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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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war vorangegangen.
    Seltsam, dass dieser Kerl sie so herablassend behandelte, sie aber persönlich führte, obgleich überall im Haus Mitarbeiter von Home Sure zur Verfügung standen, denen er diese Aufgabe hätte übertragen können. Tina eingeschlossen.
    Endlich waren sie hier in dieser beleuchteten Höhle angekommen, und die ohnehin schon recht niedrige Temperatur im Raum schien noch um einige Grade zu fallen, als Templeton und Grissom miteinander sprachen.
    »Ihr Wunsch ist mir Befehl«, hatte Templeton trocken zu Grissom gesagt und auf den Tisch, auf dem mehrere Stapel mit Papieren warteten, gedeutet.
    »Das ging aber schnell«, war Grissoms Antwort gewesen. »Danke.«
    Templetons Schulterzucken war kaum erkennbar. »Ich sagte Ihnen bereits, dass wir Ihnen helfen werden, so gut wir können.«
    »Wenn Sie uns ein paar Kartons zur Verfügung stellen könnten, dann …«
    »Nein. Keine Kartons, Grissom. Diese Akten bleiben hier. In diesem Haus.«
    »Sie wussten, dass wir die Papiere mitnehmen wollten«, hatte Grissom erwidert.
    »So? Haben Sie eine richterliche Anordnung dabei?«
    »Was ist denn plötzlich aus Ihrer Kooperationsbereitschaft geworden, Todd?«, hatte Grissom mit ausdrucksloser Miene gefragt, während seine Stimme ein Stirnrunzeln zu imitieren schien.
    Nun wurde Templetons Lächeln regelrecht fröhlich. »Was denn, Gil – ich bin doch kooperativ. Die Akten, um die Sie gebeten haben, sind alle hier. Aber es wäre unverantwortlich gegenüber meinen lebendigen Klienten, ganz zu schweigen von meinen Investoren, würde ich zulassen, dass Sie diese Akten von all den Bewohnern von Las Colinas fortschleppen … ohne dass ein Richter bestätigt hat, dass Sie wirklich die Akten jedes einzelnen Bewohners benötigen. Dass ich Ihnen gestatte, die Akten hier, bei Home Sure, durchzusehen, ist bereits ein Akt kollegialer Höflichkeit.«
    Und Templeton verbeugte sich – das tat er tatsächlich – und ließ Grissom und Greg einfach stehen. Grissom verärgert, Greg verwirrt.
    Das war der Moment, bevor Grissom Greg anwies, ihn anzurufen, wenn er fertig wäre, ihm die Liste der Dinge überreichte, auf die er achten sollte, und ihn allein in dieser Betongruft zurückließ.
    Zunächst hatte Greg Grissoms Wunschzettel mehrfach gelesen und war wie gelähmt angesichts des unfassbaren Volumens an Papier, das ihn erwartete.
    Als sein Blick einem Geräusch folgte, stellte er fest, dass in einer Ecke direkt unter der Decke eine Videokamera installiert worden war, deren Linse in seine Richtung deutete.
    Also, dachte er, hält Home Sure Security es offenbar für nötig, das C.S.I. im Auge zu behalten. Das war wirklich erstaunlich. Damit hätte er wirklich nicht gerechnet.
    Er widerstand der Versuchung, idiotisch zu grinsen und zu winken. Er ermahnte sich selbst, dass er erwachsen sei, und vergrub sich in den aufgestapelten Papieren. Er begann mit der Akte des Opfers, Grace Salfer. Greg war sich nicht sicher, wonach er eigentlich suchte, und er fühlte sich hoffnungslos überfordert – wie öfter schon, seit er den sicheren Schoß seines Labors verlassen hatte, um hinaus in die kalte Welt des Außendiensts zu ziehen.
    Aber langsam wurde dieses Gefühl zu einer zweiten Natur, sodass es ihn kaum noch berührte.
    Das erste Formular, das er ergriff, sah nach einem standardisierten Antragsformular aus: Name, Adresse, Telefonnummer. Er überflog es rasch, sah nichts Außergewöhnliches, atmete die Luft aus, die sich in seinen Lungen staute und las das Schreiben noch einmal, dieses Mal langsam.
    Während des größten Teils seines Lebens hatte Greg gegen den natürlichen Trieb aller Wunderkinder ankämpfen müssen, alles hastig erledigen zu wollen. Die Schule, vor allem die Highschool, war ihm schmerzhaft leicht gefallen. Regelmäßig hatte er bis zum Abend – oder sogar bis zum Morgen – vor dem Unterricht gewartet, bis er seine Hausaufgaben gemacht hatte. Diese Gewohnheit hatte er nie wirklich abgelegt, wenngleich sie durch die Laborarbeit in bestimmtem Maße relativiert worden war. Im Labor brauchten die Dinge einfach ihre Zeit. Die Wissenschaft hält keine Termine ein, wir schon, so hätte Grissom das wohl gesagt. Doch außerhalb des Labors musste sich Greg immer noch zusammenreißen, um nicht wieder in das bewährte Verhalten des Dahinhuschens zu verfallen.
    Nur langsame Fortschritte sind echte Fortschritte, sagte er sich nun. Du darfst nichts übersehen.
    Nichts Neues in den Namens-, Adress- oder Telefonfeldern.
    Der nächste

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