Killing Game
brachte sogar ein Lächeln zu Stande, ehe er sagte: »Wir müssen uns unterhalten? Klingt ominös, Conrad. Das hat so einen gewissen … oberlehrerhaften Klang.«
»Das war nicht beabsichtigt. Aber wir haben ein Problem.«
»Haben wir? Soll ich … raten?«
Nun förderte auch Ecklie ein Lächeln zu Tage. »Darum würde ich Sie auf keinen Fall bitten – ich weiß doch, was Sie vom Raten halten. Das bewundere ich an Ihnen.«
»Danke«, sagte Grissom und dachte: Können wir jetzt damit aufhören?
Den Blick auf die Hände gerichtet, deren Fingerspitzen zusammengepresst waren, sagte der Bürokrat mit dem zurückweichenden Haupthaar: »Gil, ich habe heute einen Anruf bekommen … von Todd Templeton.«
Grissoms Miene blieb ausdruckslos. »Von Home Sure. Und?«
Erst jetzt sah Ecklie Grissom ruhigen Blickes in die Augen. »Und er ist ziemlich …« Ecklie suchte nach dem passenden Wort, doch alles, was ihm einfiel, war: » …verärgert. Templeton behauptet, Sie würden ihn schikanieren.«
Grissom schüttelte den Kopf. »Das ist eine glatte Lüge«, sagte er. »Ich weiß, dass er mich verabscheut, also habe ich gewissenhaft darauf geachtet, ihm gegenüber stets eine höfliche, professionelle Haltung einzunehmen.«
»Das deckt sich nicht mit seiner Geschichte.«
»Nun, seine Geschichte ist nicht mehr als eine Geschichte. Und er ist als Lügner bekannt, also weiß ich nicht, was es da zu reden gibt.«
Ecklies Augen ruhten immer noch auf dem Kriminalisten. »Templeton behauptet, er hätte sich bei der Untersuchung bezüglich Las Colinas kooperativ verhalten.«
Grissom wedelte mit der offenen Hand. »In gewisser Weise stimmt das sogar. Obwohl er Greg Sanders heute jede weitere Hilfe verwehrt und erklärt hat, wir würden einen Gerichtsbeschluss benötigen, wenn er noch weiter mit uns kooperieren soll.«
Ecklie dachte darüber nach und sagte: »Templetons Version klingt ein wenig anders. Er hat mir erzählt, dass Sie, egal, wie sehr er sich auch bemüht hat, immer noch mehr verlangt hätten.«
»Conrad, er hat uns die Akten freiwillig gezeigt. Eine seiner Kundinnen ist ermordet worden. Es ist in seinem Interesse, mit uns zusammenzuarbeiten. Warum unterhalten wir uns überhaupt darüber?«
»Ich will mich nur vergewissern, dass die Vorschriften befolgt werden. Mir ist klar, dass Sie diesem Individuum schon früher begegnet sind. Sagen Sie mir, warum ich nicht fordern sollte, Sie wegen Befangenheit von diesem Fall abzuziehen?«
»Sie können tun, was Sie wollen, Conrad. Ich kann Ihnen nur versichern, dass wir strikt nach Vorschrift vorgegangen sind, und ich schränke meinen persönlichen Kontakt zu dem Mann auf ein Minimum ein.«
»Also gut, Gil, ich werde eine Aktennotiz anfertigen und Ihnen die Gelegenheit einräumen, die Entscheidung selbst zu treffen. Sie erhalten ein Memo über dieses Gespräch.«
Ach ja, ein Politiker hinterlässt seine Spuren ja immer auf Notizzetteln.
»Sie wissen, dass es nicht meine Art ist, mich in die Arbeit eines Schichtleiters einzumischen. Ich werde Ihre Entscheidung nicht im Nachhinein infrage stellen, aber ich gebe Ihnen jetzt die Gelegenheit, sich zurückzuziehen.«
Ehe noch eine weitere Silbe in dem Gespräch fallen konnte, platzte Catherine völlig außer Atem mit einem Bogen Papier in der Hand zur Tür herein.
»Entschuldigen Sie, Conrad«, sagte sie. »Ist das eine Besprechung, oder nur eine … Unterhaltung?«
»Es ist eine Besprechung«, sagte Ecklie. »Aber wir sind so gut wie am Ende.«
»Jedenfalls muss ich mit Gil reden«, sagte sie. »Eine dringende Angelegenheit – eine neue Entwicklung in zwei Mordfällen.«
»Was für eine Entwicklung?«, fragte Grissom.
Sie zwinkerte ihm zu. »Die Art Entwicklung, die eine Koordination der Teams unumgänglich macht«, antwortete sie ihm.
Grissom wusste sofort, dass sie – worum es auch gehen mochte – es vorzog, mit ihm allein zu sprechen, ohne Ecklie.
Möglicherweise spürte das auch Ecklie und hatte tatsächlich genug Respekt gegenüber seinen Mitarbeitern, sich zu erheben und zu sagen: »Dann will ich Ihnen beiden nicht im Weg sein.«
»Gehen wir in mein Büro, Catherine«, sagte Grissom, ehe er sich zu dem Bürokraten umdrehte und ihm zunickte. »Conrad, ich danke Ihnen für Ihren Rat.«
»Dazu bin ich doch hier, Gil. Um Sie an Ihre eigenen korrekten Entscheidungen zu erinnern. Achten Sie auf das Memo.«
Bald darauf, in Grissoms Büro, saß eine ungewöhnlich aufgekratzte Catherine vor seinem Schreibtisch auf der
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