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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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dachte, ich sollte sie besser morgen anrufen. Dann bin ich nach Hause gefahren. Nur …jetzt ist morgen, nicht wahr? Und ich kann sie nicht anrufen. Nie mehr.«
    Der Verdächtige schien den Tränen nahe zu sein, aber der Detective gab ihm keine Chance, sich seinen Gefühlen hinzugeben, sondern fragte: »Um welche Zeit sind Sie nach Hause gekommen?«
    Dearborn zuckte mit den Schultern. »Verdammt, ich weiß es nicht … ich habe nicht darauf geachtet. Ich konnte schließlich nicht wissen, dass ich ein verdammtes Alibi brauchen werde. Irgendwann zwischen halb neun und neun, schätze ich.«
    »Hat jemand Sie gesehen?«, fragte Larkin.
    Finsteren Blickes schüttelte Dearborn den Kopf. »Außer meinem Hund? Niemand, jedenfalls, so viel ich weiß. Ich bin eben direkt nach Hause gefahren.«
    »Was haben Sie getan, als Sie dort waren?«
    »Keine Ahnung.«
    »Denken Sie nach. Erzählen Sie uns alles, Schritt für Schritt.«
    »Na ja, ich habe den Wagen in der Auffahrt abgestellt. Bin zur Haustür gegangen. Hab den Schlüssel ins Schloss gesteckt, was sonst?«
    »Haben Sie den Fernseher eingeschaltet?«
    »Nein, ich habe gelesen.«
    Warrick wusste, dass Larkin gerade versucht hatte, dem Verdächtigen zu helfen. Denn hätte Dearborn ferngesehen, dann hätte ihm das auch ein Alibi verschaffen können: Name der Sendung, Beschreibung des Inhalts …
    »Gehen wir einen Schritt zurück, Travis. Hat in einem der Nachbarhäuser Licht gebrannt?«
    »Ich erinnere mich nicht.«
    Larkin war frustriert. Inzwischen war Warricks Aufmerksamkeit auf das obere Ende von Dearborns Overall gelenkt worden, dahin, wo der Verdächtige ständig nervös an dem Reißverschluss spielte, runter, rauf, runter, rauf und so weiter und so fort.
    Und dann glaubte Warrick, er hätte etwas unter dem Oberteil des Overalls erkannt.
    Zum ersten Mal, seitdem das Verhör begonnen hatte, ergriff Warrick das Wort.
    »Stopp«, sagte er, und die beiden anderen Männer rührten sich nicht mehr, sondern starrten ihn mit großen Augen an. »Mr Dearborn, bitte öffnen Sie Ihren Overall.«
    So wie Dearborn ihn angaffte, hätte man glauben können, Warricks Haar hätte in Flammen gestanden. »Was zum Teufel soll …?«
    »Bitte öffnen Sie den Overall.«
    »Ich glaube nicht, dass ich dazu verpflichtet bin«, sagte Dearborn. »Ich habe auch Rechte.«
    »Machen Sie ihn einfach bis zur Taille auf.«
    Mit geweiteten Augen tat Dearborn schließlich, was ihm aufgetragen worden war. Langsam quälte sich der Reißverschlusshaken abwärts und offenbarte vier scheußliche Kratzer auf der Brust des Mannes.
    »Was ist da passiert, Trav?«, fragte Warrick.
    Dearborn sah überrascht an sich herunter, als wären die Wunden Stigmata, die gerade erst auf magische Weise erschienen waren. »Ach, die!«
    »Die.«
    »Coda! Mein Hund. Wir haben gekämpft, und es wurde ein bisschen grob. Das ist alles.«
    Larkins Miene drückte offene Verachtung aus. »Ihr Hund?«
    Warrick erhob sich und ging um den Tisch herum, um sich vor dem Verdächtigen aufzubauen.
    Immer noch an den Detective gewandt, sagte Dearborn: »Sie wollten es wissen, ich habe es Ihnen erzählt. Ich habe mich mit dem Köter über den Boden gerollt, und er hat mich gekratzt – es verstößt doch nicht gegen irgendein gottverdammtes Gesetz, mit einem Hund zu spielen, oder?«
    »Darf ich?«, fragte Warrick und beugte sich vor, um sich die Kratzer genauer anzusehen.
    Dearborn legte nervös die Stirn in Falten. »Vielleicht sollte mein Anwalt jetzt dabei sein …«
    »Wollen Sie, dass wir Ihren Anwalt herrufen?«
    In der Zwischenzeit untersuchte Warrick die Wunden: Ein langer gezackter Kratzer von etwa acht Zentimetern Länge bewegte sich über die Mitte von Dearborns Brustkorb nach unten. Ein anderer, beinahe genauso tief, verlief links davon, und dann gab es da noch zwei weitere kleinere Kratzer, die nicht einmal die Haut durchdrungen hatten. Die Wunden sahen tatsächlich eher so aus, als wären sie das Werk eines Tieres und nicht das eines Menschen. Aber wenn es um ihr Leben ging, konnten da nicht auch Gewaltopfer zu Tieren werden?
    Warrick sah noch genauer hin und entdeckte etwas.
    »Halten Sie still«, sagte er und zog eine kleine Lupe hervor, die an einer Schlüsselkette hing.
    »Was ist das für ein Spielzeug?«, fragte Dearborn.
    »Nicht so herablassend, bitte«, sagte Warrick. »Es funktioniert, und ich habe keine vollständige Tatortausrüstung in der Hosentasche.«
    »Warum zum Teufel sollte ich Ihnen gestatten …«
    »Weil

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