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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Gebäudes ragt direkt vor ihnen auf, und sie versuchen hektisch, sich voneinander zu lösen, um den Aufprall zu verhindern. Gemeinsam lenken sie den Wagen auf die Lücke zwischen den schweren Torflügeln zu, und als die Ramme sie trifft, springen die Tore mit einem Aufkreischen von Metall nach innen auf. Der Lastwagen bleibt ruckartig stehen, und die Angreifer taumeln hinaus und schießen auf die Verteidiger.
    Zu viele, und zu organisiert, erkennt Logan. Sie haben auf uns gewartet. Es ist eine Falle.
    Er kämpft mit einer Entschlossenheit, von der er nicht gewusst hat, dass er überhaupt darüber verfügt, versunken in einem Nebel aus Rauch und Asche, umgeben vom Stakkato der Automaticschüsse und dem harschen Schrei seiner eigenen Verzweiflung. Er schießt auf alles, was sich bewegt und bewegt sich gleichzeitig selbst. Er weiß nicht, wie lange der Kampf geht, aber es scheint endlos zu sein. Er wird zweimal verwundet, aber das hält ihn nicht auf. Einmal überwältigen ihn die Einst-Menschen, und er verliert die Waffe, als er sich losreißt. Jemand – er findet nie heraus wer – hilft ihm und reißt die Feinde weg. Dennoch ist er betäubt und zerschlagen und unbewaffnet. Er kriecht auf allen vieren herum, sucht nach der Waffe, nach irgendeiner Waffe. Er glaubt, das ist das Ende. Er glaubt, dies ist der Tag, an dem er sterben wird.
    Dann wird es plötzlich still. Schüsse sind jetzt nur noch in der Ferne zu hören, in den anderen Häusern und draußen. Leises Stöhnen und Hilferufe erreichen ihn von Leuten in seiner Nähe, aber der Rauch im Gebäude ist so dicht, dass er niemanden sehen kann. Seine Ohren klingen von den Schüssen und den Bombenexplosionen, und er fühlt sich verwirrt und schwach. Er stolpert umher, sucht immer noch nach seiner Waffe, muss eine Waffe in der Hand halten. Schließlich findet er sie keine zwei Meter entfernt. Als er sie aufhebt, ist der Lauf so glühend heiß, dass er die Hitze noch durch das Holz des Kolbens spüren kann.
    Er tastet sich durch den Rauch. Wo sind die anderen?
    Dann fällt er über Jena, die auf dem Rücken am Boden liegt, die Augen offen und starr. Er findet auch die meisten anderen in der Nähe, alle tot. Niemand ist mehr übrig, denkt er. Er hat sie alle verloren.
    Das Stöhnen und die Schreie hören nicht auf, und er kriecht blind auf die Geräusche zu. Er gelangt an einen Käfig, in dem sich Dutzende von Gefangenen befinden, ein Teil der Sklavenbevölkerung von Midline. Gesichter drücken sich gegen den Maschendraht, Augen und Münder flehen, betteln. Er weicht vor den Händen und Fingern zurück, die versuchen, ihn festzuhalten, und tastet sich auf der Suche nach der Käfigtür am Maschendraht entlang. Der Rauch wird jetzt dünner, und draußen ist das Schießen zu einigen fernen Explosionen verklungen, unterbrochen von Rufen und Geschrei. Der Kampf neigt sich dem Ende zu. Er muss sich beeilen.
    Er stellt fest, dass die Tür mit einer schweren Kette gesichert ist. Er sieht sich nach etwas um, womit er sie aufhebeln kann. Er entdeckt eine Metallstange, die das leisten könnte – und plötzlich erscheint Michael in dem Rauch.
    »Was ist passiert?« , will er wissen. »Wo sind die anderen?«
    Er ist von Kopf bis Fuß blutig, ein Alptraum, eine Leiche, die aus dem Grab auferstanden ist. Logan kann unmöglich sagen, ob es sich um Michaels eigenes Blut handelt oder nicht. Ein Arm hängt schlaff herab, der Ärmel der schweren Jacke ist zerrissen. Im anderen hat er seine Ronin-Flechette, und Rauch quillt aus dem kleinen, böse aussehenden schwarzen Lauf »Hast du mich gehört?« , faucht er Logan zornig an.
    »Alle tot, denke ich« , antwortet Logan. »Ich bin nicht sicher, ich hatte nicht die Zeit nachzusehen. «
    Michael zuckt mit den Achseln. In seinen Augen steht ein gefährliches Glitzern. »Wilsons Gruppe ist ebenfalls tot. Meine wurde in Stücke gerissen. Sie haben uns wirklich fertig gemacht. « Er sieht die Gefangenen an, schüttelt den Kopf und murmelt etwas Unverständliches. Logan nimmt das als Anweisung weiterzumachen, steckt die Eisenstange in die Kette und beginnt, Druck auszuüben. »Lass das!«, befiehlt Michael sofort.
    Logan dreht sich um, nicht sicher, ob er ihn richtig verstanden hat.
    »Lass es bleiben!«, brüllt Michael. Er stößt den verwundeten Arm mit solchem Schwung auf den Käfig zu, dass Blutstropfen überall hinfliegen. »Lass sie, wo sie sind. Lass sie verfaulen. «
    Logan schüttelt ungläubig den Kopf. »Aber sie sind gefangen!

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