Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
er uns engagiert, um seinen Sohn vor den Taliban zu retten, während er jemanden präsentierte, dessen Tochter er mit dem Tod bedrohte, damit wir sie ebenfalls retten.
    Es war ein brillantes Ablenkungsmanöver. Sobald wir von Smith in Myanmar ausgetrickst wurden, fiel der gesamte Verdacht sofort auf Croissard. Niemand kam auf die Idee, dass noch etwas anderes dahinterstecken könnte und dass Croissard in seinen Entscheidungen ebenso wenig frei war wie MacD.«
    Diese letzte Feststellung traf nicht ganz zu. Seit seinem Aufenthalt im Insein-Gefängnis wollten ihm gewisse Zweifel nicht aus dem Sinn gehen. Er wusste zwar nicht genau, was es war, aber er spürte doch, dass irgendeine Information, die er erhalten hatte, nicht zu alldem passte. Es war sein Instinkt, aber er hatte im Laufe der Jahre gelernt, darauf zu hören. Als er daher Soleil auf der Bohrinsel sah, ahnte er, was ihm so lange entgangen war.
    »Verräterisch erwies sich am Ende«, fuhr er fort, »der Zeitpunkt, als der Bohrturm versenkt wurde. Bahar wusste von Lawless, dass wir aus dem Insein-Gefängnis geflohen waren, und dank des Ortungschips kannte er Lindas Position. Das verkürzte seinen Terminplan zum Versenken der Plattform um ein paar Tage oder Wochen. Der entscheidende Moment kam jedoch heute Morgen, als MacD Lawless auf der Brücke erschien. Ihm war zwar erklärt worden, dass wir sehr schnell unterwegs seien, aber er hatte keine Ahnung, zu welchen Geschwindigkeiten die Oregon tatsächlich fähig ist. Sobald er mich verlassen hatte, rief er seinen Kontaktmann an. Ich tippe auf Smith – wegen der Art und Weise, wie er mit Ihnen umsprang, als wir im Dschungel waren. Er erklärte ihm, dass wir nur noch Stunden vom Ziel entfernt seien – und nicht Tage. Die Hercules befand sich zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht über dem Palawan-Graben, aber sie hatten jetzt keine Zeit mehr. Sie öffneten sofort die Flutungsventile und stiegen in die Rettungsboote. Und zwar nicht nur, um Linda und Soleil zu töten, sondern auch um zu verschleiern, dass sich auf der Plattform die wahrscheinlich größte Ansammlung parallel geschalteter Computer außerhalb einer Regierungsinstitution befand. Na, wie klingt das?«, richtete er die letzte Frage an MacD.
    Ehe Lawless antworten konnte, machte ein ohrenbetäubend aufbrandender Lärm jede Unterhaltung unmöglich. Es war das kreissägeähnliche Heulen der Gatling, die die Seitenwände der riesigen Schwimmer der Ölbohrinsel unter Beschuss nahm. Eine Minute lang folgte eine kurze Salve auf die andere, so dass, als die Waffe wieder ins Schiff zurückgefahren wurde und sich die Schutztore vor ihrem Gehäuse schlossen, dreitausend faustgroße Löcher ober- und unterhalb der Wasserlinie in den Schwimmern klafften. In spätestens einer Stunde wären sie nicht mehr zu sehen und unterwegs in die Tiefe.
    »Also, wie klingt das in Ihren Ohren?«, wiederholte Juan seine Frage, nachdem Mark Murphy seinen Job beendet hatte.
    »Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Und zwar bei allem.«
    »Jetzt komme ich dahinter«, rief Max. »Croissard stand ebenfalls unter Kontrolle, weil auch seine Tochter entführt worden war. Dieser ganze Quatsch über ihre Reise nach Birma war völliger Blödsinn. Sie haben wohl versucht, selbst den Tempel zu erreichen, und es nicht geschafft. Daher benutzten sie schließlich Croissard, um uns zu engagieren, weil sie sich wohl ausrechnen konnten, dass wir mehr Erfolg haben würden.«
    Cabrillo nickte. »Und mit Smith und seinem Spion im Team wusste Bahar stets über unsere Fortschritte Bescheid.«
    »Das alles klingt irgendwie so umständlich und kompliziert. Warum die Mühe, MacD unter Druck zu setzen und seine Mithilfe zu erzwingen? Warum denn bloß dieser ganze Schwindel? Bahar hätte uns doch auch ganz einfach engagieren können, für ihn nach Myanmar zu gehen.«
    »Das hätte nicht funktioniert«, widersprach Juan. »Dafür hatten wir gar keine Motivation. Wir hätten niemals ein Grabmal geplündert. Er brauchte eine Mission, von der er wusste, dass wir sie nicht ablehnen würden. Und er kannte ja bereits unsere grundsätzliche Bereitschaft, Kindern zu helfen, nämlich durch den Auftrag, seinen Sohn zu retten. Daher brauchte er den gleichen Trick nur ein zweites Mal anzuwenden. Diesmal allerdings benutzte er Roland Croissards Tochter als Köder. Und dann, als er hatte, was immer sich in dem Rucksack befunden haben mag, benachrichtigte er seine Freunde in der Regierung, damit sie uns aus dem Verkehr

Weitere Kostenlose Bücher