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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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und zwischen den einzelnen Besuchen war jeweils recht viel Zeit vergangen – ihr Neffe, Arrington, war ein paarmal gekommen, und eine Frau namens Elizabeth Parker besuchte sie mindestens einmal im Monat. Mrs Parker war vielleicht eine Freundin, die ihnen neue Einblicke in Mrs Salfers Leben liefern konnte.
    Greg arbeitete noch weitere zwei Stunden, in denen er die Akten nur zweimal allein ließ, einmal, um die Toilette aufzusuchen, ein anderes Mal, um sich eine Flasche Wasser aus dem Automaten zu ziehen.
    Und er war über eine weitere interessante Information gestolpert: Als er die Akten über Alarmeinsätze in der Gemeinde Las Colinas überprüft hatte, hatte Greg herausgefunden, dass vier nächtliche Alarmrufe von der allgegenwärtigen Wachfrau Susan Gillette bearbeitet worden waren.
    Konnte sie die Schuhabdrücke im Garten hinter dem Haus hinterlassen haben? Zwar waren Susan Gillettes Füße viel zu klein für die Abdrücke, aber sie könnte in Männerschuhen gestanden haben – und die geringe Tiefe der Abdrücke ließe sich durch Gillettes leichtes Körpergewicht erklären.
    Gillettes Personalakte war nicht unter diesen Papieren, aber Greg hielt seine Theorie schriftlich fest. Er würde Grissom fragen, was zu tun war, um an diese Personalakten heranzukommen.
    Als Greg fertig war, brannten seine Augen und umwölkte sich sein Geist, und in seinem Hirn pochte es, als wünschte jemand, in seinen Schädel hereingelassen zu werden. Er hatte beinahe zwanzig Stunden nicht geschlafen, und er wusste nicht, wie lange er noch durchhalten würde. Flüchtig sah er sein früheres Selbst vor seinem geistigen Auge, mit einer aktuellen Ausgabe der Rolling Stone bequem zurückgelehnt auf seinem Stuhl im DNS-Labor, während die Maschinen die Arbeit für ihn erledigten.
    Die Vorstellung entlockte ihm ein Lächeln, aber schließlich war er ja immerhin mit den Akten, zumindest mit denen, die man ihm zur Verfügung gestellt hatte, fertig geworden, und nun zog er endlich das Mobiltelefon aus der Gürteltasche und rief seinen Boss an.
    »Grissom.«
    »Greg hier. Ich bin fertig.«
    »Wie müde sind Sie jetzt, Greg?«
    »Ich glaube, ich habe noch einen Puls.«
    »Dann schlafen Sie ein paar Stunden. Danach treffen wir uns zu einem frühen Abendessen, bei dem Sie mir erzählen können, was Sie herausgefunden haben.«
    »Wir treffen uns … zum Abendessen?«
    »Ja.«
    »Warum wollen Sie … mit mir?«
    »Warum? Ist das ein Problem?«
    »Nein, es ist … Klar. Cool. Wo?«
    Grissom sagte es ihm, und sie beendeten das Gespräch.
    Als er seine Sachen zusammengepackt hatte und in den Ausstellungsraum der Lobby gegangen war, erhaschte Greg noch einen erfreulichen Blick auf die junge Latina, die er schon bei seinem Eintreffen gesehen hatte. Er fragte sich, ob er selbstbewusst genug war, um mit ihr zu sprechen, als er fühlte, dass jemand neben ihm stand und Todd Templeton an seiner Seite erblickte.
    »Haben Sie gefunden, wonach Sie gesucht haben?«, fragte Templeton.
    »Für den Anfang schon. Danke.«
    »Sie waren ziemlich lange da drin.«
    »Ist eine ziemliche Plackerei«, entgegnete Greg, »all die Papiere – mir ist aufgefallen, dass die Besucherlisten nicht bei den Akten waren. Abgetippte Listen, ja, aber keine Originale. Können Sie mir sagen, warum das so ist?«
    Templeton runzelte die Stirn. »Grissom hat nicht nach den Listen gefragt.«
    »Ist das eine Frage oder die Antwort, Mr Templeton?«
    Der Sicherheitsmann lachte. »Die Antwort, mein Sohn.« Dieses letzte, gönnerhafte Wort betonte er besonders. »Erzählen Sie Ihrem großen Boss, dass er mit einem Richter sprechen soll, falls er noch mehr von mir will.«
    »Wissen Sie«, sagte Greg lächelnd, »ich wette, er wird ganz Ihrer Meinung sein.«
    »Was?«
    »Ich wette, er wäre der Ansicht, dass es Zeit für eine richterliche Anordnung wäre … Noch mal danke für Ihre Unterstützung.«
    Templeton dachte immer noch angestrengt über Gregs Worte nach, als dieser schon durch die Doppeltüren nach draußen verschwunden war. Der Kriminalist wollte sich nicht umdrehen, er wollte schnurstracks zu seinem Auto gehen, aber er konnte sich einfach nicht beherrschen. Vorsichtig drehte er den Kopf und erhaschte einen kurzen Blick auf Templeton. Er konnte nicht erkennen, ob der Sicherheitschef besorgt wirkte oder nicht, aber glücklich sah der Kerl auf keinen Fall aus.
    Um kurz nach neun am Abend betrat Greg das unscheinbare Boulder Highway Diner, wo er Grissom in einer Nische mit einer Tasse Kaffee

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