Killing Beauties: Thriller (German Edition)
verschaffte, war nicht Jennifer.
»Lindsay«, stöhnte Judd.
Plötzlich verschwand Lindsay. So schnell sich seine Gedanken vom Sex entfernt hatten, so schnell kehrten sie zu der Galaveranstaltung zurück, an der Jennifer und er teilnahmen. Aber alles begann, sich zu verändern. Die Tanzfläche wurde rot. Rot vor Blut. Jennifer saß auf dem Fußboden, die abgetrennten Hände mit den Handflächen nach oben, die Finger ausgestreckt. Nach ihm? Er versuchte, zu ihr zu gehen, aber er konnte sich nicht bewegen. Nackt und erregt stand er da, als sich dunkle Schatten um Jennifer legten und sie von ihm trennten. Er versuchte, sie zu erreichen, die Schatten aufzuhalten, aber irgendjemand hielt ihn zurück, hielt ihn davon ab, zu seiner Frau zu gehen.
»Judd, hilf mir«, schrie Jennifer und hob ihre blutigen Stümpfe.
Lindsay hatte seine Taille umschlungen, hielt ihn fest, verwehrte ihm, Jenny zu retten.
Lass mich los. Ich muss sie retten. Tu das nicht. Halt mich nicht fest.
Jennifer … Jennifer!
»Ich hatte keine Ahnung, dass Sie in diesem Motel abgestiegen sind.« Nic Baxters Blicke waren scharfe Dolche.
»Bin ich auch nicht.«
Sie hob eine Augenbraue. »Lassen Sie mich raten … die kleine rothaarige Reporterin?«
Griff lächelte. Nic nicht.
Griff blickte auf den gefüllten Eiskübel in ihrer Hand. »Ein später Drink mit einem Freund?«, fragte er.
Sie wurde ärgerlich. »Anders als Sie, Mr. Powell, trennen andere Leute Arbeit und Vergnügen.«
Griff lachte leise. »Zu schade. Wenn Sie das nicht täten, könnte ich mich dazu überreden lassen, Ihnen ein paar Nachhilfestunden in puncto Stressabbau zu erteilen. Die ganze Anspannung loszuwerden, könnte dazu beitragen, diese Runzeln um Ihre Augen herum wegzukriegen …«, er deutete auf ihre ernsten braunen Augen, wobei sein Zeigefinger nur Zentimeter vor ihrem Gesicht schwebte, »… und würde Sie möglicherweise ein paar Zentimeter an den Hüften verlieren lassen.« Sein Blick glitt abschätzig über ihre Kurven.
»Eher wird die Hölle zu Eis gefrieren, als dass Sie mir irgendwelche Nachhilfestunden erteilen«, sagte Nic unnachgiebig. »Aber ich bin mir sicher, Ms. Henson kann eine weitere Lektion kaum erwarten. Sie sollten sie nicht warten lassen.«
»Sie wird schon ein paar Minuten ohne mich auskommen.«
Warum nahm er nicht einfach das Eis und ging zurück aufs Zimmer? Warum konnte er es einfach nicht lassen, Nic auf die Palme zu bringen?
Weil es so einfach war. Er musste sie nur anschauen, und schon war sie total genervt.
Griff näherte sich ihr, bis sein Eiskübel gegen ihren stieß. Keiner von beiden trat zur Seite.
»Ihre Einschüchterungstaktiken wirken bei mir nicht«, sagte Nic.
Er zuckte die Achseln. »Ich habe es mit Charme, Argumenten und Einschüchterung versucht … ohne Erfolg. Also sagen Sie mir, Nicole« – er senkte die Stimme zu einem Flüstern, als er ihren Namen nannte, und beugte sich gerade so weit vor, dass sie Auge in Auge standen –, »was funktioniert dann bei Ihnen?«
Sie holte tief Luft, trat zurück, sorgte für einen kleinen Abstand. »Respekt funktioniert bei mir.«
»Ich bringe Ihnen Respekt entgegen«, sagte Griff.
»Es kümmert mich wenig, was Sie für mich persönlich empfinden, ich habe mich auf den Respekt gegenüber dem Gesetz bezogen, den Respekt gegenüber einem FBI-Agenten.«
»Respekt funktioniert nur auf beiden Seiten, müssen Sie wissen. Wenn Sie damit aufhören, mich für den Feind zu halten, und anfangen, mich als einen Freund zu betrachten …«
»Wenn Sie sich nicht bei jedem neuen Mordfall in meine Ermittlungen einmischen würden, wäre es mir möglich, Sie in einem anderen Licht zu sehen. Sie sollten nicht einmal hier in Tupelo sein.«
»Wenn Sie nur ein wenig mit mir kooperierten, müsste ich mich nicht selbst zur Landplage machen. Wie Sie wissen, stehen wir auf derselben Seite.«
»Nein, das tun wir nicht«, widersprach sie. »Ich bin eine FBI-Agentin. Ich stehe auf der Seite von Recht und Ordnung. Sie sind ein Privatermittler, engagiert von einem Mann, der besessen ist von Rache.«
Griff richtete den Blick auf sie und fragte: »Können Sie nicht verstehen, warum Judd zerfressen ist von dem Drang, den Mann zu finden, der seine Frau getötet hat, und ihn vor Gericht zu bringen?«
»Er will keine Gerechtigkeit. Er will Rache.«
»Also unterscheiden sich Ihre Motive von Judds«, stellte Griff fest. »Doch letztendlich ist Ihr Ziel dasselbe wie Judds und meins: diesen Kerl zu finden
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