Kinder, Computer und Co - Familie ist lebenswert
Doch auch Demonstration von Macht sowie soziale Anerkennung sind Motive.
Der Begriff „happy-slapping“ verharmlost Gewalt und suggeriert, dass es sich um einen Scherz handelt, während es sich meist um gezielte Prügeleien von Jugendlichen handelt.
Man muss befürchten, dass Jugendliche bestimmter Risikogruppen gefährliche Handyformate wie „happy slapping“ konsumieren und damit angeregt werden, diese selbst zu produzieren oder als Anleitung für eigenes Verhalten interpretieren.
Der extreme Grad an Grausamkeit bei diesen Aufnahmen kann bei Kindern zu massiven Ängsten führen, desensibilisierend („Das ist doch normal“) wirken und gehört aus Sicht des Kinder- und Jugendschutzes verboten.
Offensichtlich managen Kinder und Jugendliche über das Handy zusehends die Organisation ihrer Freizeit. Zeit- und Treffpunkte werden mal eben per SMS vereinbart. Feste Terminabsprachen in der Schule sind nun nicht unbedingt notwendig, was die individuelle Flexibilität von Kindern deutlich erhöht, da sie jederzeit ortsunabhängig mit ihren Freunden in Kontakt treten können. Im Handy sind alle wichtigen Informationen gespeichert, von Geburtstagen der Freunde bis zu den Terminen von Partys oder anderen Events.
Die meisten Handys werden auch nachts nicht ausgeschaltet. Sie dienen als Wecker.
Auch wenn bis jetzt noch nicht nachgewiesen werden konnte, in welcher Weise die elektromagnetischen Strahlen der Handys gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, so ist eine Gefährdung nicht ausgeschlossen, die von Fachleuten für Kinder höher eingeschätzt wird als für Erwachsene.
Wer sein Handy ausschaltet, könnte etwas verpassen; dieses Gefühl führt dazu, dass Handys im Dauerbetrieb laufen. Warum gibt es wohl Hinweise im Kino, im Theater, in der Oper, das Handy auszuschalten? Die Schulen haben ebenfalls ein HandyProblem und reagieren meistens mit Verboten darauf. Warum muss das Handy bei den Hausaufgaben oder beim gemeinsamen Mittagessen eingeschaltet sein?
Glaubwürdig ist nur der, der es auch vorlebt. Wenn das Handy zum Dauerstress wird, helfen bei jüngeren Kindern HandyRegeln: Wer erhält die Handynummer? An wen dürfen persönliche Daten weitergegeben werden?
Die Kommunikation per SMS bietet die ganze Bandbreite des Lebens von der sachlichen bis zur emotionalen. Die Kurzmitteilungen sind gespickt mit Abkürzungen (z. B. HDL = hab dich lieb), die es den Außenstehenden schwer machen, die Nachricht (ohne einige Grundkenntnisse) zu lesen.
Kindern und Jugendlichen sollte in jedem Fall klar sein, dass es strafbar ist, pornografische Bilder und Gewaltvideos zu versenden, und sie dies nicht mit „pubertärer Angeberei“ verharmlosen können.
Vielleicht wählen Kinder und Jugendliche die SMS als Form der Kommunikation, weil Tippfehler toleriert werden und man sich bei einer SMS kurz fasst.
Den Kindern den Umgang mit dem Handy zu verbieten ist sicher nicht der geeignete Weg zur Entwicklung einer „Handykompetenz“. Viele Jugendliche sehen ihr Handy als persönliches Eigentum. Gespeicherte SMS besitzen für Jugendliche einen hohen Intimitätscharakter, ähnlich einem Tagebuch, sind der treue Begleiter. Das eigene Handy gibt Status und Anerkennung: Wer das neueste iPhone hat, wird von den Mitschülern bewundert.
Mehr Kommunikation, dummes Geschwätz oder Voyeurismus – Web 2.0
Wer nicht auf Facebook ist, den gibt es gar nicht. Privates wird öffentlich, so einfach lautet das Motto der sozialen Netzwerke. Damit einher geht seit einigen Jahren ein verändertes Nutzungsverhalten im Internet. Die Menschen beteiligen sich am Internet, stellen eigene literarische Texte ein, veröffentlichen Urlaubsbilder oder das Hochzeitsvideo. Sie kommentieren Texte, bewerten Bücher und schreiben Kommentare, sind nicht mehr Konsumenten, sondern beteiligen sich aktiv.
Interaktiv sein, das ist der neue Trend: Sich mit anderen vernetzen oder verabreden, das geht zwar auch übers Telefon, wird aber faktisch immer öfter über das Internet organisiert.
Innerhalb von wenigen Jahren sind die Netzwerke zu Kontaktforen von Millionen von Menschen geworden. Das fordert förmlich die Frage heraus, warum sich Menschen dort treffen? Was motiviert sie?
Glaubt man der Werbung, sind die Communities virtuelle Treffpunkte, eben Kontaktbörsen für private und berufliche Ziele. Die Nutzung ist vielfältig. Der Nutzer kann den eigenen Lebenslauf hochladen, eine Homepage gestalten, Fotos oder Videos von sich und Freunden einstellen oder einen Blog
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