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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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verletzten Hand nach dem kleinen Sicherungsstift, den er herausziehen musste, um den Feuerlöscher betätigen zu können. Bens rechte Hand blutete jetzt so stark, dass seine Finger an dem Stift abglitten, und dann stach auch schon ein gleißend heller Lichtstrahl in seine Augen und blendete ihn. Ben packte den Stift mit der linken Hand, zog ihn heraus und wirbelte, den Feuerlöscher auf Augenhöhe erhoben, herum. Direkt vor ihm stand der Mann in der grauen Uniform, das Gesicht hinter einer schwarzen Gasmaske, deren Scheibe von innen beschlagen war. Der Taser in seiner Hand wirkte mit seinen beiden spitzen Elektroden aus blankem Metall wie eine Waffe aus einem Science-Fiction-Film. Ben reagierte sofort. Ohne zu überlegen, was er tat, betätigte er den Feuerlöscher und sprühte dem Mann, der offenbar geglaubt hatte, leichtes Spiel mit ihm zu haben, in einem scharfen Strahl dicken, weißen Schaum an den Kopf. Das Visier der Gasmaske verklebte und nahm dem Mann zumindest momentan die Sicht.
    Der Wachmann, der jetzt aussah wie ein tauender Schneemann, versuchte mit der freien Hand den zähen Schaum von der Gasmaske zu wischen. Ben nutzte seine Chance. Er riss den Feuerlöscher mit beiden Armen nach oben und schlug die schwere Metallflasche mit ihrem unteren Rand so heftig gegen den Kopf des Wachmannes, dass dieser mit einem gurgelnden Schrei zu Boden ging. Ben packte den Taser, der ihm dabei aus der Hand geglitten war, presste die
beiden Metallspitzen gegen den Rücken des Mannes und drückte ab. Der Körper des Wachmanns wand sich in einer Folge von krampfartigen Zuckungen und blieb dann bewegungslos liegen.
    Laut keuchend rannte Ben eine schmale Wendeltreppe mit Stufen aus Metall nach oben. Er wusste nicht, wie lange er den Mann außer Gefecht gesetzt hatte, aber er musste diese Zeit nutzen, um aus dem Labor zu fliehen. Bei AMT taten sich offenbar noch viel schlimmere Dinge, als Larrick und Senatorin Neal angenommen hatten. Die illegale Weitergabe von CardioPatch-Testmustern war eine Sache, ein Labor voll Butan und ein Wachmann, der seinen eigenen Chef angriff und mit einem Elektroschocker außer Gefecht setzte, jedoch noch etwas ganz anderes.
    Der USB-Stick! , dachte Ben. Hoffentlich hatte er inzwischen die Daten aus dem Firmennetz gezogen, die Larrick so dringend brauchte. Diese Daten waren jetzt wichtiger denn je. Der penetrante Gasgeruch raubte Ben fast den Atem, so dass er befürchtete, die letzten Stufen hinauf ins nächste Stockwerk nicht mehr zu schaffen.
    Als er laut keuchend oben ankam, riss er die Tür auf und lehnte sich erst einmal mit dem Rücken an die Wand eines schmalen Korridors, um wieder Luft zu bekommen. Hier oben war der Gasgeruch merklich schwächer, was darauf schließen ließ, dass sich das Leck in der Leitung in einem der unteren Labors befinden musste. Wenn es überhaupt ein Leck war. Ein Wachmann, der eine Gasmaske trägt und seinen eigenen Chef angreift, ließ noch ganz andere Schlüsse zu. Aber damit konnte sich Ben jetzt nicht beschäftigen. Er musste den USB-Stick holen und dann raus aus diesem Gebäude.

    Nach ein paar Atemzügen zwang Ben sich weiterzugehen. Am Ende des kurzen Ganges gab es nur eine einzige Tür, und als Ben sie öffnete, erkannte er den Flur wieder, an dem Dr. Viteks Büro lag. Er riss die Tür auf, krabbelte unter den Schreibtisch und zog den Stick aus dem Computer ohne sich zu vergewissern, ob dieser die Daten auch wirklich vollständig überspielt hatte.

29
    22:20 UHR
GARBERVILLE, VIRGINIA
    Ben zitterte am ganzen Körper, als er den Saab erreichte. Mit letzter Kraft riss er die Tür auf und ließ sich auf den Fahrersitz fallen.
    »Wurde aber auch langsam Zeit«, sagte Jack, der nicht von dem Laptop auf seinen Knien aufblickte.
    Ben spürte einen stechenden Schmerz unter dem linken Schulterblatt, der wohl vom Laufen kommen musste. Er keuchte schwer. Jack klappte den Laptop zu und sah seinen Vater besorgt an.
    »Was ist da drinnen denn passiert?«, fragte er. »Du bist ja schweißgebadet.«
    Ben sagte nichts. Der Anlasser des alten Saab musste ein paarmal orgeln, bis der Motor endlich ansprang. Irgendwie mochte der Wagen die Feuchtigkeit nicht. Ben blickte ängstlich in den Rückspiegel, ob ihm nicht jemand aus dem Labor hinterhergerannt kam, und trat aufs Gas. Sein linker Arm tat ihm auf einmal höllisch weh.
    »Sobald wir auf dem Highway sind, rufe ich Larrick an«, sagte er. »Und dann die Polizei. Was hier …«
    Weiter kam er nicht, denn Jack stieß auf einmal

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