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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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der Corporation nie mehr in Anspruch nehmen. »Was sollen wir tun?«
    »Die Chinesen haben ein neues Aufklärungsschiff gebaut, und zwar mit modernster Technik. Es operiert zurzeit vor der Küste von Alaska. Er möchte, dass wir sie dazu überreden, nach Hause zurückzukehren. Er meinte, dir würde sicher etwas Interessantes einfallen, wodurch nicht gleich ein internationaler Konflikt ausgelöst wird. Ich habe geantwortet, wir bräuchten etwa eine Woche.«
    Cabrillo begann bereits, über mögliche Gegenmaßnahmen nachzudenken, als er zufällig wieder auf den Videoschirm schaute. Soleil war nicht mehr zu sehen. Er justierte die Kamera und sah, dass sie aufs Deck hinuntergezogen wurde. Mark und Eric beobachteten den Vorgang offensichtlich besorgt, so dass Cabrillo sich fragte, ob irgendetwas nicht in Ordnung war. Als Soleil wieder sicher auf der Oregon stand, zog sie an einer der Lenkschnüre des Gleitschirms, so dass seitlich die Luft ausströmte und der Schirm in sich zusammenfiel. Eric half ihr, ihn zu einem Bündel zusammenzufalten, während der Wind ständig versuchte, ihn wieder zu füllen. Mark Murphy eilte währenddessen im Laufschritt zum Deckaufbau.
    Juan wechselte die Kamera, so dass auf dem Hauptbildschirm wieder zu sehen war, wie der Bug der Oregon durch die Fluten des Mittelmeers schnitt. Danach unterhielt er sich mit Linda weiter über das Spionageschiff und entwickelte bereits erste Ideen, wie man es zum Verlassen der Region bringen könnte. Aber als zehn Minuten verstrichen waren und Murph nicht im Operations-Zentrum erschienen war, rief ihn Cabrillo in seiner Kabine an.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Ich bin gerade beschäftigt, Juan«, sagte Mark und unterbrach die Verbindung.
    Anstatt auf das exzentrische Genie zu warten, ging Cabrillo ins vordere Frachtabteil hinunter. Das war ein großer Raum, den sie als Stauraum nutzten, wenn sie als Teil ihrer Tarnung normale Fracht beförderten, oder, wie jetzt, um Fallschirme ordnungsgemäß zu falten und zu verpacken. Er traf Soleil allein an. Als er sich nach Eric erkundigte, meinte sie, er sei Mark so bald wie möglich gefolgt.
    »Ihr Flug muss Ihnen ja eine Menge Spaß gemacht haben«, stellte er fest.
    »Es war nicht ganz so aufregend wie bei meinem Fallschirmsprung vom Eiffelturm, aber doch ganz lustig.« Sie hatte den Fallschirm auf dem Holzdeck ausgebreitet und ordnete gerade die Leinen. Es war deutlich zu erkennen, dass sie genau wusste, was sie zu tun hatte.
    »Wie viele Sprünge haben Sie schon absolviert?«
    »BASE oder aus einem Flugzeug? Ich habe einige Dutzend von den ersten und mehrere hundert von den zweiten gemacht.«
    Er erkannte, dass der gehetzte Ausdruck, der ihre Augen verdüstert hatte und ihr Gesicht hatte so bleich erscheinen lassen, beinahe verschwunden war. Spuren davon waren zwar immer noch zu erkennen, wenn sie zu lachen versuchte, als dächte sie, dass sie es nicht verdient habe, auch nur für einen kurzen Moment glücklich zu sein. Cabrillo erinnerte sich an ähnliche Empfindungen, nachdem seine Frau ums Leben gekommen war. Er dachte damals, dass er die Erinnerung an sie nicht angemessen in Ehren hielt, wenn er über einen Scherz lachte oder sich mit Vergnügen einen Kinofilm ansah. Es war nichts anderes als der Versuch, sich selbst für etwas zu bestrafen, an dem er doch gar keine Schuld trug. Und nach einiger Zeit verblasste dieses Gefühl allmählich.
    »Sind Sie schon mal von der New River Gorge Bridge gesprungen?« Es war eine fast dreihundert Meter hohe Stahlbogenbrücke in West-Virginia, die von Base-Jumpern als einer der besten Sprungorte der Welt betrachtet wurde.
    »Natürlich«, sagte sie in einem Tonfall, als hätte er sie gefragt, ob sie atme. »Sie denn auch?«
    »Damals, während meiner Ausbildung in einer Organisation, für die ich mal gearbeitet habe, sind ein paar von uns hingefahren und haben es gewagt.«
    »Linda hat erzählt, Sie seien mal bei der CIA gewesen.« Juan nickte. »War das aufregend?«
    »An den meisten Tagen war es so langweilig wie ein Schreibtischjob. An anderen Tagen hatte man so viel Schiss, dass man alle fünf Sekunden glaubte, auf die Toilette zu müssen. Und ganz gleich, was man tat, man hatte ständig nasse Handflächen.«
    »Ich denke, das ist echte Gefahr«, sagte sie. »Was ich mache, ist eigentlich nur eine Spielerei. Ich tue bloß so als ob.«
    »Ich weiß nicht. Von einem Grenzwächter erschossen zu werden oder in viertausend Metern Höhe feststellen zu müssen, dass sich der

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