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Killing for Love: Thriller (German Edition)

Killing for Love: Thriller (German Edition)

Titel: Killing for Love: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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zusammen mit Unterwäsche, Rasiersachen und frischer Kleidung für morgen in seine Tasche gestopft.
    Er war so erledigt, dass er beinahe unter dem warmen Wasserstrahl einschlief, es aber dennoch schaffte, sich abzuseifen, aus der Dusche zu steigen und sich sehr schnell abzutrocknen. Sobald er seine Pyjamahose und das T-Shirt angezogen hatte, raffte er seine schmutzige Kleidung zusammen, wickelte sie in das feuchte Handtuch und trat wieder auf den Flur hinaus. Er hatte fest vorgehabt, direkt in das Gästezimmer zurückzukehren und ins Bett zu fallen. Leider veranlasste ihn dieselbe Blödheit, die ihn heute Abend hergetrieben hatte, nach Lorie zu sehen.
    Leise klopfte er an ihre Tür. Keine Reaktion. Er rief ihren Namen. Keine Antwort. Vorsichtig umfasste er den Türknauf und drehte ihn. Die Tür ließ sich lautlos öffnen.
    Lorie hatte nicht abgeschlossen.
    Von der Tür aus schaute er in das Zimmer. Sie lag seitlich auf dem Bett, Beine und Arme angewinkelt und einen Arm um das zweite Kissen geschlungen. Holzjalousien hingen vor beiden Fenstern, deren Lamellen ein wenig schräggestellt waren, so dass ein Minimum an Mondlicht hereinfiel und Lories reglose Gestalt erhellte. Mike machte ein paar Schritte in das Zimmer und blieb stehen.
    Was zum Teufel tat er hier?
    Er kontrollierte, ob mit Lorie alles in Ordnung war.
    Ihr geht es gut. Sie schläft tief und fest, und jetzt schwing deinen Arsch hier raus, aber pronto!
    Rückwärts schlich er aus ihrem Zimmer und ließ die Tür offen. Falls sie ihn nachts brauchte … Draußen auf dem Flur drehte er sich um und ging leise in das Gästezimmer zurück.
    Seine schmutzige Kleidung warf er neben die Tasche, bevor er beide Jalousien einen kleinen Spalt öffnete, um etwas Mondlicht hereinzulassen. Schließlich schaltete er das Licht aus, stieg ins Bett und zog sich die Decken bis zur Taille hoch. Die Hände verschränkte er unter seinem Kopf. Dann lag er da und sah den Schatten zu, die an der Decke tanzten.
    Warum, Mike? Warum tust du das? Lories Fragen kreisten in seinem Kopf.
    Er hatte ihr die Wahrheit gesagt, oder zumindest so viel von der Wahrheit, wie er bereit war, sich selbst einzugestehen. Er war hier, weil er es sein musste. Wenn er nicht alles tat, was in seiner Macht stand, um für Lories Sicherheit zu sorgen, und der Mitternachtsmörder sie umbrachte, könnte er sich selbst nicht mehr ertragen. Er hatte Lorie schon oft genug im Stich gelassen. Zuerst als er sich nicht dazu überwinden konnte, mit ihr nach L.A. zu gehen. Und dann als sie zurückkehrte, ihr Leben ein Scherbenhaufen, ihr Stolz gebrochen und ihr Ruf ruiniert war. Das erste Mal hatte sie auch einen Teil Schuld getragen. Aber beim zweiten Mal, bei ihrer Rückkehr nach Dunmore vor neun Jahren, hätte er sie zumindest mit mehr Menschlichkeit und freundlich behandeln können. Seine Mutter hatte ihn angefleht, Lorie ein Freund zu sein. Sogar seine Frau hatte gewollt, dass er Lorie Hilfe anbot.
    Unmöglich hatte er seiner Mutter, geschweige denn seiner Frau gestehen können, dass sein bitterer Hass auf die frühere Freundin auf eine unerträgliche Tatsache gründete: dass er Lorie tief in seinem Herzen und seiner Seele noch genauso sehr liebte, wie er sie hasste. Er wollte sie nicht lieben. Gott war sein Zeuge, dass er versucht hatte, sie nicht zu lieben, sie nicht zu begehren, sie nicht auf eine primitive Weise zu brauchen. Und mit den Jahren war es ihm gelungen, sich einzureden, dass er für sie nichts als Hass und Verachtung empfand. Verrückt, wie leicht ein Mann sich selbst belügen und dazu bringen konnte, das zu glauben, was er glauben wollte!
    Und was jetzt – nun, da er sich endlich die Wahrheit eingestanden hatte?
    Er könnte aufhören, Lorie zu hassen. Genau genommen hatte er es bereits.
    Und er konnte für ihre Sicherheit sorgen. Er konnte sie vor einem irrwitzigen Mörder schützen. Er konnte tun, was er tun musste. Diesmal würde er sie nicht im Stich lassen.
    In dem Bemühen, zu entspannen und einzuschlafen, warf Mike sich auf dem Laken hin und her und drehte sich von einer Seite zur anderen. Er probierte, flach auf dem Rücken zu liegen, aber das funktionierte auch nicht. Er legte sich auf den Bauch, die angewinkelten Arme neben seinem Kopf. Verdammt, er brauchte Schlaf, nur wollte der partout nicht kommen!
    Sobald das alles vorbei war, wenn der Mitternachtsmörder gestoppt war, wenn er sicher sein konnte, dass Shelley Gilberts Mörder nichts mit Lorie zu tun hatte, dann würde er sein normales

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