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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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gestellt werden konnten, und vielleicht zählte das ohnehin nicht, da sie angeblich, was die frühen Tage anging, sehr knapp gehalten waren. Die Bücher selbst waren vor nur einem Dutzend Jahrhunderten geschrieben und gebunden worden, ihr Inhalt übertragen aus schriftlichen Notizen und mündlicher Überlieferung aus Hunderten von Quellen. Es war unmöglich zu sagen, wie viel davon wirklich zutraf. Sicher war einiges zu dünn und alt, um nützlich zu sein. Aber vielleicht waren der Loden und die Suchsteine wichtig genug für die elfische Geschichte und Kultur, dass das, was immer über sie niedergeschrieben war, auch der Wahrheit entsprach.
    Das musste er hoffen. Denn wenn es in diesen Büchern nichts über die Suchsteine und den Loden und diese ganze Geschichte gab, wie sollte er die Ellcrys dann retten, ohne sie zu entwurzeln …
    Seine Gedanken waren wie der Faden von einem Spinnrocken, und er spann und spann sie zu einem Haufen zu seinen Füßen …
    Als man ihn zwei Stunden später rief, hatte er den größten Teil der Entschlossenheit für das, weshalb er gekommen war, und seine gesamte Geduld verloren. Alle anderen waren vor ihm hereinbestellt worden, obwohl er ein Mitglied der königlichen Familie war. Er nahm an, dass der König ihn auf diese Weise wissen lassen wollte, dass er seit dem Streit des Königs mit seinen Eltern darüber, die Elfen aufzuteilen, in der königlichen Hackordnung keine sehr hohe Stellung mehr einnahm. Das hatte nicht einmal etwas mit ihm persönlich zu tun, aber offenbar verlangte man dennoch von ihm, den Preis zu zahlen. Er nahm sich vor, seine Schwester zu fragen, wie sie als Angehörige der persönlichen Wache des Königs damit zurechtkam.
    »Kirisin!«, rief der König. »Was für eine angenehme Überraschung.« Er war ein großer Mann mit dröhnender Stimme und ausufernden Gesten, und die Begeisterung seines Grußes schien die Möglichkeit persönlicher Abneigung zu leugnen. »Aber warum bist du nicht mit den anderen Auserwählten im Garten?«
    Wenn du weißt, dass ich dort sein sollte, warum lässt du mich dann zwei Stunden in der Halle sitzen?, dachte Kirisin. Warum hast du mich nicht vor den anderen hereingebeten? Aber das sprach er nicht aus. Er war nicht gekommen, um Streit anzufangen. Das hoffte er jedenfalls.
    »Herr«, grüßte er den König und verbeugte sich respektvoll. »Es tut mir leid, dich zu stören.«
    »Unsinn! Ich sehe dich selten genug. Komm herein, komm herein! Wie geht es meiner Tochter? Versucht sie immer noch alle zu überzeugen, dass man mit siebzehn erwachsen sein muss? Ich wünschte, sie könnte lernen, sich ein bisschen weniger ernst zu nehmen. Mehr wie du zu sein. Du wirkst immer so entspannt.«
    Er führte Kirisin zu einer Couch, sie setzten sich beide hin, und er beugte sich verschwörerisch vor. »Ich hätte dich früher hereingerufen, aber ich steckte in einer Konferenz fest und konnte mich nicht losreißen. All diese anderen, die hereinkamen, mussten sich erst mit meinen Adjutanten abgeben, aber ich habe dich ganz egoistisch für mich behalten. Ich hoffe, du bist während des Wartens nicht zu sehr gealtert. Sag mir, wie es dir geht.«
    Ich bin voller Widersprüche und ein wenig beschämt über mein Misstrauen, dachte Kirisin. Arissen Belloruus rief solche Gefühle immer wieder bei ihm wach, und es machte die Sache nicht gerade leichter, wenn eine Situation so ungewiss war wie diese.
    »Also gut, Herr.« Er räusperte sich. »Ich bin hier, weil heute früh im Garten etwas geschehen ist. Etwas, das ich glaube, dir erzählen zu müssen. Die Ellcrys hat zu mir gesprochen.«
    Etwas veränderte sich in der Miene des Königs. Es war keine dramatische Veränderung, keine, die von Staunen oder Überraschung gesprochen hätte. Sie war subtiler und berechnender. Man sah es einen Augenblick, und dann war es auch schon wieder verschwunden. Kirisin bemerkte es, aber er machte bereits mit seiner Geschichte weiter.
    »Sie sagte, dass sie in Gefahr sei, Herr. Sie sagte, die Elfen seien in Gefahr. Sie sprach von einer Veränderung in der Welt, die uns alle betreffen wird. Sie bat um unsere Hilfe. Sie will, dass wir einen Elfenstein finden, den sie Loden nennt. Sie will in diesen Stein platziert und an einen sicheren Ort gebracht werden, und Näheres darüber steht in den Geschichtsbüchern. Ich dachte, dass jemand es dir sagen sollte, also beschloss ich –«
    »Meine Tochter war offenbar nicht der Ansicht, dass ich davon erfahren sollte?«, unterbrach der König

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