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Kind der Hölle

Kind der Hölle

Titel: Kind der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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sich nur von Phil und Marge Engstrom und traten ins helle Sonnenlicht hinaus.
    Nachdem sie endlich der feindseligen Atmosphäre im Gemeindesaal entronnen war, begann Janet sich zu entspannen. Ihre Ängste kehrten jedoch zurück, als Jack Beckwith ihnen nachgeeilt kam.
    »Wissen Sie, wo Ihr Sohn letzte Nacht war, Mr. Conway?« wollte er wissen.
    Ted starrte den Sheriff wütend an. »Zu Hause. Warum?«
    »Nur keine Aufregung«, sagte Beckwith hastig. »Zu meinem Job gehört es nun mal, Fragen zu stellen, und ich versuche nur …«
    »Sie versuchen, meinen Sohn die Grabschändung anzuhängen, stimmt’s?« fiel Ted ihm ins Wort. »Warum sollte ich mich da nicht aufregen?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß er es getan …«
    Ted ließ ihn wieder nicht ausreden. »Sehr vernünftig, denn falls Sie das behaupten sollten, hätten Sie im Nu eine Verleumdungsklage am Arsch!«
    Beckwiths Gesicht lief rot an. »Ich muß doch sehr bitten, Conway … Sie vergreifen sich im Ton!«
    »Sie auch!« konterte Ted. »Ich habe es satt, was in dieser Stadt vorgeht. Seit wir hier sind, versuchen eine Menge Leute, uns zu vergraulen.« Seine Stimme verriet den tiefen Groll, den er hegte. »Da ist Jake Cumberland, stimmt’s? Gestern bei der Versammlung hat er mich beschuldigt, mit dem Teufel im Bunde zu stehen! Warum fragen Sie nicht diesen Verrückten, wo er gestern nacht war, bevor Sie meinen Sohn beschuldigen?« Er starrte zur Kirche hinüber. »Und wenn wir schon vom Teufel sprechen, sollten wir vielleicht auch die Kirchenmänner erwähnen! War es nicht Vater MacNeill, der in den letzten Wochen die ganze Stadt gegen mich aufgehetzt hat und auch gestern bei der Sitzung verhindern wollte, daß ich hier ein Hotel eröffnen darf? Und jetzt wurde auf dem Friedhof neben seiner Kirche ausgerechnet das Grab meines Onkels geschändet! Sie sollten also lieber nicht mich ausfragen, Sheriff, sondern den Priester und all jene, die meine Familie verleumden!«
    Ray Beckwith wich unwillkürlich einige Schritte zurück, und sein soeben noch hochrotes Gesicht verlor jede Farbe. »Ja, Mr. Conway«, murmelte er demütig. »Ich kann Ihre Gefühle gut verstehen, und ich verspreche Ihnen, jede Möglichkeit in Betracht zu ziehen.«
    Ted fixierte den Sheriff noch einmal. »Tun Sie das!« befahl er in scharfem Ton, bevor er sich sanft an seine Familie wandte: »Gehen wir nach Hause!«
    Vater MacNeill zitterte vor Zorn. »Er hat vorgeschlagen, mich zu verhören, und Sie haben ihn ernst genommen?«
    Ray Beckwith zuckte erschrocken zusammen und verwünschte sein Pech, gerade dann Dienst gehabt zu haben, als der Priester die Grabschändung entdeckte. Sie saßen im kleinen Büro des Gemeindevorstehers, und Vater Bernard hatte sich zu ihnen gesellt. Das Kreuz, mit dem das Katzenfell an den Baum genagelt worden war, stammte eindeutig aus der Kirche, aber die war nachts immer abgeschlossen. Vater MacNeill hatte heute morgen vor der Messe selbst aufgesperrt. Einige andere Gemeindemitglieder hatten Schlüssel, aber keiner von ihnen hätte ihn an Jared Conway oder Jake Cumberland ausgeliehen.
    Wie Beckwith mittlerweile erfahren hatte, war Jared Conway tatsächlich unbeaufsichtigt in der Kirche gewesen. Hatte Vater Bernard die Arbeit der beiden Jungen dann nicht kontrolliert, wollte der Sheriff wissen. Dieser mußte zugeben, daß er das an jenem Spätnachmittag versäumt hatte. Beckwith wandte seine Aufmerksamkeit Vater MacNeill zu. »Aber Ihnen hätte doch auffallen müssen, daß dieses Kreuz fehlte, seit die Jungen die Kirche geputzt hatten!«
    »Ich gehe ständig in der Kirche aus und ein«, erwiderte der Priester verärgert. »Da achte ich nicht auf jede Kleinigkeit.«
    »Aber heute morgen ist Ihnen aufgefallen, daß das Grabmal von George Conway einen Spalt weit offenstand!«
    Vater MacNeill verlor die Geduld, und sein Gesicht wurde zu einer zornigen Maske. »Wollen Sie mir etwa unterstellen, den Friedhof geschändet zu haben?« fragte er in einem Ton, der den Sheriff einschüchtern sollte.
    Doch Ray ließ sich nicht kleinkriegen. »Ich tu nur meine Arbeit. Ich habe mit Mr. Conway gesprochen, so wie Sie es wollten, und jetzt spreche ich mit Ihnen, so wie er …«
    Der Sheriff verstummte im Bewußtsein, sich verplappert zu haben, und natürlich hakte der Priester sofort nach. »Hat Ted Conway Ihnen vorgeschlagen, mich zu verhören – ja oder nein? Diese einfache Frage müßten Sie eigentlich beantworten können.«
    »Ich hab’s Ihnen doch schon gesagt, Vater MacNeill. Ich

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