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Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Titel: Killing Beauties: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Katze, die wusste, dass sie schön und weitaus klüger war als der Durchschnittsstubentiger.
    Als sie auf einem der beiden dick gepolsterten Sofas Platz nahm, setzte sich Judd ihr gegenüber, schlug die Beine übereinander und trank einen kräftigen Schluck von seinem Whisky.
    »Haben Sie das nicht gehört? Ich bin komplett verrückt. Verrückt vor Kummer. Verrückt vor Zorn und verrückt nach Rache.«
    »Dass Sie den Mörder Ihrer Frau gefasst und bestraft sehen wollen, macht Sie noch lange nicht zum Verrückten.«
    Er kippte den Rest seines Whiskys hinunter, atmete scharf aus und stellte sein Glas zu seinen Füßen auf den Boden. »Was ist damit, dass ich das am liebsten selbst erledigen möchte? Ich träume davon, den Kerl in Stücke zu hacken.«
    Yvette sah ihn prüfend an; ihre schwarzen Augen schienen in sein Innerstes zu blicken. Die Vorstellung, dass sie in die Tiefe seiner Seele vorgedrungen war, ließ ihn frösteln.
    Er kniff abwägend die Augen zusammen und erwiderte ihren Blick. »Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie geradezu unheimlich wirken?«
    Sie lächelte. »Ich bin mit einer Gabe zur Welt gekommen, die wenige verstehen und viele verspotten.«
    »Sagen Sie nicht, Sie haben übersinnliche Kräfte«, bemerkte Judd zynisch.
    »Na gut, dann sage ich es nicht.«
    Judd glaubte nicht an diesen Esoquatsch. Wenn er etwas nicht mit seinen normalen fünf Sinnen erfahren konnte, existierte es nicht, wenngleich er manchmal, wenn er volltrunken war, geglaubt hatte, Jennys Anwesenheit zu spüren. Einen Hauch von Chanel No. 5. Ein Wispern ihrer Stimme. Die leichte, zärtliche Berührung ihrer Hand. Nichts davon war real gewesen, nichts als alkoholbedingtes Wunschdenken.
    »Wo, zum Teufel, hat Griff Sie aufgegabelt?«
    »Wenn Sie das wirklich wissen möchten, sollten Sie Griffin fragen.«
    »Okay. Wann sind Sie beide sich denn begegnet?«
    »Vor vielen Jahren, als wir beide noch sehr jung waren.« Sie nahm einen Schluck Whisky, dann stellte sie das Glas auf einen der Saponit-Untersetzer, die auf dem großen Couchtisch aus Mahagoni und Eisen lagen, der zwischen den Sofas stand. »Wenn Sie mehr erfahren wollen, müssen Sie sich an Griffin wenden.« Ihr Blick traf direkt auf den von Judd. »Fragen wie die, ob wir einst ein Verhältnis miteinander hatten, ob ich weiß, wo er die zehn Jahre verbracht hat, in denen er von der Bildfläche verschwunden war, und wie er an sein Vermögen gekommen ist.«
    »Ich sehe, dass ein Teil Ihrer besonderen Begabung darin liegt, Gedanken zu lesen.«
    Ihre vollen, roten Lippen teilten sich und verzogen sich zu einem neugierigen Lächeln. »Ich finde Sie interessant, Mr. Walker, und vor allem finde ich es interessant, dass Sie wissen, was ich mit Ihnen anstelle.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt, dass Griff und Lindsay sich die Mühe gemacht haben, Sie mit einem so hoffnungslosen Fall wie mir zu betrauen.«
    »Kurz nachdem Ihre Frau ermordet worden war, sagte mir Griffin, dass Sie Hilfe benötigten, aber er wusste, dass Sie sich weigern würden, mich oder einen Psychiater aufzusuchen. Vor sechs Monaten ist Lindsay zu mir gekommen. Ich war für kurze Zeit ihre Ärztin. Ich erzähle Ihnen dies nur, weil ich weiß, dass sie es Ihnen gegenüber bereits erwähnt hat.«
    »Sie hat Ihnen alles erzählt, was vorgefallen ist, nicht wahr?« Als Yvette nicht antwortete, rutschte er auf die Kante der Sofaecke und blickte sie direkt an. »Ich werde mich Ihnen nicht öffnen und mein Innerstes nach außen kehren. Wenn Sie Lindsay geholfen haben zu erkennen, dass ich für sie nicht gut bin und dass sie mich abschreiben soll, bin ich dankbar. Schluss aus, was mich bei der Sache betrifft.«
    Judd schoss in die Höhe, wobei er versehentlich sein leeres Whiskyglas umstieß. »Guten Abend, Doktor. Wir sehn uns.«
    »Guten Abend, Mr. Walker.«
    Die Flucht war ihm gelungen. Beinahe. Gerade als er das Wohnzimmer verlassen wollte, hörte er Yvette Mengs sanfte, eindringliche Stimme sagen: »Sie müssen keine Angst vor Ihren Gefühlen für Lindsay haben. Gestatten Sie sich selbst, sie zu lieben. Sie ist Ihre Rettung.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde blieb Judd wie angewurzelt stehen, dann stürmte er los, wie von Furien gehetzt.

Kapitel 11
    E r liebte Sturm. Den lauten, krachenden Donner. Die gefährlichen Blitze. Den sintflutartigen Regen. Stürme waren mächtig und todbringend, genau wie er. Er fühlte eine starke Verbindung zu dem gewaltigen Unwetter heute Abend. Die glänzende neue Axt mit einer

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