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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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einen schrillen Schrei aus. Ein schwarzer Schatten fegte aus dem Regenhimmel direkt über das Dach des Wagens hinweg
und krachte dreißig Meter von ihnen entfernt mit einem lauten Knall in die Betonwand des Laborgebäudes.
    »Was war das denn?«, rief Ben und trat aufs Gas. Aus dem Gebäude schoss eine gelbliche Stichflamme, gefolgt vom dumpfen Knall einer Explosion.
    »Ein Sportflugzeug«, sagte Jack dem vor Schreck die Kinnlade nach unten geklappt war. »Ich habe die Lichter an seinen Tragflächen genau gesehen. Mann! So viel freies Gelände ringsum, und das Ding stürzt mitten in das einzige Gebäude weit und breit.«
    »Das war kein Zufall«, sagte Ben, während der Wagen das von den Flammen gespenstisch erleuchtete Firmengelände verließ. »Erst das Gas im Labor, dann der durchgedrehte Wachmann, und jetzt stürzt auch noch ein Flugzeug auf das Ganze.«
    Von unter der Erde waren einige weitere, gedämpfte Explosionen zu hören, dann stieg aus den rauchenden Ruinen ein orangefarbener Feuerball wie ein immer größer werdender Ballon hinauf in den schwarzen Nachthimmel.
    »Das war das Gas!«, sagte Ben atemlos.
    »Welches Gas?«
    Ben antwortete nicht, sondern trat voll auf die Bremse und schaltete die Scheinwerfer aus. Der Saab kam unter einer der großen Kiefern, die den Rand des Parkplatzes säumten, zum Stehen.
    »Was ist denn los?«, rief Jack? »Wieso fährst du nicht weiter? Wir können doch hier nicht stehen bleiben.«
    »Da oben am Himmel!«, rief Ben. »Da ist ein zweites Flugzeug!«
    Er deutete durch das gläserne Schiebedach des SAAB nach oben. Durch die Äste des Baumes konnte auch Jack
blinkende rote und weiße Positionslichter sehen, die dreimal über dem brennenden Labor kreisten, bevor sie sich in Richtung Norden entfernten.
    Ben war über dem Lenkrad zusammengesunken und starrte durch die Windschutzscheibe nach vorne.
    »Was ist denn los, Dad?«, fragte Jack besorgt. »Ist dir nicht gut?«
    »Ist schon okay. Mir ist nur ein wenig schlecht. Kommt wahrscheinlich von dem Gas da drunten im Labor. Gleich geht’s mir wieder besser.«
    »Soll nicht lieber ich fahren?«, fragte Jack.
    Normalerweise hätte Ben seinen Sohn, der sich gerade auf seinen Führerschein vorbereitete und nur in Begleitung Erwachsener fahren durfte, in einer Regennacht wie dieser niemals ans Steuer gelassen, aber jetzt fühlte er sich so hundeelend, dass er Jacks Angebot bereitwillig annahm. Ohne ein Wort zu sagen, stieg er aus und ging um den Wagen herum auf die Beifahrerseite, während Jack drinnen hinters Steuer kletterte.
    »Fahr vorsichtig«, sagte er mit einem schiefen Grinsen. »Ich bin gerade um ein Haar dieser Explosion entkommen, da will ich nicht bei einem Autounfall sterben.«
    »Sieht ganz so aus, als hätte es jemand auf dich abgesehen«, bemerkte Jack, während er den Motor wieder anließ.
    »Oder auf etwas anderes«, gab Ben zurück. »Hoffentlich hat uns wenigstens der Stick die Daten aus dem System gesaugt, sonst erfahren wir nie, was sich da unten abgespielt hat.«
    Er zog den als USB-Stick getarnten Nanocomputer aus seiner Hosentasche und legte ihn auf die kleine Ablage neben dem Armaturenbrett. Dieses kleine Ding hätte ihn
fast das Leben gekostet. Ben atmete tief durch und erzählte seinem Sohn, was drinnen bei AMT vorgefallen war.
    »Saubere Firma«, sagte Jack. Die Scheibenwischer vor ihnen rasten in ihrem abgehackten Rhythmus über die Windschutzscheibe. »Aber ich kann dir auch was Interessantes über sie berichten. Ich bin nämlich in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen.«
    »Was hast du denn dann gemacht?« Es klang eher besorgt als neugierig.
    »Ich habe mich kurz in ihr WLAN eingehackt.«
    Ben sah seinen Sohn erstaunt an.
    »Man sollte sein Netz eben nicht auf den Parkplatz strahlen lassen«, entschuldigte sich Jack. »Das ist ja praktisch wie eine Einladung.«
    »Aber sind solche Netzwerke denn nicht geschützt?«
    »Dad, jetzt beleidigst du mich aber. Wann wirst du endlich begreifen, dass dein Sohn über Mittel verfügt, die anderen nicht zur Verfügung stehen?«
    Ben verdrehte die Augen. Diese seltsame Übelkeit machte ihm sogar das Denken schwer.
    »Und? Was hast du herausgefunden?«
    »Irgendjemand hat da einen brutalen Trojaner hinterlassen.«
    »Was?«
    »Einen Trojaner, Dad. Das kommt vom Trojanischen Pferd, das die Griechen vor Troja zurückgelassen haben und aus dem dann nachts jede Menge Soldaten geklettert sind …«
    »Ich weiß, was das Trojanische Pferd ist. Aber du wirst ja wohl

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