Kinder der Apokalypse
plötzlich.
Kirisin zögerte. »Es gab eine Diskussion. Ich habe mich entschieden, es dir zu sagen, weil ich finde, dass wir nicht darum herumkommen.«
»Aber nicht alle Auserwählten waren deiner Meinung.«
Leider nicht. »Nein, nicht alle.«
Arissen Belloruus zog die Brauen hoch. »Meine Tochter gehörte zu denen, die nicht dieser Meinung waren, nehme ich an.« Kirisin nickte. »Nun denn. Wie viele der anderen teilten ihre Auffassung?«
Kirisin holte tief Luft. »Alle.«
Der König nickte. »Hat außer dir jemand die Ellcrys sprechen gehört?«
Kirisin schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Kannst du dir einen Grund denken, wieso die Ellcrys nur mit dir sprechen sollte und nicht mit den anderen?«
Kirisin schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Kannst du dir einen Grund vorstellen, wieso die Ellcrys nur mit dir und nicht mit den anderen sprechen wollte?«
Wieder schüttelte Kirisin den Kopf und ließ sich nicht eternal zu einer ausführlicheren Antwort herab.
Sie schwiegen lange. Dann legte der König eine Hand auf Kirisins Schulter. »Du zeigst den Mut deiner Überzeugungen, so zu mir zu kommen. Aber vielleicht solltest du deine Position noch einmal überdenken.«
»Vielleicht. Aber ich glaube nicht, dass ich meine Meinung ändern werde. Ich weiß, was ich gehört habe.«
Der König lächelte. »Ich kann es nicht vor die Angehörigen des Hohen Rates bringen und um ihre Hilfe bitten, ohne etwas Greifbareres vorlegen zu können als das, was du mir gesagt hast. Ich werde tun, was du vorgeschlagen hast, und mir die Geschichtsschreibung ansehen. Vielleicht gibt es dort wirklich etwas über diesen Loden und die drei anderen Elfensteine, die gebraucht werden, um ihn zu finden. Ich werde den Hüter der Geschichtsschreibung sofort damit beginnen lassen. Wenn wir etwas herausfinden, werde ich handeln. Aber wenn wir nichts finden, weiß ich nicht, was ich tun kann, um zu helfen.«
Kirisin war über diese Antwort nicht froh, aber er drängte nicht weiter. Der König war aufgestanden, ein Zeichen, dass das Gespräch vorüber war. Kirisin stand ebenfalls auf. »Danke, dass du mich angehört hast«, sagte er und wusste nicht, was er noch hinzufügen sollte.
Arissen Belloruus nickte. »Ich möchte mit niemandem darüber sprechen, bevor wir die Sache nicht unter uns geklärt haben. Wir wollen keine sinnlose Panik verbreiten.«
Sinnlose Panik. Kirisin nickte. »Ich werde nicht darüber reden.«
Es würde Panik genug geben, sobald sie die Wahrheit über die Vorhersagen des Baums herausfanden, dachte er, als er das Zimmer verließ und wieder zum Ausgang ging. Er tadelte sich bereits dafür, nicht nachdrücklicher gewesen zu sein, obwohl ihm klar war, dass es nicht mehr gab, was er hätte tun können. Er musste hoffen, dass die Geschichtsschreibung etwas über den Loden und die Geschichte der Elfensteine beinhaltete, damit der König handeln konnte.
Er war schon ein ganzes Stück weitergegangen und lange außer Sichtweite der Gemächer der Belloruus, als ihm plötzlich etwas auffiel. Der König hatte gesagt, dass es in der Geschichtsschreibung vielleicht etwas über den Loden und die drei anderen Elfensteine gab, die man brauchte, um ihn zu finden. Aber Kirisin hatte diese drei Suchsteine nicht erwähnt.
Und dennoch hatte Arissen Belloruus es gewusst.
Er blieb wie erstarrt stehen. Er dachte noch einmal sorgfältig darüber nach, was er dem König gesagt hatte, nur um ganz sicher sein zu können. Nein, es stimmte. Er hatte die Suchsteine nicht erwähnt. Er hatte noch keine Gelegenheit für weitere Erklärungen gehabt, als der König ihn schon unterbrach. Das war so verblüffend, dass er für einen Moment kaum glauben konnte, was es zu bedeuten hatte. Es bedeutete, dass der König bereits von den anderen Elfensteinen gewusst hatte, bevor Kirisin ihm etwas erzählte. Und das wiederum bedeutete, dass er auch schon alles andere wusste. Wie war das möglich?
Er runzelte die Stirn. Nun, eigentlich war das offensichtlich. Nur eine einzige andere Person konnte es ihm gesagt haben. Erisha. Obwohl sie darauf bestanden hatte, dass er wegen dem, was geschehen war, nicht zu ihrem Vater ging, hatte sie den Garten offenbar direkt nach ihm verlassen und es selbst getan. Deshalb hatte der König ihn also zwei Stunden lang sitzen lassen! Er hatte mit Erisha gesprochen und sich dann entschieden, was er Kirisin sagen würde. Der Junge starrte den Boden vor sich an und wurde wütend. Man hatte ihn bewusst getäuscht, und er verstand einfach
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