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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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wir zusammen hierher und verbringen einige Zeit in einem der Wüstenschlösser der al Hayars. Du wirst es lieben, ich schwöre es.“
    „Jetzt seht ihr erst mal zu, dass ihr heil bleibt und diesen Wah nsinnigen zur Strecke bringt. Ich bin erst wieder beruhigt, wenn ich dich in meinen Armen halte.“
    Angel stupste sie vorsichtig an. „Du kannst ja einstweilen mich festhalten, Größe und Alter kommen doch ganz gut hin.“
    Ehe Sabine antworten konnte, knurrte Lucas Stimme aus dem Handy: „Sag dem Spanier, er soll seine Zunge im Zaum halten – und zwar in jeder Beziehung.“ Luca lachte erneut schallend und auch Angel konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
    „Deine Eifersucht ist immer wieder ganz entzückend.“, rief er seinem Freund zu.
    „Ich geb dir gleich was! Warte, bis du mir vor die Klinge kommst.“ Lucas nächste Worte galten wieder eindeutig Sabine. „Halt den Kerl in Schach, ich vertraue auf dich. Ach ja, ehe ich es vergesse: Ich liebe dich!“
    „Ich liebe dich auch. Versprich mir, dass du nichts allzu Wag emutiges oder Aberwitziges tust, ja?“ Sie hörte Luca am anderen Ende seufzen.
    „Ich versuch’s, mein Engel, und jetzt unternehmt irgendwas, geht raus, lenkt euch ab. Grübel nicht zu viel, das macht Falten auf der Stirn.“
    Sabine nickte und gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, dass sie besser antworten sollte. „In Ordnung. Wir machen uns dann jetzt eben einen schönen Abend. Kommt gut bei Abdallah an. Bis dann, mein Liebling, und grüß Raffaele.“
    „Das mache ich. Bis demnächst, Prinzessin, und hau dem Sp anier bei der geringsten Kleinigkeit eine runter, verstanden?“
    „Verstanden!“ Nun hatte er es, trotz ihrer Angst, doch noch g eschafft, sie zum Lachen zu bringen.
    Sie reichte Angel sein Telefon zurück. „Gehst du mit mir raus, bitte? Ich brauch frische Luft.“
    Angel stupste sie freundschaftlich auf die Nasenspitze. „Klaro, mi corazón, in zehn Minuten unten in der Halle. Ich zieh mir nur was Vernünftiges an.“
     
    „Immer noch zu hell! Verflixt, hier würde ich wahrscheinlich depressiv werden, wenn ich tagsüber nie rauskönnte.“ Luca zog resignierend den Vorhang an Samiras Wohnzimmerfenster, durch den er einen Blick hinaus gewagt hatte, wieder zurück.
    Samira legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. „Wenn es hier regnet, dann macht das auch nicht gerade frohsinnig, das darfst du mir glauben. Aber erinnerst du dich noch an den Sonnenuntergang in der Wüste? Das hilft deiner Psyche sicherlich, oder?“
    Luca streckte sich und ließ sich in einen der großen Korbsessel fa llen, die Samira großzügig im ganzen Haus verteilt hatte. Er liebte diese gemütlichen Möbel! Der arabische Einrichtungsstil war überhaupt ganz nach seinem Geschmack, er schien ihm im Blut zu liegen. Große, bequeme Diwans, gemütliche Kissenberge auf dicken, weichen Teppichen und diese schönen geflochtenen Sessel, so ließ es sich aushalten. „Stimmt, der Sonnenuntergang hier ist schon ein ganz besonderes Schauspiel, daran erinnere ich mich noch allzu gut. Ich werde den Abend nie vergessen, als du und dein Vater mich das erste Mal mit hinausgenommen habt. Es war atemberaubend.“
    Samira lächelte in sich hinein. „Muss es wohl gewesen sein, du hast den Mund gar nicht mehr zubekommen.“
    „Danke, dass du mich an meinen intelligenten Gesichtsausdruck erinnerst, du Blüte der Wüste.“ Luca stand auf und begann seine unruhige Wanderung, die er für das Telefonat mit Venedig kurz unterbrochen hatte, aufs Neue.
    „Mann, du machst mich nervös! Kannst du dich nicht einfach hinsetzen und dich mental auf das, was kommt, vorbereiten?“ Saif sah in seinem Sessel ein klein wenig genervt aus und legte das Buch, in dem er geblättert hatte, beiseite. „Nun komm schon, alter Freund. Davon, dass du hier herumläufst wie eine eing esperrte Raubkatze, wird auch nichts besser.“ Er zupfte sich ein Band vom Handgelenk und zwang sein langes schwarzes Haar zu einem strengen Pferdeschwanz.
    Luca zuckte schuldbewusst mit den Schultern. „Sorry, aber ich tue eh schon, was ich kann, um mich ein wenig im Zaum zu halten. Dieser alte Grieche geht mir tierisch auf die Nerven.“
    Saif grinste. „Sei lieber vorsichtig, der alte Grieche, wie du ihn etwas respektlos nennst, könnte uns ganz schön zusetzen, wenn wir nicht verdammt aufpassen.“ Luca verzog bei diesem Kommentar das Gesicht. „Ist mir schon klar. Das macht es nicht gerade besser.“ Saif erhob sich aus dem Sessel und zog den

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