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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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die in der Nacht aufgenommenen Notfälle aufgelistet waren. Ein Autofahrer, der gegen einen Baum gerast war und einer, der eine Kollision mit einem Lastwagen gehabt hatte, eine Schussverletzung, ein Arbeiter aus einer Nachtschicht, der in einer Fräse einen Daumen verloren hatte.
    »Sie haben Glück«, sagte Janice. »Heute haben wir eine ruhige Nacht. Nach der OP können wir Ihren John Doe in den neuen Südflügel auf Station 4 legen, der erst nach dem Feiertag offiziell eröffnet wird. Da ist er momentan ganz allein. Patterson wartet schon oben auf Sie.«

    »Sie sind ein Engel, Janice.«
    »Für Sie doch immer, Herzchen.«
    Angie nahm die Oberschwester in den Arm und ging weiter zu den Krankenpflegern, die am Lift auf sie warteten. Oben angekommen, schickte Angie die Pfleger weg und schob die Rolltrage alleine in den Untersuchungsraum direkt neben dem Schwesternzimmer, in dem zu dieser Zeit niemand war. In dem Raum befanden sich ein Computertomograf und ein Ultraschallgerät sowie mehrere Monitore, an denen kleine Lämpchen blinkten. Durch ein großes Fenster konnte Angie hinüber in den OP 4 blicken, der so ausgestattet war wie alle anderen Operationssäle in der Klinik: Schränke aus Edelstahl an den Wänden, ein Operationstisch mit einer Kaltlichtlampe darüber, Tische, auf denen Tabletts mit Thoraxdrainagen, Kathetern, sterilem Verbandszeug und chirurgischem Besteck bereitstanden. In einer Ecke gab es einen Kühlschrank mit Blutkonserven, und zwischen der ganzen Ausrüstung stand ein Mann in grüner OP-Kleidung und winkte ihr zu.
    Auf Sebastian Patterson, ihren alten Anästhesisten, konnte man sich verlassen.

38
    2:07 UHR
RITZ CARLTON HOTEL, WASHINGTON, DC
    »Habe ich Sie geweckt, Sir?«
    Die Stimme am Telefon klang unterwürfig und fast ein wenig ängstlich. »Es ist bloß so, dass ich Sie doch anrufen sollte, wenn etwas mit den Packmates nicht funktioniert.«
    Rudy Collins stieß einen kaum hörbaren Seufzer aus.
    »Nein, ich bin gerade heimgekommen. Was ist denn los?«
    »Wir haben ein technisches Problem, Sir. Der Packmate Nummer vier hat sich gerade selbst abgeschaltet.«
    »Wirklich der Vierer?«
    »Ja. Die Maschine, die die kleinen Handcreme-Beutelchen herstellt. Wissen Sie, welche ich meine?«
    Natürlich wusste Collins, was der Vorarbeiter der Nachtschicht in seiner Fabrik in Manassas meinte. Die SITMA C900 war eine hochmoderne und sündhaft teure Folienpackmaschine, von der er extra für den H.A.T. Auftrag vier Stück angeschafft hatte. Sie war in der Lage, vollautomatisch und mit hoher Geschwindigkeit kleine, nur wenige Milliliter fassende Folienbeutel mit einer beliebigen Flüssigkeit zu befüllen, und das computergesteuert, ohne dass ein Mensch in den Produktionsprozess eingreifen musste. Ohne diese Maschinen hätte er Senatorin Neals ehrgeizige Ziele niemals erfüllen können, und jetzt mussten sie Nachtschichten
fahren, um die geforderte Erhöhung des Ausstoßes zu ermöglichen.
    »Was sagt denn der Monitor? Gibt es eine Fehlermeldung?«
    »Ja, Sir. Error Nummer 422.«
    »Und was ist das für ein Fehler? Haben Sie im Handbuch nachgesehen.«
    »Jawohl, Sir. Ein Stau in der unteren Folienzuführung. Soll ich mal nachschauen, ob ich was machen kann?«
    »Rühren Sie die Maschine nicht an, Joe. Haben Sie mich verstanden? Sie haben nicht genug Ahnung davon, und wenn Sie was kaputtmachen, brummt uns die Senatorin eine Konventionalstrafe auf, die sich gewaschen hat. Was ist mit den anderen Packmates?«
    »Die laufen normal, Sir.«
    »Dann sehen Sie zu, dass das so bleibt. Und wenn einer Ihrer Männer die Maschinen anrührt, ist er gefeuert. Und Sie auch.«
    »Jawohl, Sir, ich habe verstanden. Aber was passiert denn nun mit der Vier?«
    »Ich komme vorbei und sehe mir die Maschine selbst an«, sagte Rudy Collins ohne eine Spur von Begeisterung in der Stimme. Er konnte sich jetzt, kurz vor dem Ziel, keinen Ausfall seiner Maschinen leisten. Dabei ging es ihm nicht um die Konventionalstrafe und auch nicht darum, dass er Kathleen nicht enttäuschen wollte. Rudy Collins ging es einzig und allein darum, dass er ein Ziel, das er sich einmal gesteckt hatte, auf jeden Fall erreichte. Und das würde er, auf Biegen oder Brechen, selbst wenn die Welt unterging und er die ganze Nacht kein Auge zutat.

39
    04:45 UHR
WASHINGTON HOSPITAL CENTER, WASHINGTON, DC
    Angie Howlett saß auf dem gefliesten Boden des zum OP 4 gehörenden Duschraums und hatte die Arme um die Knie geschlungen, während das heiße Wasser aus dem

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