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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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und ich, aber wir standen uns nach meinem Gefühl nicht wirklich nahe. Wir haben uns regelmäßig gesprochen, aber ich habe meine Tante seit dem Weihnachtsabend nicht mehr gesehen, und das letzte Mal telefoniert haben wir kurz nach dem ersten Januar. Über ihren Besitz haben wir nie gesprochen. Ich war nicht ihr Sohn, wissen Sie. Ich hätte das für geschmacklos gehalten. Ihr Besitz wäre ein Thema gewesen, das mir unangenehm gewesen wä re.«
    »Und sie hat es auch nie getan.«
    »Nein.«
    »Sie mögen nicht ihr Sohn sein, Mr Arrington, aber soweit wir bisher ermitteln konnten, sind Sie ihr einziger lebender Verwandter.«
    »Soweit ich weiß, bin ich das. Zumindest der nächste lebende Verwandte.«
    »Dann wären Sie auch ihr Erbe, richtig?«
    Arrington dachte darüber nach. »Darüber habe ich mir nie viele Gedanken gemacht … Teufel, ich habe mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht. Ich verdiene außerordentlich gut. Ich nehme an, ich könnte in ihrem Testament, vorausgesetzt, sie hat eines gemacht, bedacht worden sein, vielleicht bin ich sogar der Alleinerbe. Aber wer weiß, ob meine Tante nicht einfach alles irgendeiner Wohltätigkeitsorganisation oder ihrem alten College oder irgendjemand ganz anderem hinterlassen hat?«
    »Was für ein College soll das sein?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, sie hat ein College besucht. Ich habe nur so überlegt, sie hatte ihr eigenes Leben – ein Leben, das schon viele Jahre gedauert hat, bevor ich diesen Planeten betreten habe. Also würde mich gar nichts überraschen.«
    Brass verlagerte sein Gewicht in dem Sessel, und das Leder knarrte unter ihm. »Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, Mr Arrington, aber wenn es um solche Größenordnungen geht …«
    »Welche Größenordnungen? Haben Sie irgendeine Ahnung, was ihr Besitz wert ist? Ich bestimmt nicht.« Er deutete auf die Einrichtung seines Wohnzimmers. »Außerdem: Sieht das aus, als würde ich das Geld meiner Tante brauchen?«
    Das tat es nicht – aber Brass wusste nur zu gut, dass auch er noch heute Nachmittag zu Best Buy gehen und den gleichen riesigen Fernseher mit seiner Kreditkarte kaufen konnte, was aber nicht bedeutete, dass Jim Brass sich einen solchen Kauf tatsächlich hätte leisten können.
    Und er hatte keine reiche Tante.
    Brass hielt sich nicht länger bei dieser Frage auf. »Gibt es vielleicht Angestellte, ehemalige Angestellte Ihrer Tante, die einen Groll gegen sie hegen könnten?«
    Mit einem knappen Kopfschütteln antwortete Arrington: »Soweit ich weiß, hatte meine Tante nie irgendwelche Angestellten. Vermutlich hat sie jemanden mit der Haus- und Gartenarbeit beauftragt, aber richtige Angestellte hatte sie nicht.«
    »Wissen Sie, wer diese Leute gewesen sein könnten, die sich um Haus und Garten gekümmert haben?«
    »Nein.«
    »Können Sie mir sagen, wo Sie letzte Nacht waren?«
    Arrington nippte an der sprudelnden Flüssigkeit in seinem Glas und fragte, vielleicht ein wenig zu unbeeindruckt: »Bin ich verdächtig?«
    »Das ist eine Routinefrage, Mr Arrington.«
    »Brauche ich einen Anwalt?«
    »Brauchen Sie einen?«
    Arrington stellte seinen Drink wieder auf dem Bierdeckel ab. »Warum soll gerade ich verdächtig sein? Das würde ich wirklich gern erfahren.«
    »Nicht sehr viele Leute hatten Kontakt zu Ihrer Tante«, erwiderte Brass. »Mit denen, die Kontakt zu ihr hatten, muss ich reden, und sei es nur, um sie als Verdächtige auszuschließen.«
    Arrington schien seine Erklärung zu akzeptieren. Dann sagte er: »Ich hatte ein Geschäftsessen, das mich beinahe bis Mitternacht beschäftigt hat.«
    »An einem Sonntagabend?«
    Arrington beugte sich mit einem dünnen Lächeln auf den Lippen vor. »Gibt es in Vegas tatsächlich so etwas wie einen Sonntagabend, Captain? Sie wissen doch selbst, wie das ist – die Gottlosen haben keinen Frieden. Ich buche Shows im Platinum King Casino.«
    Nun wurde Brass wieder munter. »Dann müssen Sie Doug Clennon kennen.«
    »Natürlich. Ich arbeite für ihn.«
    Der Detective war ehrlich beeindruckt. Clennon hatte die Leiter zum Ruhm bestiegen, indem er von den Fünfzigern bis zur Mitte der Achtziger so genannte After School Rock & Roll Dance Partys, kurz RRDP, organisiert hatte. Die RRDP konnten ein beachtliches Publikum für sich gewinnen und wurden zu einer festen Einrichtung, bis sie schließlich dem übermächtigen Sender MTV unterlagen.
    Clennon jedoch war umsichtig genug gewesen, das Platinum King Casino and Showroom zu eröffnen, das sich in den

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