Killing for Love: Thriller (German Edition)
darfst dein Leben nicht meinetwegen aufs Spiel setzen!«
»Aber das ist es doch gerade! Falls dir etwas zustößt und ich weiß, dass ich nicht alles getan habe, um für deine Sicherheit zu sorgen, kann ich damit nicht leben.«
»Verdammt, Mike, wieso fühlst du dich plötzlich für mich verantwortlich? Fast neun Jahre lang konntest du kaum mit mir sprechen, mich nicht einmal ansehen, und wenn du überhaupt etwas zu mir sagtest, hast du mir unmissverständlich klargemacht, dass du absolut gar nichts mit mir zu tun haben willst.«
»Ja, ich weiß. Danke, dass du mich daran erinnerst, was für ein Idiot ich war!«
Für einen kurzen Moment war sie sprachlos.
»Ich ziehe hier ein und bleibe, bis du nicht mehr in Gefahr bist. Sollen die Leute reden! Ich bin dein Bodyguard, nicht dein Liebhaber. Falls irgendjemand etwas anderes denkt …« Er zuckte mit den Schultern. »Ich muss es tun. So gern ich dir eine bessere Erklärung geben würde – ich weiß keine.«
»Hannah und M. J. werden …«
»Aus unerfindlichen Gründen scheinen meine Kinder dich anzubeten. Sie sind damit einverstanden, und meine Mutter riet mir sogar dazu. Sie meinte, ich solle tun, was ich tun muss.«
Verärgert warf Lorie ihre Hände in die Höhe und funkelte Mike wütend an. »Was ist mit Abby Sherman? Du willst mir hoffentlich nicht weismachen, ihr wäre recht, dass ihr Freund bei einer anderen Frau wohnt, und sei es bloß als Bodyguard. Ihr ist sehr wohl klar, dass die ganze Stadt über unsere Geschichte Bescheid weiß.«
»Abby und ich haben heute Abend Schluss gemacht.«
»Was?!«
Mikes Blick wich keine Sekunde von Lorie. »Es war von Anfang an nicht das Richtige. Ich habe mich um die Beziehung bemüht, und sie hat es weiß Gott erst recht getan. Abby ist eine nette Frau, aber … ich liebe sie nicht. Und meine Kinder können sich nicht einmal ausstehen. Was meine Mutter betrifft … Verdammt, jetzt hör mich mal einer an! Mein Privatleben geht dich überhaupt nichts an, und trotzdem ringe ich mir irgendwelche Erklärungen ab.«
»Du hast recht. Dein Privatleben geht mich nichts an – aber dein Einzug bei mir sehr wohl.«
»Ich bin als dein Beschützer hier, um für deine Sicherheit zu sorgen. Ganz sicher bin ich nicht hergekommen, um dir ewige Liebe zu schwören oder so etwas.« Jetzt sah er zu Boden und rieb sich den Nacken. »An unserer persönlichen Beziehung hat sich nichts geändert. Du bist für mich tabu, wie du es schon die ganze Zeit seit deiner Rückkehr bist.«
»Scher dich zum Teufel, Michael Birkett! Ich will, dass du gehst. Verschwinde auf der Stelle aus meinem Haus, und komm nicht wieder her!«
Stirnrunzelnd sah er sie an, und Zorn leuchtete in seinen dunkelblauen Augen auf. »Ich gehe nirgends hin. Ich bleibe so lange hier, wie es dauert, und tue, was ich tun muss, damit du sicher bist.«
Lorie wollte ihn schlagen, aber stattdessen stöhnte sie frustriert. »Kommt nicht in Frage! Ich erlaube nicht, dass du den Märtyrer spielst, indem du dein Leben riskierst, um mich zu beschützen. Welche Gründe du auch haben magst, lass es, bitte! Falls du das hier machst, weil du dein schlechtes Gewissen beruhigen willst, nachdem du mich jahrelang wie den letzten Dreck behandelt hast: Das ist überflüssig. Ich vergebe dir, was immer du an Sünden gegen mich verübt zu haben glaubst. Geh nach Hause, Mike! Geh zurück in dein sicheres, unkompliziertes, über jeden Vorwurf erhabenes Leben! Kümmere dich um deine Kinder, und such weiter, bis du eine zweite Molly gefunden hast!«
Es reichte ihr. Mehr konnte sie nicht ertragen. Allein der Gedanke, Mikes Anwesenheit in ihrem Haus Nacht für Nacht aushalten zu müssen, war ihr schon zu viel.
Sie rannte an Mike vorbei, durch den Flur in ihr Schlafzimmer, wo sie die Tür hinter sich zuknallte. Eine Sekunde lang überlegte sie, ob sie abschließen sollte, aber wenn Mike hereinkommen wollte, würde eine verschlossene Tür ihn kaum aufhalten. Und eigentlich glaubte sie auch nicht, dass er ihre Privatsphäre stören würde. Hoffentlich hatte sie ihn überzeugt und er ging! Aber wie er sich auch entschied, ob er verschwand oder blieb: Heute Abend würde sie nicht mehr mit ihm reden müssen. Dazu war morgen früh noch genug Zeit.
Nachdem sie ihre Schuhe abgestreift hatte, fiel sie bäuchlings quer auf ihr Bett, drehte sich auf die Seite und ließ die Tränen fließen, die sie den ganzen Tag zurückgehalten hatte. Während sie weinend dalag, krümmte ihr Körper sich instinktiv
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