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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Israel schon gestartet?«
    »Er ist wahrscheinlich noch auf der Andrews Air Force Base.«
    »Rufen Sie ihn zurück. Es hat keinen Sinn herumzutricksen. Ich will das Ganze so gut wie irgend möglich herunterspielen. Keine Pressekonferenz, keine Rede an die Nation zur besten Sendezeit, geben Sie lediglich bekannt, dass bis auf weiteres jede Hilfe für Israel eingestellt wird. Das Gleiche gilt für die militärische Hilfe für Pakistan.«
    »Was ist mit den Gefangenen in Guantanamo? Das war eine weitere umgehend zu erfüllende Forderung.«
    »Wir entlassen sie, aber nicht in ihre Heimatländer. Wir bringen sie zum Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Wenn Fiona recht hat und dieser Kerl vernünftig und zu logischem Denken fähig ist, dann glaube ich nicht, dass es zu einer Vergeltungsaktion kommen wird. Und sie vor ein europäisches Gericht zu stellen ist besser als gar nichts.«
    »Dan« – es war das erste Mal, dass Jackson den Vornamen des Präsidenten benutzte, seit er den Amtseid abgelegt hatte –, »es tut mir aufrichtig leid. Ich war einer von denen, die für eine abwartende Haltung plädiert haben.«
    »Aber es war immer noch meine Entscheidung«, sagte der Präsident, auf dessen Gewissen die Todesopfer des Eisenbahnunglücks lasteten.
    »Ich weiß. Deshalb tut es mir ja auch so schrecklich leid.« Er ging zur Tür und wurde noch einmal für einen kurzen Moment aufgehalten.
    »Les, sorgen Sie dafür, dass jeder nichts anderes tut, als diesen Verrückten zu suchen, und beten Sie, dass er irgendeine Schwäche hat, an die wir noch nicht gedacht haben. Denn im Augenblick kann es einem so vorkommen, als kämpften wir geradezu gegen Gott persönlich.«

21
    In Port Said stießen Cabrillo und Lincoln wieder zur Oregon, nachdem sie den Suezkanal passiert hatte. Am liebsten hätten sie ihre Jagd auf Gunawan Bahar und seinen Handlanger Smith fortgesetzt, doch im Luxusbadeort Monte Carlo wartete ein weiterer Auftrag auf sie. Einer der Emire der Vereinigten Arabischen Emirate wünschte sich die Corporation als zusätzlichen Sicherheitsservice, während er auf Reisen war. Dabei war es völlig gleichgültig, dass er auf der ganzen Welt keinen richtigen Feind hatte. Er fühlte sich einfach besser, wenn er wusste, dass Cabrillo und seine Leute auf ihn aufpassten, während er sich auf seiner Dreißig-Meter-Jacht vor der Küste in der Sonne aalte oder geradezu irrsinnige Geldsummen im Kasino verspielte. Auf die Idee gebracht hatte ihn der Emir aus Kuwait, der die Corporation einige Monate zuvor in Südafrika engagiert hatte. Obwohl sie damals verspätet eingetroffen waren, weil Juan in der Antarktis gestrandet war und sie dorthin erst hatten zurückkehren müssen, um ihn abzuholen, vereitelte das Team ein Attentat, an dessen geplanter Ausführung einige Al-Kaida-Mitglieder aus Somalia beteiligt waren.
    Kaum hatte ein gecharterter Hubschrauber die beiden auf der Oregon abgesetzt und war mit Kurs auf die ägyptische Hafenstadt wieder gestartet, wurden die Maschinen hochgefahren. Und schon bald markierte eine kilometerlange Heckwelle ihre eilige Fahrt. Nachdem er seine Reisetasche in der Kabine deponiert hatte, begab sich Juan sofort ins Operations-Zentrum, wo er Linda Ross auf der Station des Rudergängers antraf.
    »Willkommen daheim«, begrüßte sie ihn strahlend.
    »Wir sind alle so unendlich froh, dass MacD seine Tochter wieder in die Arme schließen konnte.«
    Hali Kasim saß auf seinem gewohnten Platz an der Komm-Station. »Nur damit du Bescheid weißt, ich habe die örtlichen Medien in New Orleans beobachtet. Sie bezeichnen es als eine Brandstiftung, die auf die Drogenszene zurückgeht. Es gibt keine Verdächtigen, und die Toten konnten bislang nicht identifiziert werden.«
    »Zum Identifizieren war allerdings auch nicht mehr allzu viel übrig«, bemerkte Cabrillo. »Wie geht es unserem weiblichen Passagier?«
    In den Wochen, die sie nun schon – praktisch als Gefangene – an Bord der Oregon zubrachte, wenn auch in einer mit Samt ausgeschlagenen Zelle, hatte Soleil Croissard nicht viel mehr unternommen, als in ihrer Kabine zu bleiben oder von der oberen Brückennock aufs Meer hinauszublicken. Sie nahm sogar die Mahlzeiten in ihrer Kabine ein. Dort trauerte sie um ihren Vater und bemühte sich, ihre Entführung seelisch zu verarbeiten. Doc Huxley, die man auch als Schiffspsychiaterin betrachten konnte, hatte mehrmals versucht, sich mit ihr zu unterhalten, konnte bisher jedoch keine nennenswerten Fortschritte

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