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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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nicht den Grund.
    Kirisin blieb noch lange an Ort und Stelle stehen und dachte nach. Er befand sich hier auf gefährlichem Boden. Er wusste, er musste etwas tun, aber wenn er das Falsche tat, würde er seiner Familie mehr Ärger machen, als selbst er sich vorstellen konnte. Er konnte den Betrug des Königs nicht aufdecken, ohne ihn in Verlegenheit zu bringen. Er konnte auch Erisha nicht fragen, was sie getan hatte, ohne zu enthüllen, was er über ihren Vater wusste. Er konnte niemandem erzählen, was hier im Gange war, ohne zu riskieren, dass der König es erfahren würder.
    Aber er konnte auch nicht einfach nichts tun. Er hatte, als er einer der Auserwählten geworden war, einen Schwur geleistet, der ihn verpflichtete, dem Baum zu helfen und für ihn zu sorgen, so gut er konnte.
    Langsam kehrte er in den Garten zurück, dachte nach und versuchte zu entscheiden, was er tun sollte, aber ihm fiel nicht viel ein. Es deprimierte ihn, so mutlos zu sein, aber etwas zu übereilen würde auch nicht helfen. Ob es ihm nun gefiel oder nicht, er musste Geduld haben. Er musste sich Zeit lassen und herausfinden, was er tun konnte, um etwas zu ändern. Es war eindeutig etwas im Gange, das er nicht verstand, und er musste herausfinden, um was es ging. Aber wenn er nicht vorsichtig war, riskierte er, von allem ausgeschlossen zu werden.
    Als er den Garten wieder erreichte, ging er ohne ein Wort zu den anderen an die Arbeit. Er kannte seine Pflichten für den Tag und brauchte nicht mit den anderen zu sprechen, wenn er das nicht wollte. Es wäre besser, dachte er, wenn er wartete, bis sie etwas sagten.
    Biat war der Erste, der zu ihm kam. »Was hat der König gesagt?«, flüsterte er und warf einen raschen Blick über die Schulter zu Erisha, die auf allen vieren Unkraut auf dem Weg jätete.
    Kirisin zuckte mit den Achseln. »Er sagte, er sei froh, dass ich ihn informiert habe, und er werde sich die Geschichtsbücher ansehen. Er wurde nicht wütend.« Er hielt inne. »Habe ich hier etwas verpasst?«
    »Wie meinst du das?«
    »Nun, was haben denn die anderen gesagt, nachdem ich weg war? Erisha war wohl ziemlich wütend.«
    Biat lachte leise. »Erisha war außer sich. Aber dann hat sie das Thema fallen lassen, und wir haben angefangen zu arbeiten. Und seitdem arbeiten wir. Wieso hast du so lange gebraucht?«
    »Sagte Erisha, dass sie zum Palast gehen wollte?«, fragte er und ignorierte die Frage.
    Biat starrte ihn an. »Was redest du da? Erisha ist dir nicht gefolgt. Sie hat den Garten nicht verlassen. Das hat keiner.«
    Kirisin beugte sich über seine Grabwerkzeuge, so dass der andere Junge seine Miene nicht sehen konnte. »Mein Fehler; ich dachte, ich hätte sie gesehen.« Was ist hier los? »Du solltest lieber wieder an die Arbeit gehen. Wir reden später darüber.«
    Biat ging davon und überließ ihn seinen nun noch viel finstereren Gedanken. Wenn Erisha nicht mit ihrem Vater gesprochen hatte, wieso wusste der König dann, was der Baum Kirisin gesagt hatte?
    Die Antwort fiel ihm beinahe sofort ein. Arissen Belloruus hatte schon erheblich früher davon erfahren, und noch vor diesem Morgen.
    Sie mag sich entschieden haben, mir nicht zu gehorchen, aber du musst es tun.
    Er setzte sich langsam aufrecht und starrte ins Leere. Sie. Er erinnerte sich jetzt wieder an die Worte des Baums und daran, wie vorwurfsvoll sie geklungen hatten – ein Vorwurf, der nicht näher ausgeführt worden war. Aber nun verstand er. Es ergab Sinn, wenn man annahm, dass der Versuch an diesem Morgen, Hilfe bei den Auserwählten zu suchen, nicht der erste war, dass die Ellcrys schon vorher mit jemandem gesprochen hatte.
    Mit Erisha.
    Er sah seine Cousine an, die auf der anderen Seite der Lichtung arbeitete. Sie war ihre Anführerin, die Erste der Auserwählten. Wenn der Baum vor ihm schon mit jemandem gesprochen hatte, dann mit Erisha. Er hätte ihr seine Ängste enthüllt und um Erishas Hilfe gebeten, und das Mädchen hatte es vermutlich ihrem Vater gesagt. So könnte er von den Suchsteinen erfahren haben.
    Er jätete weiter, während er sich bemühte, seinen Zorn zu zügeln und seine Gedanken auf etwas Sinnvolleres zu richten als darauf, Erisha den Hals umzudrehen. Konnte es wirklich so gewesen sein? Und wenn ja, warum? Es war einfach unvernünftig. Erisha hatte es ihrem Vater vielleicht erzählt, aber warum verschwieg sie es den Auserwählten? Und warum hielten sie beide die Gefahr, die dem Baum drohte, geheim? Arissen wusste doch, wie wichtig die Ellcrys als

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