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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Was, um alles in der Welt, konnte denn mit CardioPatch passiert sein? Hatte das etwas mit dem Anruf von Michael Weinstein und Kathleen Neals seltsamer Haltung zu tun? Auch Kathleen hatte etwas von einem Projektleiter bei der FDA gesagt, der etwas wegen CardioPatch abklären müsse. Sie hatte das für eine ihrer typischen Ausreden gehalten, aber vielleicht war doch etwas dran. Die 15 Minuten Fahrt hinüber zu Martins Haus waren ihr wie eine kleine Ewigkeit vorgekommen, aber sie hatte sich immer wieder mit dem Gedanken beruhigt, dass Martin schon einen Ausweg finden würde, was immer auch mit ihrem Herzpflaster geschehen sein mochte. Martin war klug. Martin war stark. Auf Martin konnte sie sich verlassen, mehr als auf jeden anderen Menschen, den sie kannte.
    Keine Sekunde lang hatte sie auf der ganzen Fahrt daran gedacht, dass sie Martin Larrick nicht mehr lebend wiedersehen würde.
    Angie legte den Kopf auf die Knie und ließ sich das heiße Wasser auf den Nacken prasseln.
    Den Augenblick, als sie an Martins Haustür geklingelt und Schritte hinter der Tür gehört hatte, würde sie ihr Leben lang nicht mehr vergessen. Im strömenden Regen hatte sie die Arme ausgebreitet, um Martin zu umarmen, aber als die Tür aufging, stand auf einmal ein ihr völlig unbekannter Mann in einer neongelben Regenjacke vor ihr. Über sein Gesicht hatte er eine Strumpfmaske gezogen, und in der Hand hielt er ein großes Küchenmesser.
    Angie war so überrascht gewesen, dass sie nicht einmal
geschrien hatte, als der Mann einen Schritt auf sie zu machte und sie mit einem Ruck ins Haus zog. Starke Hände wirbelten sie herum, und bevor sie überhaupt an Gegenwehr denken konnte, hatte der Mann ihr das Messer an die Kehle gesetzt und sie, während er ihr den anderen Arm um die Hüfte schlang, ins Wohnzimmer geschleift.
    Dort drückte er ihr mit groben Bewegungen die Arme auf die Lehnen von Martins Ledersessel, schob die Ärmel ihres Jogginganzugs nach oben und fixierte ihre nackten Unterarme mit grauem Textilklebeband, das er mit dem Messer von einer dicken Rolle schnitt, an den Armlehnen. Auch mit ihren Beinen verfuhr er so und presste ihr zum Schluss ein langes Stück von dem Klebeband auf den Mund. Während der ganzen Prozedur sagte er kein einziges Wort, und Angie hatte das Gefühl, als ob er die Aktion einem wohlüberlegten Plan folgend ausführte - jeder seiner Handgriffe geschah sicher und präzise, und in seinem ganzen Verhalten lag eine eiskalte Entschlossenheit.
    Als er fertig war, verschwand er einfach und ließ sie sitzen. Angie war so an den Sessel gefesselt, dass sie nur noch ihren Kopf bewegen konnte. Der Stuhl stand so, dass die Zimmertür und der Durchgang zur Küche genau in ihrem Rücken lagen und sie nichts weiter sah als die ihr von vielen Besuchen bekannten Gegenstände: den alten Hocker, auf den Martin stieg, wenn er ein Buch aus den oberen Regalen holte, das Gemälde an der Wand, auf dem sich der vom Sturm zerfledderte Dreimaster seit vielen Jahren durch die immer gleich aufgewühlte, grün schäumende See kämpfte, den kleinen Beistelltisch aus dunklem Mahagoni, auf dem eine halbvolle Flasche Whisky stand.
    Die Vertrautheit dieser Gegenstände, von denen jeder
einzelne auf seine ganz besondere Weise mit Martin Larrick verknüpft war, stand in grauenvollem Gegensatz zu den Geräuschen, die in der nächsten halben Stunde an ihre Ohren drangen.
    Hauptsächlich waren es zwei Männerstimmen, die eine kalt und ungerührt, die andere tief und leidenschaftlich: Martins Stimme, mit der er offenbar darum kämpfte, am Leben zu bleiben, während die andere Stimme ihm ellenlange, monoton klingende Vorträge hielt. Vielleicht war es eine Gnade, dass Angie nicht alles verstehen konnte, was gesprochen wurde, aber das, was sie verstand, jagte ihr Schauder über den Rücken. Und sie wusste von Anfang an, dass Martin würde sterben müssen, die ganze Art des Angreifers und die Kälte in seiner Stimme ließen gar keinen anderen Schluss zu. Es war eine schreckliche Tortur, zum Nichtstun verdammt an diesen Sessel gefesselt zu sein und nicht einmal schreien zu können. Als die Worte schließlich versiegten und das Stöhnen begann, drückte sie in ihrer Verzweiflung ihre Augen ganz fest zu, als könne sie damit auch ihre Ohren verschließen.
    Es war ein tiefes, schmerzerfülltes Stöhnen, das dadurch, dass es mit der Zeit immer leiser und erstickter klang, noch viel schrecklicher wurde. Was tat dieser Mann Martin bloß an? Und wer war er? Konnte

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