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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wie man es erwartet hatte. Meist gingen die Dinge schief.
    Es wurde Morgen, und Hawk war immer noch nicht zurück. Logan stand auf und ging hinunter auf die Straße, um sich umzusehen. Niemand war zu sehen. Lange stand er dort und wünschte sich, dass der Junge auftauchte. Aber die Straße blieb leer.
    Er holte tief Luft und atmete wieder aus. Etwas stimmte nicht, und er fürchtete, dass das alles verändern würde.
    Er brauchte ein Bad und etwas zu essen, aber er gab den Gedanken an beides auf und ging wieder ins Haus. Er stieg die Treppe zum vierten Stock hinauf und klopfte an die Tür zur Wohnung der Ghosts. Diesmal ging die Tür sofort auf, Owl rollte sich heraus, und die anderen Straßenkinder folgten ihr leise.
    »Er ist nicht zurückgekommen?«, fragte Logan.
    Owl schüttelte den Kopf. »Werden Sie versuchen, ihn zu finden?«
    »Ich weiß es nicht. Ist so etwas schon Öfter passiert?«
    Sie presste die Lippen zusammen. »Nein. Er trifft sich heimlich mit Tessa, und dann kommt er zurück, bevor es hell wird. Normalerweise nimmt er Cheney mit, aber Cheney wurde verletzt, also hat er ihn hiergelassen. Hawk ist in letzter Zeit einige Risiken eingegangen, was Tessa angeht. Jemand in dem Lager hat das vielleicht herausgefunden. Ich habe ihn gewarnt, dass diese Treffen gefährlich sind. Die Leute im Lager mögen Straßenkinder nicht.«
    Logan nickte. »Ich weiß, wie sie denken. Ich habe es schon öfter erlebt. Sie mögen niemanden, der nicht hinter den Mauern lebt. Sie können Außenseitern gegenüber sehr hart sein.«
    »Es könnte noch schlimmer sein. Tessa hat Arzneien aus dem Lager gestohlen, um Straßenkindern zu helfen. Hawk hat sie darum gebeten, und sie hat zugestimmt. Wenn sie das herausgefunden haben …«
    »Könnten Sie ins Lager gelangen, damit wir mehr herausfinden?«, fragte das Mädchen mit dem dunklen Haar und den zwingenden Augen.
    »Vielleicht.« Er zuckte mit den Achseln. »Vielleicht nicht. Sie haben keinen Grund, mir zu helfen. Viele von ihnen mögen Leute wie mich ebenfalls nicht.«
    Der dunkelhaarige Junge schob sich vor, sah die anderen an und versperrte Logan den Weg. »Wir brauchen ihn nicht. Er hat uns nichts zu bieten. Hat nichts als diesen Stab. Wir haben wenigstens Waffen. Wir können selbst herausfinden, was mit dem Vogelmann los ist.«
    »Halt den Mund, Panther«, fauchte das schlanke Mädchen mit dem strohblonden Haar und dem wilden Blick. Sie sah wieder Logan an. »Werden Sie versuchen, ihn zu finden? Werden Sie zum Lager gehen und fragen?«
    Direkt auf den Punkt. »Also gut«, stimmte er zu.
    »Wollen Sie, dass einer von uns mitgeht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Bleibt hier. Lasst mich erst sehen, was ich selbst herausfinden kann. Wenn das nicht funktioniert, komme ich zurück, und wir versuchen etwas anderes.«
    Er ging die Treppe hinunter, ohne auf ihre Antwort zu warten, denn er wusste nun, was er tun würde. Er hatte einen langen Weg zurückgelegt, um diesen Zigeunermorph zu finden, und er würde nicht einfach aufgeben. Die Ghosts meinten es gut, aber sie würden ihm nur im Weg stehen, falls Hawk wirklich im Lager war. Seine beste Chance, den Jungen zu finden, bestand darin, mit den Anführern des Lagers zu sprechen.
    Immer vorausgesetzt, dass Hawk noch lebte.
    Er war schon an der nächsten Querstraße, als er innehielt, um die Knochen zu werfen, denn er musste sich unbedingt überzeugen, dass es immer noch einen Grund gab weiterzumachen. Aber die Knochen formten sich sofort auf dem schwarzen Tuch und zeigten die Straße entlang auf den Sportkomplex, von dem er bereits wusste, dass er jetzt ein Lager war. Er hatte ihn von der Straße aus gesehen, als er in die Stadt gekommen war, und als das erkannt, was er war – ein weiterer vergeblicher Versuch einer sterbenden Zivilisation, am Leben zu bleiben, eine weitere falsche Hoffnung, dass hinter Mauern Schutz vor dieser Welt gefunden werden konnte.
    Er nahm die Fingerknochen und steckte sie wieder in die Tasche. Manchmal wünschte er sich, es gäbe eine Möglichkeit, den Leuten in den Lagern klarzumachen, dass sie in ihren eigenen Grabmalen lebten. Er wünschte, er könnte ihnen zeigen, dass es keinen sicheren Ort mehr auf der Welt gab und dass sie am besten in Bewegung blieben. Aber er wusste, dass Tausende von Jahren ihr Denken konditioniert hatte, und das stand jeder echten Veränderung im Weg, so dass der Rat eines einzelnen Mannes sich dagegen wohl kaum durchsetzen konnte.
    Er sah ein paar andere Stadtbewohner, als er

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