Killing Beauties: Thriller (German Edition)
ersten Augenblick dachte Sonya, sie würde schlafen und hätte einen furchtbaren Alptraum, aber ihr wurde schnell klar, dass der Mann, der sie niederdrückte, nur allzu real war. Sie spürte seinen heißen Atem in ihrem Gesicht, seine warme, feuchte Hand auf ihrem Mund. Sie kämpfte gegen das Gewicht seines Körpers und schlug den Kopf von einer Seite zur anderen. Dann hörte sie ihn mit bedrohlicher Stimme dicht an ihrem Ohr flüstern: »Sei ganz ruhig und ganz leise.«
Sie versuchte zu sprechen, versuchte, ihn anzuflehen, ihr nichts anzutun, aber alles, was sie zustande brachte, war ein wirres Murmeln unter seiner Hand.
»Sch … meine schöne, kleine Blume. Wehr dich nicht.«
Er würde sie vergewaltigen. Durch die Decke und das Einschlaglaken hindurch konnte sie seinen harten Penis spüren. Lieber Gott, hilf mir!
Auch wenn er nicht so groß und kräftig war wie Paul, war er kein kleiner Mann. Dem Gewicht seines Körpers nach zu urteilen, war er ziemlich schwer. Ein Detail, das sie später der Polizei mitteilen musste. Wenn es vorbei und er gegangen war.
Als seine Wange über ihre strich, stellte sie fest, dass er glatt rasiert war. Ein weiteres Detail, das sie nicht vergessen durfte. Er drehte sich, aber er hielt sie weiterhin unter sich gefangen, bis er eine Schulter bewegte, gerade so weit, dass sie ihre rechte Hand befreien konnte. Als sie das geschafft hatte, schnappte er sich das Kissen von der anderen Bettseite, nahm die Hand von ihrem Mund und presste es auf ihr Gesicht.
Sie versuchte zu schreien, aber vergeblich. Das Kissen verschluckte das Geräusch.
Wollte er sie ersticken?
Sie spürte, wie er irgendetwas aus seiner Hosentasche zog, dann griff er nach ihrem Handgelenk und hob es über ihren Kopf.
Nein, bitte nicht! Sie wehrte sich, als er auch ihr zweites Handgelenk in die Höhe riss.
Er drückte das Kissen mit dem Ellbogen auf ihr Gesicht und nahm ihr so die Luft. Der Gedanke, dass er tatsächlich dabei war, sie zu ersticken, versetzte sie so in Panik, dass ihr zunächst gar nicht klar war, was er getan hatte. Nicht, bis er das Kissen hob. Sie schnappte nach Luft, aber noch bevor sie schreien konnte, legte er wieder die Hand auf ihren Mund und warf das Kissen auf den Fußboden.
Er hatte ihre Handgelenke mit einer Art Schnur an die beiden Seiten ihres verschnörkelten Bettkopfteils gefesselt.
Jetzt würde er sie vergewaltigen.
Sonyas Herz klopfte wild. Das Blut pochte ihr in den Schläfen.
Plötzlich, noch bevor sie seine Absicht erkennen konnte, stopfte er ihr einen Lappen in den Mund und band ein Stück Stoff darum, damit der Knebel an seiner Stelle blieb.
Während sie ihren Angreifer flehentlich anblickte, entspannte er sich und rollte von ihr herunter. Sie versuchte, in dem Halbdunkel sein Gesicht auszumachen, aber er stand auf und drehte ihr den Rücken zu.
Was machte er da? Zog er sich aus? Öffnete seine Hose?
Sie wand sich und prüfte, wie fest die Stricke waren, mit denen sie gefesselt war. Au. Die Stricke gaben nicht nach.
Er knipste die Nachttischlampe an, die mit ihren vierzig Watt das Zimmer erhellte. Der Mann drehte sich um und lächelte sie an. Sie versuchte zu schreien, aber der dicke Baumwolllappen in ihrem Mund machte ihr das unmöglich.
Sie starrte ihn an. Präg dir sein Gesicht ein. Für später. Je mehr du erinnerst, desto mehr wirst du der Polizei eine Hilfe sein, wenn sie …
Er hatte keine Bedenken, dass sie sein Gesicht sah.
Das war ein schlechtes Zeichen, oder?
»Hallo, Sonya. Du bist eine so wunderschöne blonde Blume. Und du bringst mir fünfzehn Punkte.«
Wovon redete er? Wie konnte sie ihm fünfzehn Punkte bringen?
Du lieber Gott … war sie zu vergewaltigen Teil eines kranken Spiels, das er mit seinen Opfern spielte? Ging es dabei um irgendeinen Punktestand?
Er zog Decke und Einschlaglaken zurück und schob sie ans Fußende des Bettes. Sie zitterte am ganzen Körper. Er streckte die Hand aus, öffnete den Gürtel ihres Morgenmantels und enthüllte ihren nackten Körper.
Warum hatte sie nicht ihren Pyjama angezogen oder wenigstens ein Nachthemd? Warum war sie einfach mit dem Morgenmantel ins Bett gefallen?
»Du bist noch genauso schön wie damals, als du zur Miss Magnolia gekrönt wurdest. Oh, ist das lange her.«
Hatte er sie als Miss Magnolia gekannt? War er in sie verliebt gewesen? Hatte sie seine Annäherungsversuche zurückgewiesen?
Sie nahm ihn so gründlich in Augenschein, wie ihre missliche Position – halb sitzend, halb liegend –
Weitere Kostenlose Bücher