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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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machte. Gomez Adams lenkte die Maschine weniger, als dass er sich abmühte, sie in der Luft und auf Kurs zu halten. Der Schweiß auf seiner Stirn war nur zum Teil eine Folge der Luftfeuchtigkeit.
    Cabrillo holte ein GPS-Gerät aus einer Tasche an seinem Kampfanzug. Es verriet ihm innerhalb weniger Sekunden, dass sie im Begriff waren, in den Luftraum Myanmars einzudringen. Er verzichtete darauf, seinen Begleitern diese Tatsache mitzuteilen. Doch er beobachtete aufmerksam den Dschungel und suchte nach Anzeichen dafür, dass die Grenze geschützt war.
    Sie hatten ihre Route landeinwärts dergestalt geplant, dass sie größere Flüsse mieden, da in diesem abgelegenen Teil des Landes menschliche Ansiedlungen vorwiegend an ihren Ufern zu finden wären. Von Straßen war nichts zu sehen, und Cabrillo konnte auch keine Anzeichen entdecken, dass Holzfäller dem Urwald zu Leibe rückten. Von oben betrachtet, sah es aus, als hätte sich noch nie ein Mensch hierhergewagt.
    Der Untergrund begann anzusteigen, und Adams folgte den Konturen der Landschaft. Der Schatten ihres Choppers huschte über das grüne Laubdach unter ihnen. Wolken zogen von Norden herauf und färbten den Himmel grau. Dahinter lauerten aber noch schwarze Gewitterwolken, zwischen denen gelegentlich Blitze flackerten.
    »Ich würde sagen, ihr müsst mit einem heftigen Unwetter rechnen«, waren Gomez’ erste Worte seit dem Start.
    »Natürlich müssen wir das«, erwiderte Cabrillo. »Es wäre ja auch zu schön, wenn alles glattginge.«
    Sie flogen noch etwa eine Stunde lang weiter bis tief ins Landesinnere von Myanmar. Adams manövrierte sie gekonnt über einen Hügel, und dann lag ihr Ziel vor ihnen. Es war ein Fluss, der sich als schmale Schneise durch den Dschungel zog, gesäumt von Bäumen, deren Kronen ein fast undurchdringliches Dach bildeten. Der Pilot warf einen Blick auf die Tankanzeige und stellte einige schnelle Berechnungen an.
    »Tut mir leid, aber weiter kann ich euch nicht bringen. So wie es aussieht, muss mir das Schiff ohnehin entgegenkommen, wenn ich zurückkehre.«
    »Okay«, sagte Cabrillo und drehte sich auf seinem Notsitz zu seinen drei Begleitern im Frachtraum um. »Habt ihr das gehört? Wir müssen uns beeilen. Linda, du steigst zuerst aus, dann folgen MacD und Sie, John. Ich komme gleich dahinter. Linda, achte darauf, dass du lange genug wartest, bis du das Boot ausklinkst.«
    »Alles klar«, erwiderte sie und warf ein Halteseil aus der Öffnung, die normalerweise durch eine Tür verschlossen wurde.
    Adams hielt den Hubschrauber über dem knapp zwanzig Meter breiten Fluss in Schwebeposition. Die Baumkronen schwankten heftig vom Abwind des Rotors, während er das RHIB zwischen ihnen zum Fluss hinabbugsierte. Das tat er derart gekonnt, dass das Boot kaum einen Spritzer verursachte, als es auf der Wasseroberfläche aufsetzte. Und kaum befand es sich an Ort und Stelle, da glitt Linda Ross bereits am Seil abwärts. Für einen Moment schwang sie hin und her, dann schlängelte sie sich über den Randwulst und landete mit beiden Füßen auf dem starren Boden des Bootes. Mittlerweile hatte MacD bereits die Hälfte des Weges zurückgelegt und würde gleich unten landen. Linda hielt sich bereit, um den Haken des Tragseils zu lösen, und winkte Adams, der das Geschehen durch das Plexiglasfenster unter seinen Füßen verfolgte.
    »Bis später«, sagte Juan zu dem Piloten, während er seinen Sitzgurt öffnete, um ebenfalls auszusteigen.
    Ehe er den anderen folgte, klemmte Juan einen D-Ring, an dem die Ausrüstungspakete befestigt waren, ans Seil und schaute zu den drei Personen im Boot hinunter. Alle sahen zu ihm hoch. Linda gab ihm ein Zeichen, dass sie bereit sei, daher schob Juan die Pakete hinaus. Sie prallten hart auf das Deck, doch sie enthielten nichts Zerbrechliches. Juan hängte den Karabinerhaken ein und stürzte sich in die Tiefe. Dabei wurden seine Hände durch Spezialhandschuhe mit Lederhandinnenfläche und Lederfingern geschützt. Er bremste seinen Sturz nur wenige Zentimeter über dem Boot, ehe er losließ. Kaum berührten seine Stiefel den Bootsboden, löste Linda bereits das Seil der Hubschrauberwinde, und Gomez Adams zog den Chopper hoch und kehrte zum Schiff zurück. Dabei flog er noch niedriger, weil er nun keine Rücksicht mehr auf das RHIB nehmen musste.
    Nach so langer Zeit im Helikopter dauerte es mehrere Minuten, bis das Klingeln in ihren Ohren nachließ.
    Sie befanden sich auf einem Abschnitt des Flusses, der an dieser Stelle

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