Killing Beauties: Thriller (German Edition)
seine Arme.
Während du gegen deine Dämonen kämpfst, stelle ich Jennifers Mörder eine Falle und werde ihn hoffentlich schnappen. Das wird mein Geschenk an dich sein. Der Abschluss.
An jenem Nachmittag rief Griff seine Truppe zusammen: alle vier Powell-Agenten und Judd. Er hatte ihnen nichts weiter gesagt, als dass sie um halb drei in seiner Suite sein sollten. Jeder würde pünktlich sein, denn Griff hasste Verspätung. Über Verspätungen konnte er sich schrecklich aufregen.
Lindsay hatte einen Teil des Vormittags damit zugebracht, sich zu überlegen, wie sie das, was sie und Maleah für einen äußerst überzeugenden Plan hielten, Griff beibringen sollten. Wenn sie Paige Allgood dazu bewegen konnten, Lindsay vorübergehend ihre Identität zu leihen, würde Lindsay in Paiges Haus einziehen und Maleah ihr Hausmädchen spielen.
Judd war den Großteil des Morgens damit beschäftigt gewesen, die Vorbereitungen für seinen Aufenthalt in der Entzugsklinik in der Nähe von Atlanta, Georgia, zu treffen. Er hatte seine Anwälte angerufen, Yvette und seinen alten Freund Camden Hendrix. Cam sei sehr erstaunt gewesen, von ihm zu hören, hatte er Lindsay erzählt, aber sie hatten etwa eine Viertelstunde miteinander geredet und waren übereingekommen, sich nach Judds Rückkehr aus der Klinik zu treffen.
»Ich habe zu viel in vergangenen Jahren verloren«, hatte Judd zu ihr gesagt. »Jenny ist mir genommen worden. Den Rest habe ich weggeworfen.«
Lindsay und Judd trafen an Griffs Zimmertür nur wenige Minuten früher ein als Holt Keinan, ein großer, schlanker Cowboy aus Texas mit Stiefeln und Stetson und dem Benehmen eines Gentleman der alten Schule.
Als sie die Suite betraten, stellten sie fest, dass Maleah und Rick bereits da waren.
Griff bedeutete ihnen einzutreten.
Als sie alle um den Esstisch versammelt waren, der in den VIP-Suiten zum Standard gehörte, stellte Griff einen kleinen Kassettenrekorder auf den Tisch.
»Ist es das, wofür ich es halte?«, fragte Lindsay.
»Wenn du glaubst, es handelt sich um eine Kopie von dem Band aus LaShae Goodloes Handtasche, liegst du richtig«, antwortete Griff.
»Ich würde gern fragen, wie du da drangekommen bist, aber ich schätze, da floss einiges an Schmiergeld«, sagte Lindsay.
»Ziemlich viel Schmiergeld«, gab Griff zu. »Ich habe das Band noch nicht abgespielt, seit Rick es mir gebracht hat, also hören wir es jetzt alle zum ersten Mal … zusammen.« Er blickte Judd an. »Wenn du es dir lieber nicht anhören möchtest …«
»Spiel es ab«, sagte Judd.
Griff drückte auf Play.
Im Zimmer wurde es still.
Sie lauschten. Zunächst vernahmen sie eine weibliche Stimme – offensichtlich die von LaShae Goodloe –, dann eine männliche. Leise. Gedämpft. Ängstlich.
»Ich freue mich sehr, wenn Sie in meine Show kommen und mit mir über das reden, was Ihnen zugestoßen ist« , sagte die Frau. »Selbst wenn Sie den Namen Ihres Vergewaltigers nicht nennen möchten.«
»Reverend Boyd Morrow« , stieß der Mann hervor.
Griff stoppte das Band. »Ich wette, es gibt keinen Reverend Morrow, aber wir überprüfen den Namen, um sicherzugehen.«
Er drückte wieder auf Play.
»Ich weiß, wie viel Mut das erfordert … mir den Namen des Mannes zu nennen. Wenn Sie sich dazu entschließen, gegen diesen Reverend Morrow zu klagen, werde ich Ihnen gemeinsam mit WBNN zur Seite stehen und Ihnen auf jede nur mögliche Art und Weise behilflich sein.«
Das Gespräch ging damit weiter, dass der Mann die Frau bat, ihn nicht im Stich zu lassen.
Sie versprach es ihm.
Ein paar Minuten später fragte der Mann: »Geht es Ihnen gut?« , woraufhin sie erwiderte: »Ja, ich … ich denke schon. Ich fühle mich seltsam. Ein wenig schwindelig.«
»Der Scheißkerl hat sie unter Drogen gesetzt«, stellte Rick fest.
»Er hat ihr vermutlich was in die Cola getan«, fügte Maleah hinzu.
Ein paar Minuten lang war kein Gespräch mehr auf dem Band zu hören, nur noch leise Geräusche, nichts wirklich Erkennbares. Dann plötzlich, als käme sie vom anderen Ende des Zimmers, sagte eine Männerstimme: »Gräm dich nicht, meine schöne LaShae. Du wirst niemals alt und hässlich werden. Ich pflücke dich, bevor du verwelkst, solange du noch frisch und schön bist.«
Lindsays Eingeweide zogen sich zusammen. Sie blickte zu Judd hinüber. Er war aschfahl geworden, seine Augen glänzten, sein Kiefer war fest zusammengepresst. Sie wusste, was ihm durch den Kopf ging. Er fragte sich, ob der Mörder
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