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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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man einem Menschen nur den Kopf abschlagen musste, um seine Gedanken aus der Welt zu schaffen, oder dass sie im Jenseits eine Schar Jungfrauen erwartete, mit der sie sich bis in alle Ewigkeit vergnügen könnten. Manche der armen Teufel umwickelten sich angeblich vor ihren Attentaten den Penis mit Alufolie, damit die himmlischen Jungfrauen noch etwas von ihnen hatten, nachdem sie sich in einem Busbahnhof in Bagdad in die Luft gesprengt hatten.
    Der Samariter hatte sich dieser Verblendung bedient und über einen Mittelsmann im Libanon - einen ehemals fanatischen Moslem, der aber insgeheim zum Christentum übergetreten war -, eine kleine, aber dafür umso schlagkräftigere Gruppe von zu allem entschlossenen Gotteskriegern herangezogen, die nach dem Vorbild von al-Qaida in die
USA eingesickert waren. Jahrelang hatten sie als Schläfer auf ihren Einsatz gewartet, von dem sie annahmen, er geschähe zum Lob und Ruhm Allahs. Dabei waren sie in Wirklichkeit nur die Werkzeuge des einzigen und wahren Gottes, der den Samariter dafür ausersehen hatte, sein Werk auf Erden zu tun.

28
    22:10 UHR
AMT, GARBERVILLE, VIRGINIA
    Hinterher konnte Ben nicht mehr sagen, warum er es getan hatte. Es war eine von den Handlungen, die man blitzschnell vornimmt, ohne sich zu überlegen, was für Konsequenzen sie haben könnten.
    Als das Licht im Labor ausging und Fayed Vitek einen erstaunten Schrei ausstieß, riss er, ohne zu überlegen, die Tür des Kühlschranks auf, tastete darin nach dem Behälter mit dem CardioPatch und steckte ihn sich in die Tasche seines Jacketts. Für den Fall, dass es dem vom FBI präparierten USB-Stick doch nicht gelingen sollte, sich die verborgenen Daten aus dem Firmennetz von AMT zu saugen, hatte er damit zumindest ein Beweisstück in der Hand, mit dem er AMT eine Verletzung der geltenden Vorschriften nachweisen konnte.
    »Was machen Sie da?«, rief Vitek aus der Dunkelheit. »Haben Sie das Licht ausgeschaltet?«
    »Das war nicht ich«, antwortete Ben. »Ich habe mich nur aus Versehen an der Kühlschranktür festgehalten, da ist sie aufgegangen. Vielleicht ist irgendwo eine Sicherung rausgeflogen?«
    »Und was ist mit der Notbeleuchtung? Die funktioniert unabhängig vom Stromnetz. Hier stimmt was nicht.«

    »Was tun wir jetzt?«, fragte Ben.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, und fassen Sie nichts an!«, befahl Vitek. »Das sind lauter hoch empfindliche Geräte hier. Ich gehe zur Luftschleuse und sehe nach, ob das Licht draußen im Gang noch funktioniert. So was ist hier noch nie vorgekommen. Das ist alles höchst seltsam.«
    Seltsam ist gar kein Ausdruck, dachte Ben. Dass die Notbeleuchtung, die in jedem Labor Vorschrift war, nicht anging, ließ bei ihm sämtliche Alarmglocken schrillen. Hier musste jemand absichtlich etwas manipuliert haben. Die Aussicht, in einem vier Stockwerke tief unter der Erde gelegenen Labor eingesperrt zu sein, in dem der Geruch nach Gas immer stärker wurde, ließ heiße Panik in ihm aufsteigen.
    Vitek war inzwischen an der Luftschleuse angelangt und versuchte offenbar, sie zu öffnen, denn Ben hörte das wiederholte Klacken des Schalters, ohne dass sich danach etwas tat.
    »Was ist los?«, zischte Ben durch den Raum.
    »Die Luftschleuse geht nicht auf.«
    Von draußen war ein entferntes, gedämpftes Klopfen zu hören. Offenbar machte sich jemand an der äußeren Tür der Luftschleuse zu schaffen.
    »Vincent, sind Sie das?«, rief Vitek.
    Keine Antwort.
    »Es muss doch eine Möglichkeit geben, die Luftschleuse manuell zu öffnen«, sagte Ben.
    »Ja, da ist rechts von der Tür ein Hebel, aber ich finde ihn in der Dunkelheit nicht. Haben Sie vielleicht ein Feuerzeug?«
    »Nein«, log Ben angesichts des immer stärker werdenden Gasgeruchs.

    Bens fotografischem Gedächtnis hatte sich beim Betreten des Labors automatisch der grüne Pfeil eingeprägt, der auf den Notausgang im hinteren Teil des Raumes hinwies und der jetzt eigentlich hätte aufleuchten müssen. Er hörte, wie Vitek weiter versuchte, die Luftschleuse zu öffnen. Täuschte er sich oder war der Gasgeruch in der letzten Minute wirklich stärker geworden?
    Weil Ben vor seinem geistigen Auge noch genau die Lage der Labortische sah, kam er auf dem Weg zum Notausgang ziemlich rasch und fast lautlos voran. Ben tastete nach dem Hebel, mit dem sich die Tür des Notausgangs mechanisch öffnen ließ. Er würde sich kaum bewegen lassen, ohne ein Geräusch von sich zu geben. Aber es half nichts, Ben musste dieses Labor sofort verlassen. Er

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