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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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möglicherweise auch eine Aortendissektion. Ich muss alles über seine medizinische Vorgeschichte wissen, bevor ich ihn operiere.«
    »Sie wollen ihn operieren?«, fragte Jack erschrocken, während er rasch nach links und rechts blickte und dann über eine rote Ampel fuhr. »Sehen Sie in seinen Taschen nach, ob Sie irgendwelche Pillen finden. Er schluckt ständig irgendwas.«
    Angie tastete Bens immer noch nasses Jackett ab und
zog einen flachen Plastikbehälter aus der rechten Seitentasche.
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, stieß sie erstaunt hervor. Sie hatte den Behälter auf den ersten Blick erkannt. Es war eine der sterilen Spezialverpackungen für ihre CardioPatches. »Wo hat er das her?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung. Ich habe das noch nie gesehen.«
    Während Jack den Saab zum Eingang der Notaufnahme des Washington Center manövrierte, saß sie kopfschüttelnd hinter ihm. Sie las die handgeschriebene Nummer auf dem Behälter und wusste sofort, was sie da in Händen hielt: Es war einer der Prototypen ihrer Implantate, die sie der FDA für ihre Untersuchungen überlassen hatte. Die Behörde hatte die meisten der Muster an das Labor AMT weitergegeben, das sie laut Vertrag nach seinen Tests hätte vernichten müssen. Eines von ihnen in der Tasche eines FDA-Beamten zu finden, ließ eine ganze Reihe von mehr oder weniger beunruhigenden Schlüssen zu. Wenn Angie Dr. Maxwell operiert hatte, musste sie herausfinden, welcher davon zutraf.
    Das Mobiltelefon in ihrer Hand begann zu vibrieren, und Angie ging ran.
    »Hier spricht Dr. Howlett … Ja, ich weiß, aber Sie müssen hier eine Ausnahme machen, sonst stirbt mir der Patient. Okay? Danke. Ja, verbinden Sie mich … in Ordnung … und sorgen Sie dafür, dass ein Operationssaal bereit ist. Wir fahren gerade aufs Krankenhausgelände.«
    Sie blickte hinunter zu Ben und strich ihm über sein nasses, grau meliertes Haar. »Okay, verstanden. Wir treffen uns beim IT im dritten Stock … nein, eine OP am offenen Herzen nur im Notfall, aber vielleicht müssen wir einen
Bypass setzen. Und halten Sie für alle Fälle ein paar Stents bereit. Wir sehen uns gleich, wir sind schon an der Notaufnahme.«
    Jack brachte den Saab mit quietschenden Reifen vor zwei großen Glastüren zum Stehen, hinter denen bereits zwei Pfleger mit einer fahrbaren Krankentrage warteten.

37
    1:07 UHR
WASHINGTON HOSPITAL CENTER, WASHINGTON, DC
    Angie eilte entschlossenen Schrittes in die Notaufnahme. Es war schon einige Jahre her, seit sie hier im Washington Center als Ärztin gearbeitet hatte, aber damals, bevor sie Biometrix gegründet hatte, hatte sie als eine der besten Kardiologinnen des Krankenhauses gegolten. Jetzt fühlte sie sich sofort wieder zu Hause und ging mit einer Selbstsicherheit, wie sie nur jemand hat, der schon Hunderten von Menschen das Leben gerettet hat, direkt auf die Dienst habende Oberschwester zu.
    »Hallo Angie. Schön, Sie wiederzusehen«, begrüßte die Schwester sie mit einem breiten Grinsen. »Was ist denn mit Ihnen passiert? Sie sind ja klatschnass. Sie müssen sofort die nassen Klamotten ausziehen, sonst holen Sie sich noch eine Lungenentzündung.«
    Janice Robinson, eine stämmige Frau mit jamaikanischen Vorfahren, war seit 12 Jahren Oberschwester in der Notaufnahme und trotz ihres Feldwebeltons eine Seele von einem Menschen.
    »Sie haben sich ja überhaupt nicht verändert, Janice«, sagte Angie mit einem warmen Lächeln.
    »Sie aber auch nicht. Immer noch so rank und schlank wie früher. Wen haben Sie mir denn da mitgebracht?«, fuhr
die Oberschwester mit einem Kopfschütteln fort. »Der stinkt ja, als hätten Sie ihn aus einer Kloake gefischt.«
    »Nicht aus einer Kloake, aber aus dem Potomac. Er hat einen Herzanfall. Stufe drei.«
    »Wer ist er?«
    »Ein Freund. Aber tun Sie mir bitte einen Gefallen und nehmen Sie ihn noch nicht offiziell auf.«
    »Steckt er in Schwierigkeiten?«, fragte Janice und zog eine ihrer hauchdünn gezupften Augenbrauen nach oben.
    »Nein, aber ich möchte nicht, dass bestimmte Leute rauskriegen, wo er ist. Nun, wie sieht es aus? Tun Sie mir den Gefallen?«
    »Bis zum Schichtwechsel heißt Ihr Freund John Doe und ist 65 Jahre alt. Reicht Ihnen das, Herzchen?«
    »Danke, Janice. Und erzählen Sie auch niemand, dass ich hier bin, okay?«
    »Ich hab Sie nie gesehen, Herzchen.«
    »So ist’s recht.«
    Während die Krankenpfleger die Trage mit Ben schon mal zum Aufzug rollten, warf Angie einen Blick auf die große Tafel an der Wand, auf der

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