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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Cabrillo.
    MacD schlug mit der flachen Hand auf sein Bein und verstärkte den Big-Easy-Tonfall in seiner Stimme. »Ich fühle mich ausgezeichnet. Noch zwei Tage Ruhe, und ich bin wieder ganz auf dem Damm. Meine Brust sieht zwar aus wie ein Rorschach-Test, aber die Schmerzen sind weg. Lassen Sie zu, dass Dr. Huxley sich um mich kümmert, und ich …«
    »Das wird sie ganz sicher tun«, sagte Juan und wusste, dass sich in diesem Moment wahrscheinlich jede Frau freiwillig zum Pflegedienst gemeldet hätte. Der Typ sah wirklich gut aus. Und dieser Südstaatenakzent … na ja, er war schon etwas Besonderes.
    »Darf ich Sie mal was fragen?«
    »Schießen Sie los«, forderte Juan ihn auf.
    »Warum ich? Ich meine, na ja, Sie wissen schon, worauf ich hinauswill. Sie kennen mich gerade einen Tag und bieten mir einen Job an.«
    Cabrillo brauchte nicht lange über eine Antwort nachzudenken. »Zwei Gründe. Der eine ist: wie Sie sich verhalten haben, als wir in Pakistan waren. Ich weiß, wie Sie denken und kämpfen, wenn Ihnen die Kugeln um die Ohren fliegen. Das ist etwas, das ich kaum aus einem Lebenslauf herauslesen kann. Der zweite Grund ist mein Bauchgefühl. Ich war mal NOC bei der CIA. Wissen Sie, was das ist?«
    »Non-official cover, glaube ich. Sie sind in fremden Ländern gewesen und haben dort ohne Unterstützung der Botschaft spioniert.«
    »Genau. Ich habe Einheimische rekrutiert, damit sie ihr Heimatland verraten. Das ist einer der Jobs, bei denen man lernt, Menschen schnell einzuschätzen, sonst ist man am Ende tot. Und wie Sie sehen können, lebe ich noch und muss demnach ein ganz gutes Gespür dafür haben, wem ich trauen kann und wem nicht.«
    Lawless streckte die Hand aus. »Danke«, sagte er einfach, aber diesem einen Wort war anzuhören, welche Bedeutung es hatte.
    »Ebenfalls danke. Wir veranstalten eine kurze Einsatzbesprechung nach dem Essen in der Kantine ein Deck tiefer an Steuerbord. Folgen Sie nur Ihrer Nase. Abendessen um sechs.«
    »Abendgarderobe?«, fragte MacD.
    »Das ist Ihnen freigestellt«, antwortete Cabrillo über die Schulter.
     
    Die Küche neben der Kantine war immer noch völlig verdreckt, aber das war nicht schlimm, da das Essen in der Hauptküche zubereitet und mit einem Speiseaufzug in die Kantine befördert wurde. Juan hatte die Köche gebeten, nicht zu viel von ihren Kochkünsten zu offenbaren, um John Smith hinsichtlich seiner Umgebung nicht misstrauisch zu machen. Es passte nun mal nicht, dass ein Fünf-Sterne-Menü aus einer Zwei-Kakerlaken-Küche käme.
    Mannschaftsangehörige, verkleidet als Techniker, Deckhelfer und Offiziere, bevölkerten den spartanisch eingerichteten Saal, hielten für Cabrillo jedoch einen Tisch frei, nämlich für ihn selbst, Lawless, Smith, Max Hanley und Linda Ross. Linda wäre bei dieser Mission also die Vierte im Bunde. Sie war durchaus in der Lage, für ihre eigene Sicherheit zu sorgen, außerdem sprach sie einige Brocken Thai, was sich vielleicht noch als hilfreich erweisen konnte.
    Smith trug eine Jeans, ein T-Shirt und mattschwarze Kampfstiefel. Seine Laune war ein wenig besser als bei ihrer ersten Begegnung in Singapur. Seine dunklen Augen waren nach wie vor verhangen und ständig in Bewegung, inspizierten jedes Gesicht am Tisch und überflogen ab und zu den ganzen Raum. Als sie hereinkamen – zu einem Abendmenü aus überbackener Lasagne mit in Knoblauchbutter angebratenem Roggenbrot –, hatte Cabrillo zugelassen, dass Smith sich selbst seinen Sitzplatz suchte. Erwartungsgemäß wählte er einen Platz, auf dem er die Wand im Rücken hatte.
    Als er mit Linda Ross bekannt gemacht wurde, huschte sein Blick über ihren Körper, der wie der einer Schlange wirkte, die eine Beute gesichtet hat. Als er erfuhr, dass sie zu dem Team gehörte, das sich auf die Suche nach Soleil Croissard machen würde, spielte ein kaum wahrnehmbares spöttisches Grinsen kurz um seine Lippen, bevor sein Gesicht wieder zu einer ausdruckslosen Maske erstarrte.
    »Wie Sie wollen, Mr. Cabrillo.«
    »Sie können mich ruhig Juan nennen.«
    »Verraten Sie mir eins, Mr. Smith«, sagte Linda, »Sie haben einen englischen Namen, aber Ihr Akzent klingt ganz anders.«
    »Ich habe diesen Namen angenommen, als ich zur Fremdenlegion kam. Soweit ich mich erinnere, waren während der Grundausbildung insgesamt acht Smiths in meiner Gruppe.«
    »Und woher kommen Sie?«, fragte sie hartnäckig.
    »So eine Frage stellt man einem Fremdenlegionär niemals. Genau genommen fragt man ihn nicht

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