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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Mädchen. Logan schaute an ihm vorbei zu den Toren und Mauern. »Ich würde gerne mit dem Jungen sprechen.«
    Der andere Mann schürzte die Lippen. »Ich weiß nicht, ob das geht.«
    »Was genau wissen Sie nicht, Mr. Cole? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich von weither gekommen bin, um ihn zu finden. Ich muss mich überzeugen, dass er der ist, für den ich ihn halte.«
    »Was sollte das noch ändern? Unsere medizinischen Vorräte zu stehlen ist Verrat, und darauf steht die Todesstrafe. Er und das Mädchen werden bei Sonnenuntergang von den Mauern geworfen.«
    Logan verbarg den Anflug von Angst, der ihm die Kehle zuschnürte. »Dann kann es auch nichts schaden, wenn ich ihn jetzt ein paar Minuten sehe, solange noch Zeit ist.«
    Cole verlagerte das Gewicht. »Wir lassen normalerweise keine Außenseiter hinein.«
    Logan richtete sich auf. »So sehen Sie mich? Als einen Außenseiter? Das kann ich nur schwer verstehen, wenn man das Wesen meiner Arbeit betrachtet. Aber das muss jetzt weiter keine Rolle spielen. Ich habe ja nur eine einfache Bitte. Es sollte Ihnen doch möglich sein, sie mir zu gewähren.«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nichts über Sie. Aber ich weiß einiges von Rittern des Wortes. Man sagt ihnen nach, sie haben übernatürliche Kräfte, verfügen über Magie oder geheimnisvolle Fähigkeiten. Wenn man das bedenkt, wäre es eine unnötige Gefahr, sie hereinzulassen. Ich verstehe nicht, welchen Zweck es haben soll, dass Sie mit dem Jungen reden. Sie könnten ihm doch nicht helfen. Die Gesetze sind klar, was in solchen Fällen zu geschehen hat.«
    Logan nickte, als verstünde er, obwohl er eigentlich nur verstand, dass Ethan Cole ihn ärgerte. »Ihre Lagergesetze und welche Strafen Sie für was vorsehen interessieren mich nicht«, sagte er. »Ich bin hier, um herauszufinden, ob der Junge der ist, nach dem ich gesucht habe. Es scheint fast so, aber ich muss mit ihm sprechen, um mich zu überzeugen.«
    »Aber wenn er der ist, nach dem Sie gesucht haben, was dann? Werden Sie verlangen, dass wir ihn frei lassen? Werden Sie versuchen, ihn gewaltsam zu befreien, wenn wir das nicht tun?«
    Logan seufzte. »Sie sind übereifrig. Ich will nicht noch mehr Ärger machen. Lassen Sie mich nur mit ihm reden. Wenn ich fertig bin, werde ich nichts mehr von Ihnen verlangen.«
    Der andere Mann sah ihn unentschlossen an. »Ich werde Sie keine Waffen hereinbringen lassen.«
    »Ich habe meinen Amtsstab«, sagte Logan. »Sonst nichts.«
    »Man wird Sie durchsuchen. Sie werden in einer Gefängniszelle mit dem Jungen sprechen müssen.« Cole schüttelte den Kopf. »Ich sage das noch einmal, es gefällt mir nicht. Ich sehe nicht, wieso ich zustimmen sollte.«
    Logan legte den Stab in die Ellbogenbeuge. »Sie sollten zustimmen, weil es das Richtige ist. Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt. Ich kenne diesen Jungen nicht. Das Mädchen, die Arzneien und der Rest sind mir egal. Ich bin nur aus einem einzigen Grund hier – um herauszufinden, ob dieser Junge der ist, nach dem ich suche. Das kann ich nicht, ohne mit ihm zu reden. Er kann mir sagen, was ich wissen muss, und dann mache ich weiter.« Er hielt inne und sah Ethan Cole an. »Wovor haben Sie also Angst?«
    Cole lief rot an und sah aus, als hätte er eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, dann überlegte er es sich anders und nickte einfach. »Also gut. Kommen Sie.«
    Sie gingen zurück zur Tür und ins Lager. Logan ließ sich durchsuchen, ließ sich von den Wachen abtasten. Aber als sie versuchten, ihm den Stab wegzunehmen, hielt er sie auf und sagte ihnen, dass sein Amtseid es nicht erlaube. Cole zuckte mit den Achseln, betrachtete den Stab, der für normale Menschen ganz gewöhnlich aussah, und winkte ihn ungeduldig weiter. Da er so viele Entscheidungen für das Lager treffen musste, wollte Cole einfach, dass es vorbei war. Eine Phalanx von Wachen begleitete sie, als sie durch lange Flure in die Eingeweide des Komplexes gingen. Alles bestand aus Beton und Stahl, glatt und funktionell und unzerstörbar. Logan hasste solche Orte, hielt sie für erstickend und mörderisch, echte Grabmale für die Lebenden. Er fand keinen Trost in Mauern und Toren, bezog kein Gefühl von Frieden oder Sicherheit aus ihrer Massivität und fühlte sich nur von der Welt abgeschnitten, wenn er sich darin befand.
    Aber er sagte nichts darüber, wie er dachte, und konzentrierte sich auf den Grund seiner Anwesenheit im Lager, und so etwas wie Aufregung befiel ihn bei der Aussicht, das Ende seines Wegs

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