Killerwelle
ziehen.«
»Warum hat er nicht von Anfang an mit der Regierung zusammengearbeitet?«, fragte Max.
»Keine Ahnung, aber es muss einen bestimmten Grund dafür geben. Anderenfalls hätte er sich doch gar nicht erst mit uns eingelassen. Ich vermute, dass das Militär erst in letzter Minute gerufen wurde. MacD, wissen Sie etwas darüber?«
»Nein, Sir. Sie haben mir niemals irgendwelche Informationen gegeben. Sie hörten sich immer nur an, was ich zu melden hatte.«
»Demnach haben Sie auch keine Ahnung, was sich in dem Rucksack befand, den wir der Leiche im Fluss abgenommen haben?«
»Nicht die geringste. Und bevor Sie weiterfragen, ich kannte noch nicht mal den Namen des Kerls, der über Smith rangierte. Ich wusste wohl, dass Smith nicht den Oberbefehl hatte, aber ich hatte keinen Schimmer, wer hinter ihm stehen mochte.«
»Damit wäre ein weiteres Rätsel gelöst«, sagte Max und wandte sich wieder an Cabrillo, »nämlich das Bombenattentat im Hotel.«
»Wie? War das kein Zufall?«
»Es ist offensichtlich, dass Bahar eine derartige Gefahr in uns sah, dass er es für nötig hielt, unser Team zu infiltrieren. Aber er hat auch versucht, uns in Singapur abzuservieren, um die Gefahr ein für alle Mal zu beseitigen.«
Juan ließ sich diese Möglichkeit einige Sekunden lang durch den Kopf gehen und schüttelte schließlich den Kopf. »Ich denke, so war es nicht. Wie ich vorhin schon sagte: Warum hat er Smith nicht veranlasst, uns das Hirn aus dem Schädel zu blasen, als wir den Raum betreten haben?«
Hanley grinste boshaft. »Weil er genau wusste, dass dann die gesamte Corporation in jedem Winkel der Erde nach dem Schützen suchen würde. Aber wenn wir bei einem Bombenattentat ums Leben gekommen wären, auf wen sollten sie dann Jagd machen?«
Cabrillo dachte, dass sein alter Freund vielleicht die richtige Antwort gefunden hatte, aber ein letzter Zweifel blieb dennoch. Einstweilen war die Vergangenheit sowieso von geringerem Interesse. »Im Augenblick sollten wir uns auf Bahar konzentrieren. Wir sollten als Erstes herausbekommen, was er geplant hat. Es muss etwas sein, das er durch uns bedroht sieht und das mit dem im Zusammenhang steht, was sie im Tempel gefunden haben.«
»Jetzt wissen wir es ganz genau«, sagte Max mit leisem Spott.
»Was ist mit meiner kleinen Tochter?«, fragte MacD, sichtlich bemüht, sich von seiner Angst nichts anmerken zu lassen. »Jetzt, da Smith oder dieser Bahar wissen, dass ich entlarvt wurde, werden sie sie sicher töten. Sie haben mich über eine Webcam mit ihr reden lassen. Die Typen, die sie bewachen, tragen Sprengstoffgürtel. Sie werden meine Kleine mitnehmen, wenn sie ihre Bomben zünden.«
»Wer sagt denn, dass Smith und Bahar überhaupt erfahren, dass wir wissen, weshalb Sie hier sind?«
»Ich verstehe nicht.«
»Es ist doch ganz einfach. Sie melden sich wie vereinbart bei Smith und teilen ihm mit, dass der Bohrturm verschwunden war, als wir seine Position erreicht haben.«
»Okay«, sagte Lawless und dehnte das Wort, als wolle er noch weitere Informationen herauslocken.
»Und dann retten wir Ihre Tochter, bringen in Erfahrung, was diese Hurensöhne wirklich im Schilde führen, und nageln sie an die nächste Plumpsklotür.«
Nach der ausgiebigsten, heißesten Dusche, die er seit langer Zeit genossen hatte, begab sich Cabrillo zu Linda Ross. Sie würde zwar noch einen detaillierten Bericht über ihr Martyrium schreiben, aber er wollte die wichtigsten Punkte persönlich aus ihrem Mund hören, auch um die nächsten Schritte einleiten zu können. Zuerst ging er zu ihrer Kabine und traf dort auf Soleil, die soeben aus der Dusche gekommen war. Sie hatte sich in ein Badetuch gewickelt, das sie unter einem Arm festgesteckt hatte, und ein zweites hatte sie wie einen Turban um den Kopf geschlungen, um die Haare zu trocknen. Ihre Beine waren erstaunlich lang.
»Und wieder treffen Sie mich nicht in der besten Verfassung an.«
»Das ist wohl mein Schicksal«, erwiderte Juan. »Bei allem habe ich eine perfekte Zeiteinteilung, nur nicht bei den Ladys. Hat Linda Ihnen keine der Gästekabinen gezeigt und angeboten?«
»Doch, das hat sie, aber Ihre Auswahl an weiblichen Toilettenartikeln ist ein wenig dürftig. Sie war so nett und hat mir gestattet, ihre zu benutzen.«
»Ich werde dem Steward Bescheid sagen«, versprach Juan und fragte mit aufrichtiger Sorge: »Wie geht es Ihnen?«
Ein Schatten huschte über ihre Augen. Und verschwand genauso schnell wieder. »Ich musste schon
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