Killing for Love: Thriller (German Edition)
Leben wieder aufnehmen. Aber bis dahin durfte er nicht vergessen, dass es für Lorie und ihn keine Zukunft gab. Es war gleich, dass seine Mutter sie mochte und seine Kinder sie anbeteten oder dass er sie noch liebte. Es ging nicht um Vergebung. Er könnte ihr vergeben und sie ihm vielleicht auch. Selbst mit der Tatsache, dass jeder Mann im County, seine Freunde, Untergebenen und Nachbarn eingeschlossen, Lorie nackt im Playboy gesehen hatten, könnte er sich abfinden. Aber wie sollte er die Bilder von ihr auslöschen, wie sie Sex mit zwei anderen Kerlen hatte?
Sieh es ein, Mike, manche Dinge sollen einfach nicht sein!
Sie lag in seinen Armen, ihr Rücken an seiner Brust, ihr nackter Po an seiner Erektion. Er liebkoste ihren Hals und atmete den süßen, blumigen Duft ihres Haars ein, das noch feucht von der gemeinsamen Dusche war. Er küsste ihren Hals, ihr Kinn und das Ohr, bevor er mit seiner Zunge die Muschel nachmalte. Sie stöhnte leise, schmiegte sich dichter an ihn und führte seine Hand an ihren Mund. Jeden Finger leckte sie auf und ab und lachte, als er aufstöhnte.
»Du bist verdorben«, raunte er ihr zu, während er sie in seinen Armen umdrehte.
»Und du liebst es.« Mit einem verführerischen Lächeln zwinkerte sie ihm zu.
»Ich liebe dich«, sagte Mike. »Ich liebe dich wahnsinnig!«
»Nicht mehr als ich dich.« Lorie verschränkte ihre Hände in seinem Nacken. »Manchmal liebe ich dich so sehr, dass es weh tut.«
Er glitt mit einer Hand zwischen ihre Schenkel und berührte sie dort. »Sag mir, wo es weh tut, Baby, dann sorge ich dafür, dass es aufhört!«
»Wer ist jetzt wohl verdorben?« Sie lachte, als er sich über sie hob, die Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes abgestützt. »Du weißt, wo, und du weißt auch, was dagegen hilft.« Einladend spreizte sie ihre Beine.
Mike hob seine Hüften und versank vollständig in ihr. Er nahm sie mit demselben ungeduldigen Verlangen wie vor nicht einmal einer Stunde unter der Dusche. Nie konnte er genug von Lorie bekommen. Je häufiger er sie liebte, umso heftiger begehrte er sie.
Sie kam als Erste, schrie seinen Namen und grub ihre Fingernägel in seinen Hintern. Mehr bedurfte es nicht, dass er kopfüber in einen fulminanten Orgasmus stürzte.
Hinterher sank er atemlos und ermattet auf sie und rührte sich nicht, bis die Nachbeben aufhörten, seinen Leib zu schütteln. Als er schließlich von ihr herunterglitt und sich auf den Rücken legte, rutschte sie zur anderen Seite des Bettes und stand auf.
»Wo willst du hin?« Er streckte eine Hand nach ihr aus, weil er sie zurückhalten wollte.
»Ich muss gehen«, antwortete sie. »Er wartet auf mich.«
»Wer wartet auf dich?« Mike setzte sich im Bett auf.
»Der Mitternachtsmörder.«
»Nein! Du darfst nicht gehen. Ich lasse nicht zu, dass er dich kriegt!«
Auf halbem Weg zur Tür blieb sie stehen, drehte sich um und lächelte ihm zu. »Ich muss gehen. Ich muss für meine Sünden bezahlen. Wenn ich erst fort bin, kannst du mich vergessen. Ich werde dir nie wieder weh tun oder dich enttäuschen.«
Mike sprang aus dem Bett und versuchte, Lorie aufzuhalten, ehe sie aus dem Schlafzimmer ging, doch seine Füße waren so bleiern, dass er sich nicht bewegen konnte.
»Lorie! Ich werde dich nie vergessen. Nie! Bitte, geh nicht! Verlass mich nicht wieder!«
Sie verschwand im Flur.
Mikes Brust schmerzte. Sein Atem ging schwer. Er wollte sich bewegen, ihr nachlaufen, doch seine Füße schienen am Boden zu kleben.
Wenn er sie nicht zurückhielt, sie nicht rettete, würde sie sterben.
Und wenn sie starb, starb er mit ihr.
Dann hörte er Schüsse. Eins. Zwei. Drei. Vier. Und bei jedem Schuss schrie Lorie vor Schmerz auf, flehte um Hilfe.
Wieder und wieder rief er ihren Namen, so dass seine Stimme sich mit ihren Schreien und den krachenden Schüssen vermischte.
Plötzlich war alles still.
Er schaffte es, seine schweren Füße anzuheben und zur Tür zu gehen. Eine Ewigkeit schien zu verstreichen, bis er endlich im Flur war. Kaum trat er hinaus, fühlte er etwas Feuchtes unter seinen Sohlen. Er blickte hinab und sah eine dünne rote Spur, die sich über die Dielen zog.
Und am Ende des Flurs – Gott, bitte nicht!
Dort lag Lories blutiger nackter Leib. Ihre wunderschönen braunen Augen starrten durch die Sehschlitze einer Schmuckmaske ins Leere.
Mike war sofort wach, allerdings benommen und von einem solch tiefen Verlustschmerz erfüllt, als wäre der Traum real gewesen.
Er richtete sich zum Sitzen auf
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