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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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es am Ende sein, dass er der Mann war, von dem Martin am Telefon gesprochen hatte, der Projektleiter von der FDA? Was wollte er von Martin? Brachte er seinen Vorgesetzten um, weil dieser ihm bei irgendwelchen verbrecherischen Machenschaften auf die Schliche gekommen war? Oder war es ein Wahnsinniger, der sich für eine berufliche Demütigung rächen wollte?
    Durch das Rauschen der Dusche über sich meinte Angie
jetzt, viele Stunden später, noch immer den gruseligen Singsang des Mannes in der gelben Regenjacke zu hören. Ob sie ihn jemals wieder würde vergessen können?
    Aber da war auf einmal noch eine andere Stimme, die Stimme einer Frau, die immer lauter ihren Namen rief und sie aus ihren Erinnerungen zurück in die Gegenwart holte. »Angie?«
    Angie griff mit der rechten Hand nach oben und drehte die Dusche ab, hatte aber nicht die Kraft, sich aus ihrer zusammengekauerten Sitzposition zu erheben.
    »Dr. Howlett, sind Sie da drinnen?«
    Als sie nicht gleich antwortete, hörte sie ein entschlossenes Klopfen an der Tür des Duschraums. Mit Mühe rappelte Angie sich auf, wickelte sich in ein großes, weißes Badetuch und watschelte mit nassen Füßen zur Tür.
    »Dr. Howlett? Angie?«
    »Ja, ich bin hier. Was wollen Sie?«
    »Ich bin’s, Janice. Ich habe Ihnen ein paar trockene Klamotten besorgt.«
    Angie schob den Riegel zurück und öffnete die Tür. Als sie die OP-Kleidung ausgezogen hatte, hatte sie nicht daran gedacht, dass sie danach nur schlecht wieder in ihren nach fauligem Flusswasser stinkenden Jogginganzug schlüpfen konnte.
    »Kommen Sie rein.«
    Janice betrat den Duschraum und nickte Angie anerkennend zu. »Durchtrainiert und gertenschlank wie eh und je«, sagte sie mit einem leisen Seufzer. »Nur ich werde anscheinend immer dicker.«
    Angie zwang sich zu einem Lächeln. »Aber ich habe auch keine vier Kinder, so wie Sie.«

    »Naja, wer weiß, wozu der Speck gut ist«, grinste Janice gut gelaunt. »Mein Mann nennt ihn immer ›Reserve für schlechte Zeiten‹. Hier, nehmen Sie.« Sie reichte Angie ein paar Kleidungsstücke. »Größe 38, kleinere habe ich leider nicht.«
    Angie nahm die Kleider. »Gehören die Ihnen?«
    Janice lachte auf. »Natürlich nicht. Die haben irgendwelche Patientinnen liegen gelassen und nie wieder abgeholt. Mein Gott, Sie sehen aber gar nicht gut aus, Angie. War wohl eine anstrengende Operation.«
    »Das können Sie laut sagen. Um ein Haar wäre mir mein Patient unter den Händen weggestorben. Fünf Minuten später, und für ihn wäre Feierabend gewesen.«
    »Wie geht es ihm jetzt?«, fragte Janice besorgt.
    »Den Umständen entsprechend gut. Als ich das letzte Mal nach ihm gesehen habe, hat er tief und fest geschlafen. Patterson passt auf ihn auf, aber in einer halben Stunde hat er eine andere Operation. Wären Sie vielleicht so nett und würden dann eine ihrer Schwestern nach ihm sehen lassen? Nur für den Fall, dass doch etwas nicht stimmt.«
    »Wird gemacht, Herzchen. Aber Sie müssen mir noch seinen Namen sagen, damit ich ihn offiziell aufnehmen kann.«
    »Muss das sein, Janice?«, fragte Angie, während sie sich mit dem Badetuch die Haare trocken rieb. »Könnten sie nicht noch ein wenig warten? Ein, zwei Stunden vielleicht? Sie würden mir damit einen großen Gefallen tun.«
    »Und damit, dass ich Sie nicht frage, wieso Ihr John Doe ein Unbekannter bleiben soll, wahrscheinlich auch. Okay, ich werde mich zurückhalten. Und ich habe noch eine gute Nachricht für Sie. Ich muss meine Schicht bis heute Mittag
verlängern, weil meine Ablösung einen wichtigen Termin hat. Bis dahin bleibt Ihr Schützling anonym.«
    »Sie sind ein Engel, Janice.«
    »Und jetzt legen Sie sich für ein paar Stunden aufs Ohr, Herzchen. Sie sehen wirklich nicht gut aus. Ich habe unten in der Notaufnahme ein Bett für Sie herrichten lassen, in einem Einzelzimmer, wo Sie ungestört sind.«
    »Wunderbar.« Der Gedanke an Schlaf kam Angie extrem verlockend vor. Aber eines musste sie noch klären. »Wissen Sie, was mit dem Jungen ist, der uns ins Krankenhaus gebracht hat? Den Sohn meines Patienten? Ich habe ihn nach der Operation nicht mehr gesehen.«
    »Den habe ich im Nachtraum für die Pfleger untergebracht und ihm gesagt, dass er seinen Vater morgen früh sehen kann. Er hat mich bloß gefragt, ob es hier in der Klinik ein W-LAN gibt, das war anscheinend alles, was ihn interessiert hat. Aber ich kenne das von meinem Ältesten, der hat auch bloß seinen Computer im Kopf.«
    »Wenn Sie bis Mittag da

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