitek so lange wie möglich von seinem Computer fernhalten, damit der Nanoputer ungestört alle Daten aus dem Netz saugen konnte.
    »Alles zu seiner Zeit«, erwiderte Vitek, während die Tür mit einem leisen Klicken und einem deutlichen Zischgeräusch aufsprang. »Wir kommen jetzt erst einmal in eine Luftschleuse, hinter der sich der Umkleideraum befindet. Erst dort müsste man theoretisch Schutzkleidung anziehen. Aber keine Angst, momentan haben wir keine schlimmen Pathogene hier, also können wir uns die Prozedur schenken. Das ist zum Beispiel einer der Vorteile, wenn man kein offizielles Stufe-vier-Labor betreibt.«
    Er schloss die erste Tür und führte Ben zu einer zweiten, die sich öffnen ließ, nachdem er einen roten Knopf gedrückt hatte. Dahinter befand sich ein länglicher Raum, an dessen Wänden Ben ein Dutzend Spinde sah.
    »Wie viele ihrer Wissenschaftler arbeiten denn hier unten, Dr. Vitek?«
    »Nennen Sie mich doch bitte Fayed.«
    »Ben«, antwortete Ben automatisch.
    »Bis zu zehn.«
    Er öffnete die Tür und ging voraus in einen großen dunklen Raum. Als er einen Lichtschalter neben dem Türrahmen betätigte, sprangen an der Decke mit einem leisen Klicken mehrere Reihen von Neonröhren an, deren Licht durch senkrecht angebrachte Lamellen nach unten gerichtet wurde.
    Auf großen Arbeitstischen sah Ben jede Menge Laborausrüstung,
die ausnahmslos aus den neuesten Modellen sündteurer Apparate bestand: Doppelzentrifugen, Massenspektrometer, Rasterelektronenmikroskope

Weitere Kostenlose Bücher